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Auch ohne Einbeziehung von Wirkungsflächen und externen Produktionsflächen wird die Flä-<br />

cheninanspruchnahme von Experten und im politischen Raum als zu hoch eingestuft<br />

(Bundesinstitut für Bau- Stadt- und Raumforschung, 2012; Rat für Nachhaltige Entwicklung, 2008;<br />

Rat für Nachhaltige Entwicklung, 2004; Umweltbundesamt, 2004). Im Fortschrittsbericht der<br />

Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung wird dazu folgende Bilanz aus der Umweltminister-<br />

konferenz (UMK) im Jahr 2010 zitiert:<br />

„Trotz der zahlreichen bisherigen Bemühungen und Empfehlungen seitens des Bundes, der Länder,<br />

der kommunalen Spitzenverbände und der Fachministerkonferenzen ist bisher noch keine grundlegende<br />

Trendwende in der Inanspruchnahme von Freiflächen erkennbar. Insbesondere wird die<br />

Wiedernutzung von Brachflächen noch nicht in ausreichendem Maße praktiziert. Notwendig ist<br />

daher ein Bündel von Maßnahmen, die von der Information und Bewusstseinsbildung aller betei-<br />

ligten Akteure über Unterstützungsmaßnahmen der öffentlichen Hand bis hin zu gesetzgeberi-<br />

schen Aktivitäten reichen.“ (Bundesregierung, 2012, S. 195).<br />

Die Ursachen hierfür sind in einer Reihe von gesamtgesellschaftlichen Entwicklungsdynamiken zu<br />

suchen, die in den letzten Jahren in groß angelegten Forschungsverbundprojekten (z.B. REFINA,<br />

siehe Preuß and Floeting, 2010; Frerichs et al., 2009), aber auch in zahlreichen Auftragsstudien<br />

untersucht wurden. Dazu gehören z.B. die Nachfrage nach Wohn-, Gewerbe- und Erholungsflä-<br />

chen mit Standortpräferenzen, die nicht im Bestand erfüllt werden können, aber auch kommu-<br />

nalpolitische Zielsetzungen zur Entwicklung von Neubaugebieten oder der Flächenverbrauch für<br />

neue Infrastrukturen zur Verkehrserschließung und zur Energieversorgung (Bleicher, 2004; Portz,<br />

2004). Im internationalen Kontext wird dieses Beziehungsgeflecht aus Triebkräften und Auswir-<br />

kungen der Flächeninanspruchnahme unter dem Konzept des „Urban Sprawl“ seit vielen Jahren<br />

ausgiebig diskutiert (z.B. Ewing et al., 2002; Galster et al., 2001; Glaeser und Kahn, 2001; Torrens<br />

und Alberti, 2000).<br />

2.1.3 Urban Sprawl und Landschaftszersiedelung<br />

Die Ursachen und Auswirkungen der Flächeninanspruchnahme auf Umwelt und Gesellschaft sind<br />

vielfältig und komplex. Neben den reinen Zuwächsen an SuV sind damit Verluste an Flächen mit<br />

einer bestimmten Vornutzung (in den allermeisten Fällen landwirtschaftlich) verbunden, und die<br />

veränderte Siedlungsstruktur kann in ihrer Funktionalität verändert werden. Obwohl der Begriff<br />

der Flächeninanspruchnahme im Wortsinn diese Auswirkungen nicht explizit anspricht, wurde im<br />

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