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PDF 20.134kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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ungen spielt keine oder eine eher untergeordnete Rolle, wie folgender Interviewausschnitt mit<br />

der Katasterbehörde der Stadt Münster belegt:<br />

„Statistische Auswertungen mit Katasterflächen waren aus Sicht der Vermessung nie angedacht<br />

und sind zwangsläufig im Zeitverlauf fehlerbehaftet. Im Kataster werden die fachlichen Angaben<br />

zu den Flurstücken geführt und es wird versucht, z.B. bei der tats. Nutzung einen plausiblen Wert<br />

zu erfassen. Das Zusammenfassen von Nutzungen zu „100er-Gruppen“, verbunden mit der statis-<br />

tischen Aussage über „Landverbrauch (Versiegelung …)“ ist fragwürdig, wenn nicht auffällt, dass<br />

landwirtschaftliche Flächen in Erholungs-Freiflächen übergehen. Die Fortführungskollegen können<br />

nicht auch noch „statistische Konsequenzen“ ihrer Tätigkeit berücksichtigen.“ (Siedentop und<br />

Fina, 2010a, , S. 22).<br />

Zusätzlich zu diesen Unsicherheiten bzgl. der zeitlichen Konsistenz fehlen der Datenquelle FeTN<br />

auch Informationen zum Lagebezug und zur umgebenden und Vornutzung einzelner Umnutzungsflächen.<br />

Dieser räumliche und zeitliche Kontext wird jedoch immer mehr als wichtige Ergänzungsgröße<br />

für ein umfassendes Flächennutzungsmonitoring eingefordert, so dass manche Insti-<br />

tutionen mittlerweile auf Geodatenbestände aus ATKIS oder der Landbedeckungserhebung<br />

CORINE der European Environment Agency zurückgreifen (Meinel et al., 2007, Einig et al., 2009).<br />

Zwar könnte auch die Rohdatenquelle der Flächenstatistik, die Flurstücke aus dem Katasterwesen<br />

mit dem entsprechenden Nutzungsattribut verwendet werden, der organisatorische und finanzi-<br />

elle Aufwand verhindert hier jedoch einen flächendeckenden Einsatz, so dass diese Option häufig<br />

ausgeschlossen wird (Schumacher und Meinel, 2009).<br />

Neben den Datengrundlagen zur Quantifizierung der Flächeninanspruchnahme sind Informationen<br />

für die planerische Praxis vonnöten, die ein aktives Flächenmanagement unterstützen. Die<br />

benötigten Datengrundlagen werden z.B. bei Einig, 2007, beschrieben. Insbesondere die „Erfassung<br />

und Bewertung der Baulandreserven und des Baulandpotenzials, die Abschätzung des zukünftigen<br />

Baulandbedarfs…und das Monitoring der baulichen Flächenentwicklung mit Zielcontrolling“<br />

(Einig, 2007, S. 507) sind dort Punkte, die auf der Bereitstellung und Bewertung<br />

umfassender Geodatenbestände beruhen und bislang auch von datentechnisch hochgerüsteten<br />

Kommunen und Regionen nur schwierig zu bewältigen sind. Problematisch sind nicht nur fehlende<br />

(z.B. Baulückenkataster, Brachflächen- und Innenentwicklungspotentiale) oder nur mit Abstrichen<br />

verwendbare Datengrundlagen (mangelnde Genauigkeit und Aktualität, Inkonsistenzen in<br />

den Zeitreihen), sondern vielfach auch methodische Unsicherheiten im Umgang mit Werkzeugen<br />

der Prognostik und dem Einsatz von Indikatorkonzepten im Monitoring und Controlling (vgl. auch<br />

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