PDF 20.134kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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3 Publikationsbasierte Ergebnisse<br />
In diesem Kapitel werden auf der Grundlage eines methodischen Grundgerüstes (3.1) die eigenen<br />
Forschungsleistungen zu dem Thema vorgestellt. Das Grundgerüst dient als Gliederungsebene<br />
(Abschnitte 3.2. bis 3.6) für die eigenen, aber auch für maßgebliche Ergebnisse anderer Autoren,<br />
die den Text inhaltlich ergänzen.<br />
3.1 Systematisierung der Flächeninanspruchnahme und<br />
Landschaftszersiedelung<br />
Für die Darstellung und die Erfassung von Umweltbelastungen wird in vielen Disziplinen die Zuhil-<br />
fenahme quantitativer Messmethoden praktiziert, die die Komplexität der Zusammenhänge von<br />
Ursachen und Wirkungen in mess- und bewertbaren Einzelkomponenten fassbar macht (Bossel,<br />
1999). Ursprünglich wurde damit der Einfluss stofflicher Belastungen auf die Umwelt und die<br />
Konsequenzen daraus auf den Menschen analysiert („Stress Response“, z.B. bei industriellen<br />
Emissionen). Später wurden diese Modelle auf Wirkungsketten zwischen Elementen komplexer<br />
Mensch-Umwelt-Systeme erweitert, um die Nachhaltigkeit von Umweltzuständen und gegenwär-<br />
tiger oder zukünftiger Entwicklungspfade bewertbar zu machen (Hodge, 1997). Zentraler Be-<br />
standteil ist die Entwicklung von Indikatoren, die Informationen über einen Umweltzustand<br />
und/oder dessen Veränderungen in einen bestimmten Bewertungsrahmen einstellen.<br />
Erstaunlicherweise sind entsprechende Ansätze für die Systematisierung der Flächeninanspruch-<br />
nahme bislang selten. Abbildung 10 zeigt einen Ansatz aus ökologischer Perspektive, der die<br />
Flächeninanspruchnahme (oder hier: „Siedlungsentwicklung“) als Triebkraft (engl.: „Driving<br />
Force“) versteht und beispielhaft die Belastungen (engl.: „Pressures“), Folgen (engl.: „Impacts“)<br />
und die Minderungs- und Verhinderungsmöglichkeiten dazu (engl.: „Responses“) darstellt. Ange-<br />
lehnt ist diese Darstellung an das Pressure-State-Response-Modell der Organisation für wirt-<br />
schaftliche Zusammenarbeit (OECD), das seit Mitte der 1990er Jahre als Bezugsrahmen für das<br />
Monitoring von Umweltzuständen Anwendung erfährt (Organisation for Economic Cooperation<br />
and Development, 2003). In einer Weiterentwicklung dieses Modells, das vor allem von der Eu-<br />
ropean Environment Agency im Monitoring über Umweltzustände Anwendung findet („State of<br />
the Environment Reporting“), werden die Komponenten des Pressure-State-Response-Modells<br />
durch die „Driving Forces“ (dt.: Triebkräfte) und Impacts (dt.: Auswirkungen) ergänzt (European<br />
Environment Agency, 1999). Wie Rees et al., 2008 erklären, eignet sich dieses Modell insbeson-<br />
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