Bestimmung der Modulationstransferfunktion einer CCD-Kamera ...
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6 Kontrastbestimmung von simulierten Gallium-Arsenid-Proben<br />
Berechnung <strong>der</strong> Objektaustrittswellenfunktion<br />
In STEMsim erfolgt zunächst die Definition <strong>der</strong> GaAs-Probe für STEM und HRTEM gleichermaßen.<br />
Die Simulationen erfolgten alle in [1 0 0]-ZA gemäß den Abschnitten 2.5.2 und 5.1. Alle<br />
für die Simulationen relevanten, kristallographischen Eigenschaften von GaAs sind in Abschn.<br />
2.4 aufgeführt.<br />
Um die Probe weiter zu charakterisieren, mussten die laterale Ausdehnung und Dicke <strong>der</strong><br />
Probe angegeben werden. Die seitliche Ausdehnung <strong>der</strong> Probe in [0 1 0] -und [0 0 1]-Richtung<br />
wird durch die sogenannte Superzelle (SZ) vorgegeben und besteht aus <strong>einer</strong> festen Anzahl von<br />
Einheitszellen (EZ), wie Abb. 6.1 illustriert. Die Superzelle wurde für alle durchgeführten Simulationen<br />
mit 10 EZ in beide laterale Richtungen festgelegt, so dass sie einen Kristall mit insgesamt<br />
100 EZ je Schicht (slice) aufspannt. Ferner wird mit diesem Parameter die Pixelauflösung des<br />
Beugungsbildes bestimmt. Je größer die Superzelle ist, umso f<strong>einer</strong> ist die Auflösung im Beugungsbild.<br />
Des Weiteren gibt die Pixelauflösung <strong>der</strong> Einheitszelle dabei den Detaillierungsgrad<br />
kl<strong>einer</strong> Strukturen an. Sie bekam für alle gemachten Simulationen den Wert 60 px<br />
EZ zugewiesen,<br />
was auf <strong>der</strong> rechten Seite von Abb. 6.1 schematisch dargestellt ist.<br />
Abbildung 6.1: Die laterale Größe <strong>der</strong> simulierten GaAs-Probe ergibt sich durch die Aneinan<strong>der</strong>reihung<br />
von 10 × 10 Einheitszellen, aus denen die Superzelle besteht (links). Rechts ist die EZ in [100]-ZA-<br />
Orientierung gezeigt. Das darüber liegende Raster skizziert die Pixelauflösung von m × m Pixeln je EZ.<br />
Die Ringe geben die nach hinten versetzten und die Kreise die vor<strong>der</strong>en Atome eines Elements an.<br />
Die Definition <strong>der</strong> Kristallgröße bzw. -struktur und die Geometrie <strong>der</strong> eintretenden Elektronenwelle<br />
bilden den ersten Arbeitsschritt STEP1 in STEMsim. Dabei wird für die Berechnung<br />
<strong>der</strong> Objektaustrittswellenfunktion (OAWF) mit dem Multislice-Verfahren aus Abschn. 2.6.2 <strong>der</strong><br />
simulierte Kristall in Schichten unterteilt.<br />
Die projizierten Kristallpotenziale ergaben sich in STEP2 aus dem Frozen Lattice-Ansatz<br />
in Abschn. 2.6.3 und mit <strong>der</strong> Berechnung <strong>der</strong> atomaren Streuamplitude nach Weickenmeier<br />
und Kohl [54]. Für diese war die Angabe <strong>einer</strong> look up-Tabelle erfor<strong>der</strong>lich, in <strong>der</strong> die Stützstellen<br />
für die atomare Streuamplitude angegeben wurden. Ferner musste auch die Anzahl <strong>der</strong><br />
normalverteilten Kristallkonfigurationen festgelegt werden. Im Anschluss wurde in STEP3 das<br />
Phase-Grating bestimmt.<br />
Der letzte Prozessschritt erfolgte in STEP8 mit <strong>der</strong> Anwendung des Phase-Gratings und <strong>der</strong><br />
anschließende Nahfeldpropagation nach Gl. 2.31 auf die einfallende Welle ψ(x, y,0). Bei schrägem<br />
Eintritt <strong>der</strong> Elektronenwelle mit dem Wellenvektor k unter dem Winkel ϑ gemäß Abb. 3.4 wurde<br />
die Nahfeldausbreitung mit dem Fresnel-Propagator aus Gl. 2.28 nach [35] zu<br />
80<br />
F {P(x, y, δz)} = e −iπδzλk2<br />
· e i2πδz(kx tan(ϑx)+ky tan(ϑy)) modifiziert. (6.1)