Das dynamische Paradigma in der Linguistik - Universität Bremen
Das dynamische Paradigma in der Linguistik - Universität Bremen
Das dynamische Paradigma in der Linguistik - Universität Bremen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Dynam. <strong>Paradigma</strong> ______ L<strong>in</strong>guistische Anwendungen__________________<br />
Für den von LEYTON e<strong>in</strong>geführten Begriff <strong>der</strong> Stabilität ist die Existenz e<strong>in</strong>er<br />
Referenzstruktur und e<strong>in</strong>er Serie von Operationen, welche <strong>in</strong> dieser Referenzstruktur ihren<br />
Ausgangspunkt nehmen, zentral. Die Referenzstruktur wird wesentlich durch ihre Stabilität<br />
(d.h. ihre Persistenz für den Beobachter) ausgezeichnet; die Ordnung <strong>der</strong> Operationen<br />
geschieht durch e<strong>in</strong>e Faktorisierung <strong>der</strong> Instabilität.<br />
Als anschauliches Beispiel sei die Erkennung geometrischer Figuren (ibidem: 11)<br />
vorgestellt. Die Figuren a, b, c, d <strong>in</strong> Abb. 3.30 s<strong>in</strong>d nach zunehmen<strong>der</strong> Stabilität geordnet: a ><br />
b > c > d. Die entsprechenden Gruppenoperationen s<strong>in</strong>d:<br />
Rotation (g1): a b, Aufrichtung (g2): b --> c, e<strong>in</strong>fache Deformation, z.B. (g3):<br />
Skalentransformation (g3): c d.<br />
Abb. 3.30: Transformationen nach LEYTON.<br />
<strong>Das</strong> Quadrat im obigen Beispiel kann als Identitätselement <strong>der</strong> verschiedenen<br />
Gruppenoperationen g1, g2, g3 aufgefasst werden. Der Autor wendet die generelle Konzeption<br />
auf sechs verschiedenen Ebenen kognitiver Organisation an:<br />
(1) e<strong>in</strong>fache Funktionen <strong>der</strong> Zelle,<br />
(2) psychologische Skalen,<br />
(3) perzeptuelle Organisation,<br />
(4) Kategorisierung,<br />
(5) Strukturen <strong>der</strong> Grammatik,<br />
(6) Planungsschemata.<br />
Im Folgenden wollen wir lediglich die Ebene 5 betrachten. LEYTON führt <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Tradition sowohl funktionaler als auch generativer Grammatiken zwei Typen von<br />
Transformationen e<strong>in</strong> (ibidem: 85):<br />
(1) β-Mod "the modification (restricton) operator, consi<strong>der</strong>ed also as a comment<br />
operator. One can regard this as an <strong>in</strong>ternal transformation; i.e. it generates the<br />
clause from a start<strong>in</strong>g po<strong>in</strong>t".<br />
(2) Move-α: "the movement operation from mo<strong>der</strong>n transformational grammar, to<br />
be generalized here as a transformation of modification operators. One can<br />
regard this transformation as an external operator on the clause; i.e. it alters the<br />
clause structure".<br />
Die gesamte Operation setzt sich zusammen aus:<br />
Move- α 1, Move- α 2, ..., Move- α n ( i ) β Mod1, β Mod 2, ..., β Mod m ,<br />
98