GERICHTSURKÜNDEN - koeblergerhard.de

48 872—874. 780—783.
Bischof Grimaldus und sechzehn Andere. Inquisitorische
Vernehmung, nachträgliche Vereidigung. Alle Zeugen
haben die Bekl. verschleiert gesehen. Professio der Bekl.
Urtheil, dass die Nonne mit Person und Vermögen dem
Fiskus verfallen sei, dass Sisenand (ein Franke) 600 solidi
(nach Liu. 30), der Mundwald Amalfred (ein Langobarde)
150 solidi, d. h. sein Wergeid, zu zahlen habe. Vgl. Nr. 787.
Mabillon Dipl. I p. 565 n. 105. Muratori Script. Itf> c. 942.
M 1226 c, vgl. M 1228.
780. 872—873. Boni homines. Abt Teodericus von Nonantula und
sein Vogt Aimo w. den Gastalden Gandulfus um Besitzungen.
Revestitur seitens des Bekl. per fustem. —
Sehr lückenhaft.
Tiraboschi Nonantula II p. 57 n. 43.
781]. 874. April 29. Bei Ravenna. Kaiser Ludwig II. gewährt u. A.
dem Kloster Casauria für geschenkte Besitzungen das Inquisitionsrecht.
— Giselbertus presb. et not. ex iussione
d. Hlud. imp. scr.
Gattula Acc. I p. 41. M 1227.
782. 874. Juli. Piacenza. Kaiserin Ingilberga. Pfalzgraf Boderadus,
die Bischöfe Wibodus und Paulus, ein scavinus u. A.
Ratcausus w. Magnifredus und seine Frau Gemia um Besitzungen
zu Cogullo und Coriano. Zweiter Termin.
Bekl. berufen sich unter Vorlegung der Gerichtsurkunde
darauf, dass ihnen in einem früheren Prozess, in dem der
Kl. ausblieb, die Investitur salva querela ertheilt sei. Dies
auch durch Zeugen bewiesen. Kl. leistet manifestatio.
Darauf erhebt Maginfredus w. Ratcausus wegen unrechtmassigen
Betretens und Früchteziehens Klage. Er muss
wadia geben für Herausgabe der Früchte und Zahlung
der Busse. — Sehr lückenhaft.
Boselli I p. 280.
783. 874. Dec. 28. Mailand. Erzbischof Auspertus, Graf Boso, missi
dominici; Graf Albericus von Mailand, zwei Bischöfe, ein
vicecomes, sechs kaiserliche, drei städtische Richter u. A.
Der Abt Petrus des Ambrosiusklosters und sein Vogt
Adelbertus w. den Bischof Helibertus von Como und die
Vögte Andreas und Guindoaldus um unrechtmässige Ausübung
von kirchlichen Rechten und Besitzstörungen in
dem Kloster gehörigen Gehöften und Basiliken. Bekl.
behaupten zunächst ihr auf Gewohnheit beruhendes Recht,
bleiben aber beweisfällig und erklären sich zur Herausgabe
bereit. Urtheil nach dem Klageantrage.
Muratori Ant. V c. 987. Fumagalli p. 424. Cod. Lang,
c. 435 n. 258.