Friedrich Nietzsche zum 100. Todestag - Gesellschaft für kritische ...
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Frühjahr in Paris ein neues Leben beginnen, eine<br />
wahre sumfwn…a. – –“ Rohde an <strong>Nietzsche</strong> am<br />
23. Dezember 1868, <strong>Friedrich</strong> <strong>Nietzsche</strong>s Briefwechsel<br />
mit E. Rohde, hg. von Elisabeth Förster-<strong>Nietzsche</strong><br />
und Fritz Schöll, Insel-Verlag<br />
Leipzig, S. 116<br />
3<br />
Brief an E. Rohde von Anfang Januar / wiederaufgenommen<br />
und versandt am 16. Januar 1869,<br />
Briefwechsel mit E. Rohde, S. 126<br />
4<br />
„Ich will mein Urteil über ihn kurz fassen [...]:<br />
so viele junge Kräfte ich auch seit nunmehr 39<br />
Jahren unter meinen Augen sich habe entwikkeln<br />
sehen: noch nie habe ich einen jungen Mann<br />
gekannt resp in meiner disciplina nach meinen<br />
Kräften zu fördern gesucht; der so früh und so<br />
jung schon so reif gewesen wäre, wie diesen<br />
<strong>Nietzsche</strong>. ... Er ist er erste, von dem ich schon<br />
als Studenten überhaupt Beiträge aufgenommen.<br />
Bleibt er, was Gott gebe, lange leben, so prophezeie<br />
ich, daß er dereinst im vordersten Range<br />
der deutschen Philologie stehen wird. Er ist<br />
jetzt 24 Jahre alt; stark, rüstig, gesund, tapfer<br />
von Körper und Charakter, recht gemacht, um<br />
ähnlichen Naturen zu imponieren. Dazu besitzt<br />
er eine beneidenswerte Gabe so ruhiger wie gewandter<br />
und klarer Darstellung in freier Rede.<br />
Er ist der Abgott und (ohne es zu wollen) Führer<br />
der ganzen jungen Philologenwelt hier in Leipzig,<br />
die (ziemlich zahlreich) die Zeit nicht erwarten<br />
kann, ihn als Docenten zu hören. [...] eine<br />
Art von Phaenomen; nun ja, er ist das auch ...“<br />
Ritschl im Dezember 1868 an A. Kießling, den<br />
Basler Philologen, auf dessen Professur <strong>Nietzsche</strong><br />
nachfolgen sollte, in: <strong>Friedrich</strong> <strong>Nietzsche</strong>,<br />
Chronik in Bildern und Texten, Carl Hanser<br />
Verlag, München-Wien 2000, S. 186<br />
5<br />
Ein Gedanke, der <strong>Nietzsche</strong> nie losließ, so<br />
wollte er bekanntlich auch zusammen mit Lou<br />
Salomé und Paul Rée noch 1882 in Paris naturwissenschaftliche<br />
Studien aufnehmen.<br />
6<br />
BAW 3, S. 315<br />
7<br />
KSB 2, Nr. 573, S. 283<br />
8<br />
Eine ausführliche Schilderung findet sich auf<br />
der Wagner-Seite meines <strong>Nietzsche</strong>-Projekts im<br />
Internet unter http://www.f-nietzsche.de<br />
9<br />
Prof. Dr. Dr. Glenn W. Most, Seminar <strong>für</strong> Klassische<br />
Philologie, Heidelberg: <strong>Friedrich</strong> <strong>Nietzsche</strong><br />
zwischen Philosophie und Philologie; Quelle<br />
Internet: http://www.uni-heidelberg.de/uni/<br />
presse/rc6/3.html<br />
10<br />
W. Most aaO.<br />
11<br />
Im Gefolge des Wilamowitz-Angriffs waren<br />
alle philologischen Studenten ausgeblieben.<br />
12<br />
F. <strong>Nietzsche</strong>, „Über Wahrheit und Lüge im<br />
außermoralischen Sinne“, in „Unzeitgemäße Betrachtungen“,<br />
Kröner-Verlag Stuttgart, 6. Aufl.<br />
1976, S. 609<br />
13<br />
Eine frühe Feuerbach-Lektüre <strong>Nietzsche</strong>s ist<br />
nachgewiesen; aber vor allem auch in den Diskussionen<br />
mit Wagner ist <strong>Nietzsche</strong> mit dessen<br />
an Feuerbach entwickelter Kunstauffassung konfrontiert<br />
worden (s. R. Wagner, Das Kunstwerk<br />
der Zukunft und dessen Widmung an Feuerbach),<br />
auf welchem Wege die Feuerbachschen Anschauungen<br />
wiederum ihren Anklang bei <strong>Nietzsche</strong><br />
erzeugten, wie sich an vielen Passagen des<br />
Wagner-Textes zeigen läßt. Und auch in D. F.<br />
Strauß’ Der alte und der neue Glaube, mit dem<br />
er sich in seiner Ersten Unzeitgemäßen Betrachtung<br />
auseinandersetzte, begegnete ihm die Feuerbachsche<br />
Denkweise.<br />
14<br />
Anfang Juni 1874 beginnt <strong>Nietzsche</strong> seine<br />
Dritte Unzeitgemäße in Basel mit der Vorrede,<br />
doch die große Hitze und deren körperliche Folgen<br />
<strong>für</strong> <strong>Nietzsche</strong> bringen die Arbeit im Juli ins<br />
Stocken; nachdem er in den Semesterferien in<br />
Bergün (Graubünden) weiter an diesem Text gearbeitet<br />
hatte (und wohl auch noch in Bayreuth<br />
– es kommt zur Triumphlied-Episode mit Wagner;<br />
offenbar hatte <strong>Nietzsche</strong> insoweit noch<br />
Glück, daß ihm das Manuskript in Würzburg auf<br />
dem Bahnhof nicht ebenso gestohlen wurde wie<br />
sein Emerson und die von Wagner signierte<br />
„Ring“-Ausgabe), geht das Manuskript am 19.<br />
August nach der Rückkunft in Basel an seinen<br />
Verleger Schmeitzner, am 29. September sind<br />
die letzten Korrekturen beendet. Am 15. Oktober<br />
erscheint „Schopenhauer als Erzieher“ in<br />
einer Auflage von 1000 Exemplaren.<br />
15<br />
s. dazu Helmut Walther, Die Ethik Schopenhauers<br />
und Feuerbachs, S. 62 f. in Aufklärung<br />
und Kritik, Sonderheft 3/1999, Schwerpunkt<br />
Ludwig Feuerbach; im Internet unter http://<br />
www.ludwig-feuerbach.de<br />
16<br />
Ecce homo, Die Unzeitgemäßen, 3 (<strong>Nietzsche</strong>,<br />
Werke, hg. v. Ivo Frenzel, Bd. II, S. 444):<br />
„Daß die mit dem Namen Schopenhauer und<br />
Wagner abgezeichneten Unzeitgemäßen sonderlich<br />
<strong>zum</strong> Verständnis oder auch nur zur psychologischen<br />
Fragestellung beider Fälle dienen<br />
128 Aufklärung und Kritik, Sonderheft 4/2000