Friedrich Nietzsche zum 100. Todestag - Gesellschaft für kritische ...
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Die Beschenkte reagierte feinfühligrücksichtsvoll<br />
am 30. Dezember 1871:<br />
»Sylvester-Tag soll <strong>für</strong> die Sylvester-<br />
Nacht-Klänge danken; gemeinsame<br />
Eindrücke zur Erinnerung geworden,<br />
leuteten durch die Mitternachtsglocken<br />
meinem diesjährigen Geburtstag, und<br />
ich sage dem freundlichen Melomanen<br />
Dank!« Erst 15 Jahre später, im November<br />
1887, gibt sie in einem Brief an<br />
Felix Mottl etwas davon frei, was sich<br />
in Tribschen abgespielt hatte : »Jakob<br />
Stocker, mein damaliger Diener... blieb<br />
beim Abdecken des Tisches... stehen,<br />
hörte aufmerksam zu, wandte sich endlich<br />
ab mit den Worten >schint mir nicht<br />
gutSilvesterglocken< spielte.<br />
Wagner saß unruhig dabei, knetete<br />
sein Barett und ging vor Schluß hinaus<br />
... ich <strong>für</strong>chtete ein Donnerwetter. Aber<br />
Jakobs Kritik ... hatte es abgeschwächt;<br />
ich fand den Meister bloß in vollem<br />
Lachen. >Da verkehrt man nun schon<br />
seit anderthalb Jahren mit dem Menschen,<br />
ohne dergleichen zu ahnen; und<br />
nun kommt er so meuchlings, die Partitur<br />
im Gewande.