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Neue Wege in der Diagnostik und Therapie bei dystrophischen

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Diskussion 94<br />

e<strong>in</strong>er sek<strong>und</strong>ären Hornhautdegeneration Salzmann entsprach. Allerd<strong>in</strong>gs befand sich Patient<br />

F4 <strong>bei</strong> Erstvorstellung bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> 6. Lebensdekade, so dass e<strong>in</strong> Vergleich nur<br />

e<strong>in</strong>geschränkt möglich ist. Trotzdem ist es nicht auszuschließen, dass <strong>der</strong><br />

Basenpaaraustausch 1176C>G mit nachfolgendem Am<strong>in</strong>osäurenaustausch Arg162Gly im<br />

S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er „low-penetrance“-Mutation die Enzymfunktion ebenfalls, wahrsche<strong>in</strong>lich aber<br />

deutlich ger<strong>in</strong>ger, bee<strong>in</strong>flusst.<br />

4. 1. 4 Therapeutisches Vorgehen <strong>bei</strong> CHST6-gekoppelten Hornhautdystrophien<br />

Im Gegensatz zu Patienten mit autosomal dom<strong>in</strong>ant vererbten, BIGH3-gekoppelten<br />

Hornhautdystrophien, welche <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel von e<strong>in</strong>er phototherapeutischen Keratektomie<br />

(PTK) profitieren können, ist <strong>der</strong> Erfolg e<strong>in</strong>er PTK <strong>bei</strong> Patienten mit autosomal rezessiv<br />

vererbter makulärer Hornhautdystrophie aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> tieferen stromalen Lage <strong>der</strong><br />

Trübungen <strong>und</strong> <strong>der</strong> möglichen E<strong>in</strong>beziehung <strong>der</strong> Descemetschen Membran zweifelhaft<br />

[Fagerholm 2003; Hafner et al. 2005]. Die Rezidivrate ist im Vergleich zu den meisten<br />

BIGH3-gekoppelten Hornhautdystrophien deutlich höher. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite führt e<strong>in</strong>e<br />

perforierende Keratoplastik häufig zu guten Ergebnissen mit e<strong>in</strong>er deutlich niedrigeren<br />

Rezidivrate [Kl<strong>in</strong>tworth et al. 1983, Akova et al. 1990, Küchle et al. 1999, Marcon et al. 2003,<br />

Al Swailem et al. 2005]. Da es sich um e<strong>in</strong>e seltene Hornhautdystrophieform handelt, s<strong>in</strong>d<br />

Ergebnisse nach PTK <strong>bei</strong> makulärer Hornhautdystrophie bisher nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Studie <strong>und</strong> <strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>zelfällen beschrieben worden [Fagerholm 2003, Hafner et al. 2005]. In ke<strong>in</strong>em dieser<br />

bisher beschriebenen Fälle lagen molekulargenetische Untersuchungsergebnisse <strong>der</strong><br />

Patienten vor.<br />

Wir entschieden uns immer dann für e<strong>in</strong>e PTK, wenn <strong>bei</strong> den Patienten e<strong>in</strong>e<br />

schwerwiegende Alteration <strong>der</strong> Hornhautoberfläche <strong>und</strong> überwiegend oberflächliche<br />

Trübungen vorlagen, welche vorwiegend ursächlich für die Beschwerden <strong>und</strong> die<br />

Visusverm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung waren. Da<strong>bei</strong> komb<strong>in</strong>ierten wir die PTK mit e<strong>in</strong>er Oberflächenglättung,<br />

um den irregulären Astigmatismus zu reduzieren.<br />

E<strong>in</strong>e vorwiegende Beteiligung <strong>der</strong> Hornhautoberfläche lag <strong>bei</strong> den Patienten F1 II/1 <strong>und</strong> F1<br />

II/2 mit <strong>der</strong> homozygoten Mutation im Startcodon <strong>und</strong> <strong>bei</strong> Patient<strong>in</strong> F2 mit <strong>der</strong> heterozygoten<br />

Mutation im Codon 200 <strong>und</strong> dem möglichen Polymorphismus im Codon 162 vor, so dass wir<br />

<strong>bei</strong> diesen 3 Patienten e<strong>in</strong>e PTK durchführten. Wir konnten <strong>bei</strong> allen 5 behandelten Augen<br />

durch die Abtragung <strong>der</strong> oberflächlichen Trübungen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Glättung <strong>der</strong><br />

Hornhautoberfläche e<strong>in</strong>en guten Rückgang <strong>der</strong> rezidivierenden Hornhauterosionen <strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong>en befriedigenden Visusanstieg erreichen.

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