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Neue Wege in der Diagnostik und Therapie bei dystrophischen

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Diskussion 91<br />

denen e<strong>in</strong>e granuläre Hornhautdystrophie Typ II, Avell<strong>in</strong>o (Am<strong>in</strong>osäurenaustausch<br />

Arg124His) gef<strong>und</strong>en wurde (4 Augen=25%). Bei e<strong>in</strong>er Patient<strong>in</strong> mit <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen Diagnose<br />

e<strong>in</strong>er wabenförmigen Hornhautdystrophie Thiel Behnke konnte die molekulargenetische<br />

Ursache nicht im BIGH3-Gen gef<strong>und</strong>en werden.<br />

Wir sahen <strong>bei</strong> <strong>bei</strong>den großen Gruppen (Am<strong>in</strong>osäurenaustausch Arg555Trp <strong>und</strong><br />

Am<strong>in</strong>osäurenaustausch Arg124His) e<strong>in</strong>en guten Visusanstieg, e<strong>in</strong>en komplikationsfreien<br />

postoperativen Verlauf <strong>und</strong> e<strong>in</strong> rezidivfreies Intervall von maximal 40 Monaten ohne<br />

signifikanten Visusverlust. Hier<strong>bei</strong> zeigte sich <strong>bei</strong> zwei Patienten mit e<strong>in</strong>er langen<br />

Nachbeobachtungszeit von über 3 Jahren kl<strong>in</strong>isch e<strong>in</strong> Rezidiv an <strong>der</strong> Spaltlampe (Patient<strong>in</strong><br />

B1 III/2; Patient C3 II/1), jedoch ohne signifikanten Visusverlust. In <strong>der</strong> Literatur wurde e<strong>in</strong><br />

Rezidiv <strong>bei</strong> e<strong>in</strong>er Groenouw-Dystrophie deutlich früher als <strong>bei</strong> e<strong>in</strong>er Avell<strong>in</strong>o-Dystrophie<br />

gesehen [Dogru et al. 2001; Inoue et al. 2001, Inoue et al. 2002; Maclean et al. 1996;<br />

Nassaralla et al. 1996; Seitz et al. 2004]. Es liegen jedoch zur Avell<strong>in</strong>o-Dystrophie nur<br />

wenige Daten vor.<br />

Bei <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong> mit gittriger Hornhautdystrophie Typ I, Biber-Haab-Dimmer<br />

(Am<strong>in</strong>osäurenaustausch Arg124Cys) kam es zu e<strong>in</strong>em deutlich verzögerten Epithelschluß,<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en stationären Aufenthalt notwendig machte. Solche verzögerten Epithelheilungen<br />

s<strong>in</strong>d bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur beschrieben worden [Das et al. 2005]. E<strong>in</strong>schränkend muß<br />

gesagt werden, dass es sich um e<strong>in</strong>e fortgeschrittene Rezidivtrübung <strong>bei</strong> Zustand nach<br />

perforieren<strong>der</strong> Keratoplastik handelte <strong>und</strong> die Patient<strong>in</strong> aufgr<strong>und</strong> ihres Alters e<strong>in</strong>er weiteren<br />

Hornhautübertragung ablehnend gegenüberstand.<br />

Wir konnten <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong> mit Thiel-Behnke-Dystrophie durch e<strong>in</strong>e phototherapeutische<br />

Keratektomie e<strong>in</strong>en mo<strong>der</strong>aten Visusanstieg erreichen <strong>und</strong> stimmen Amm <strong>und</strong> Sorour <strong>und</strong><br />

Mitar<strong>bei</strong>tern zu, dass die PTK e<strong>in</strong>e gute Option <strong>in</strong> <strong>der</strong> Behandlung <strong>der</strong> Thiel-Behnke-<br />

Dystrophie darstellt [Amm 1996; Sorour et al. 2005].<br />

Bisher gibt es nur e<strong>in</strong>en Bericht zur Kontaktl<strong>in</strong>senanpassung als Möglichkeit <strong>der</strong> visuellen<br />

Rehabilitation <strong>bei</strong> e<strong>in</strong>em Patienten nach PTK <strong>bei</strong> granulärer Hornhautdystrophie [Egg<strong>in</strong>k <strong>und</strong><br />

Beekhuis 1995].<br />

Wir paßten <strong>bei</strong> 2 Patienten im Anschluß an die PTK e<strong>in</strong>e Kontaktl<strong>in</strong>se zur Visussteigerung<br />

an. E<strong>in</strong> Patient klagte über monokulare Doppelbil<strong>der</strong> an e<strong>in</strong>em <strong>und</strong> unscharfes Sehen am<br />

an<strong>der</strong>en Auge (B3 II/1), <strong>bei</strong> dem an<strong>der</strong>en Patienten lag e<strong>in</strong>e irreguläre Hornhautoberfläche<br />

vor (C1III/1). Bei <strong>bei</strong>den Patienten konnte e<strong>in</strong>e Visussteigerung um m<strong>in</strong>destens 2 <strong>und</strong><br />

maximal 4 Zeilen mit e<strong>in</strong>em vollständigen Verschw<strong>in</strong>den <strong>der</strong> monokularen Doppelbil<strong>der</strong><br />

erreicht werden.<br />

Zusammenfassend stellen wir fest, daß die phototherapeutische Keratektomie e<strong>in</strong>e optimale,<br />

risikoarme Behandlungsmöglichkeit mit e<strong>in</strong>er guten Visussteigerung <strong>bei</strong> BIGH3-gekoppelten<br />

Hornhautdystrophien ist. Sie sche<strong>in</strong>t ganz beson<strong>der</strong>s geeignet <strong>bei</strong> Patienten mit dem

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