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Neue Wege in der Diagnostik und Therapie bei dystrophischen

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Diskussion 96<br />

4. 2 <strong>Diagnostik</strong> ektatischer Hornhauterkrankungen<br />

In unserer Ar<strong>bei</strong>t stellen wir zum ersten Mal quantitative Ergebnisse <strong>der</strong> videogesteuerten<br />

Keratographie <strong>bei</strong> Patienten mit PMCD vor <strong>und</strong> vergleichen diese mit Daten von Patienten<br />

mit Keratokonus. Die Diagnostizierung von Patienten mit PMCD erfolgte bisher<br />

ausschließlich über das kl<strong>in</strong>ische Bild <strong>und</strong> über die farbcodierten Darstellungen <strong>der</strong><br />

Sagittalradien. Man f<strong>in</strong>det hier typischerweise e<strong>in</strong>en Astigmatismus gegen die Regel mit<br />

e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>ferioren, schmetterl<strong>in</strong>gsartigen Aufsteilung (kiss<strong>in</strong>g birds/ butterfly) [Sridhar et al.<br />

2004]. E<strong>in</strong>e sichere frühzeitige Diagnose, auch aufgr<strong>und</strong> quantitativer Parameter ist aus<br />

unserer Sicht aus verschiedenen Gründen entscheidend.<br />

Die therapeutischen Optionen <strong>bei</strong><strong>der</strong> Krankheitsbil<strong>der</strong> unterscheiden sich <strong>in</strong> großen Teilen.<br />

Der erste Schritt ist sowohl <strong>bei</strong>m Keratokonus als auch <strong>bei</strong> <strong>der</strong> PMCD die Anpassung fester<br />

Kontaktl<strong>in</strong>sen [Baron 1991; Biswas et al. 2000; Kompella et al. 2002; Liu et al. 2005; Raizada<br />

<strong>und</strong> Sridhar 2003; Sridhar et al. 2004].<br />

Bei den operativen Maßnahmen empfehlen sich <strong>bei</strong> <strong>bei</strong>den Gruppen jedoch unterschiedliche<br />

operative Techniken [Biswas et al. 2000; Hellstedt et al. 2005; Lev<strong>in</strong>ger 2005 et al.; Mularoni<br />

et al. 2005; Spitznas et al. 2002; Varley et al. 1990; Watson et al. 2004].<br />

Desweiteren kann e<strong>in</strong>e nicht erkannte PMCD o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> nichterkannter Keratokonus <strong>bei</strong><br />

Patienten mit geplantem refraktivchirurgischen E<strong>in</strong>griff zu schweren Komplikationen führen<br />

[Fogla et al. 2003; Schmitt-Bernard et al. 2000]. Ist hier<strong>bei</strong> die Pachymetrie für die<br />

Stromaverdünnung <strong>bei</strong>m Keratokonus mit richtungsweisend <strong>und</strong> wird rout<strong>in</strong>emäßig vor<br />

diesen E<strong>in</strong>griffen durchgeführt, fehlt dieser Indikator <strong>bei</strong> Patienten mit PMCD, da sich die<br />

Hornhautdicke nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em sehr umschriebenen peripheren Bereich verän<strong>der</strong>t, <strong>der</strong> nicht<br />

immer mit erfaßt wird [Auffarth et al. 2000; Grünauer-Kloevekorn et al. 2005(b)] .<br />

Der sicherste quantitative Indikator für e<strong>in</strong>e Hornhautpathologie <strong>bei</strong> unseren Patienten mit<br />

PMCD <strong>und</strong> mit e<strong>in</strong>em Keratokonus waren <strong>der</strong> irreguläre Astigmatismus (Fourier-Analyse:<br />

Dezentration <strong>und</strong> Irregulärität) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Aberrationskoeffizient. Beide Werte waren sowohl <strong>bei</strong><br />

allen Patienten mit Keratokonus als auch <strong>bei</strong> allen Patienten mit PMCD außerhalb <strong>der</strong><br />

angegebenen Normbereiche. Interessant war die breite Streuung <strong>der</strong> Werte <strong>der</strong> Patienten<br />

mit PMCD sowohl <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Fourier-Analyse als auch <strong>bei</strong>m HOA RMS-Wert <strong>und</strong> <strong>bei</strong>m<br />

Aberrationskoeffizienten. Auch <strong>bei</strong> detaillierter Darstellung von Augen mit fortgeschrittener<br />

PMCD (Hornhautradiendifferenz>1 mm) zeigte sich ke<strong>in</strong>e sichere Korrelation zu höheren<br />

Irregularitäten. Da<strong>bei</strong> war <strong>der</strong> Aberrationskoeffizient deutlich sensitiver <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anzeige e<strong>in</strong>er<br />

Hornhautpathologie als <strong>der</strong> HOA RMS-Wert.<br />

Desweiteren f<strong>in</strong>det sich <strong>bei</strong>m sphärischen Äquivalent (Fourier-Analyse) <strong>bei</strong> Patienten mit<br />

PMCD im Gegensatz zu Patienten mit Keratokonus ke<strong>in</strong>e Abnahme des Wertes, da es ja <strong>bei</strong>

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