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Neue Wege in der Diagnostik und Therapie bei dystrophischen

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Diskussion 99<br />

entscheidend. Diese Probleme können nur durch spezielle Rückflächengestaltungen <strong>der</strong><br />

Kontaktl<strong>in</strong>sen gelöst werden.<br />

Wir konnten <strong>bei</strong> allen Patienten durch die Anpassung formstabiler Kontaktl<strong>in</strong>sen e<strong>in</strong>en<br />

Visusanstieg im Vergleich zum brillenkorrigierten Visus <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e gute<br />

Kontaktl<strong>in</strong>senverträglichkeit erreichen. Bei ke<strong>in</strong>em unserer Fälle zeigte sich im<br />

Nachbeobachtungszeitraum e<strong>in</strong>e schwere Komplikation.<br />

Nach unserer Erfahrung erreicht man <strong>bei</strong> Patienten mit PMCD durch die Wahl e<strong>in</strong>er<br />

rückflächentorischen Kontaktl<strong>in</strong>se e<strong>in</strong>en guten Kontaktl<strong>in</strong>sensitz, reduziert dadurch die<br />

Anzahl <strong>der</strong> Anpassversuche <strong>und</strong> erreicht e<strong>in</strong>e höhere Patientenzufriedenheit. Die<br />

Zentralradien <strong>der</strong> Kontaktl<strong>in</strong>se werden aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Zentralradien <strong>der</strong> Hornhaut des<br />

anzupassenden Auges ausgewählt, wo<strong>bei</strong> <strong>der</strong> steilere Radius etwas abgeflacht werden<br />

sollte, um die Kontaktl<strong>in</strong>senverträglichkeit zu verbessern. E<strong>in</strong> Restastigmatismus o<strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>duzierter Astigmatismus kann über die zusätzliche Wahl e<strong>in</strong>er torischen<br />

Kontaktl<strong>in</strong>senvor<strong>der</strong>fläche (=bitorische Kontaktl<strong>in</strong>se) gut korrigiert werden <strong>und</strong> war <strong>bei</strong> allen<br />

unseren Patienten mit PMCD <strong>und</strong> rückflächentorischem Design notwendig.<br />

In Fällen e<strong>in</strong>er beg<strong>in</strong>nenden PMCD, <strong>bei</strong> denen die Differenz <strong>der</strong> Zentralradien <strong>der</strong> Hornhaut<br />

ger<strong>in</strong>ger ist, kann durch die Wahl e<strong>in</strong>es Keratokonus-Designs die Anpasssituation verbessert<br />

werden.<br />

Da es <strong>bei</strong> den Patienten mit PMCD zu e<strong>in</strong>er großen Abweichung <strong>der</strong> sektorialen<br />

Exzentrizitäten kommt, können diese Werte, die sonst <strong>bei</strong> e<strong>in</strong>er Kontaktl<strong>in</strong>senanpassung<br />

e<strong>in</strong>e große Rolle spielen, nur <strong>in</strong> sehr ger<strong>in</strong>gem Maß <strong>in</strong> die Anpassung mit e<strong>in</strong>bezogen<br />

werden.<br />

Im Gegensatz zu <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>t von Liu <strong>und</strong> Mitar<strong>bei</strong>tern kann nach unserer Erfahrung durch die<br />

Wahl e<strong>in</strong>es reversen Kontaktl<strong>in</strong>sendesigns die Anpasssituation nicht verbessert werden [Liu<br />

et al. 2005]. Das reverse Design ist primär für die Anpassung <strong>bei</strong> Hornhautsituationen mit<br />

flachem Zentrum <strong>und</strong> steiler Peripherie (negative Exzentrizität; z. B. Zustand nach<br />

perforieren<strong>der</strong> Keratoplastik) geeignet. Wir zeigten jedoch, dass <strong>bei</strong> den meisten Patienten<br />

mit PMCD die Exzentrizität lediglich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Sektor, selten <strong>in</strong> 2 Sektoren negativ ist. Bei <strong>der</strong><br />

Anpassung e<strong>in</strong>es reversen Designs kommt es durch e<strong>in</strong> Aufsitzen <strong>der</strong> Kontaktl<strong>in</strong>se zu e<strong>in</strong>er<br />

Stagnation <strong>der</strong> Tränenl<strong>in</strong>se (ke<strong>in</strong> Flüssigkeitsaustausch) zwischen Hornhautvor<strong>der</strong>fläche <strong>und</strong><br />

Kontaktl<strong>in</strong>senrückfläche <strong>und</strong> damit zu e<strong>in</strong>em unkomfortablen Kontaktl<strong>in</strong>sensitz <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em<br />

e<strong>in</strong>geschränkten Visusanstieg.<br />

Kontaktl<strong>in</strong>sen s<strong>in</strong>d die entscheidende nichtchirurgische <strong>und</strong> risikoarme Alternative zur<br />

Visusverbesserung <strong>bei</strong> Patienten mit PMCD. Kontaktl<strong>in</strong>sen mit speziellem<br />

Rückfächendesign, <strong>und</strong> hier speziell entwe<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Keratokonus-Design <strong>bei</strong> frühen Stadien<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> rückflächentorisches Design, können die Probleme <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Kontaktl<strong>in</strong>senanpassung<br />

deutlich reduzieren <strong>und</strong> die Kontaktl<strong>in</strong>sentoleranz <strong>und</strong> den Visusanstieg <strong>in</strong> entscheidendem

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