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Neue Wege in der Diagnostik und Therapie bei dystrophischen

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Diskussion 90<br />

Die korrekte Unterscheidung e<strong>in</strong>er Thiel-Behnke-Dystrophie von e<strong>in</strong>er Reis-Bücklers-<br />

Dystrophie kann sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Fällen sehr schwierig gestalten, <strong>und</strong> <strong>bei</strong>de Dystrophieformen<br />

werden im englischen Sprachgebrauch nicht selten synonym gebraucht [Küchle et al. 1995;<br />

Weidle 1996; Weidle 1999].<br />

Da wir <strong>bei</strong> ke<strong>in</strong>em unserer Patienten mit <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen Diagnose e<strong>in</strong>er Thiel-Behnke-<br />

Dystrophie e<strong>in</strong>e molekulargenetische Verän<strong>der</strong>ung im BIGH3-Gen gef<strong>und</strong>en haben,<br />

schließen wir uns aufgr<strong>und</strong> unserer Ergebnisse <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung von Yee <strong>und</strong> Mitar<strong>bei</strong>tern an,<br />

die nach Kopplungsanalysen die molekulargenetische Ursache <strong>der</strong> Thiel-Behnke-Dystrophie<br />

auf dem Chromosom 10q23-q24 gef<strong>und</strong>en haben [Yee et al. 1997].<br />

In den Zeiten unterschiedlicher therapeutischer Möglichkeiten <strong>bei</strong> Patienten mit hereditären<br />

Hornhautdystrophien spielt die genaue <strong>Diagnostik</strong> <strong>der</strong> Unterformen dieser Erkrankung e<strong>in</strong>e<br />

entscheidende Rolle. Nur so kann <strong>der</strong> Patient suffizient über den Krankheitsverlauf, die<br />

verschiedenen Strategien <strong>und</strong> die Prognose se<strong>in</strong>er Erkrankung aufgeklärt werden.<br />

Histopathologische Untersuchungsergebnisse, die die kl<strong>in</strong>ische Diagnose unterstützen<br />

können, stehen jedoch aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> raschen Zunahme <strong>der</strong> PTK nur noch <strong>bei</strong> e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en<br />

Teil <strong>der</strong> Patienten zur Verfügung.<br />

Die molekulargenetische <strong>Diagnostik</strong> bietet den entscheidenden Vorteil <strong>der</strong> exakten<br />

Diagnosestellung aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> verschiedenen hot-spot-Mutationen, die auch <strong>bei</strong> deutschen<br />

Familien <strong>in</strong> den meisten Fällen die molekulargenetische Ursache autosomal-dom<strong>in</strong>anter<br />

Hornhautdystrophien s<strong>in</strong>d. Sie sollte <strong>bei</strong> jedem Patienten mit e<strong>in</strong>er autosomal-dom<strong>in</strong>anten<br />

Hornhautdystrophie zur Bestätigung <strong>der</strong> Diagnose <strong>und</strong> zur <strong>Therapie</strong>planung durchgeführt<br />

werden.<br />

4. 1. 2 Therapeutisches Vorgehen <strong>bei</strong> BIGH3-gekoppelten Hornhautdystrophien<br />

Die phototherapeutische Keratektomie stellt heute e<strong>in</strong>e Behandlungsoption <strong>bei</strong> Patienten mit<br />

BIGH3-gekoppelten Hornhautdystrophien dar [Campos et al. 1993; Fagerholm 2003;<br />

Foerster et al. 1997; Gartry et al. 1991; Rapuano et al. 1997; Talamo et al. 1992].<br />

Bisher liegen nur wenige Ar<strong>bei</strong>ten mit molekulargenetischen Ergebnissen zur<br />

Diagnosesicherung <strong>und</strong> zur sicheren E<strong>in</strong>ordnung <strong>der</strong> Patienten vor. In diesen Fällen wurde<br />

jeweils nur e<strong>in</strong>e Patientengruppe mit den gleichen molekulargenetischen Ergebnisssen<br />

untersucht [Inoue et al. 2001, Inoue et al. 2002]. Wir zeigen erstmals die therapeutischen<br />

Ergebnisse <strong>bei</strong> verschiedenen BIGH3-gekoppelten Hornhautdystrophieformen <strong>in</strong><br />

Abhängigkeit vom Genotyp.<br />

Die größte Gruppe bilden da<strong>bei</strong> Augen, <strong>bei</strong> denen e<strong>in</strong>e granuläre Hornhautdystrophie Typ I,<br />

Groenouw (Am<strong>in</strong>osäurenaustausch Arg555Trp) vorliegt (9 Augen=56,2%) <strong>und</strong> Augen, <strong>bei</strong>

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