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Neue Wege in der Diagnostik und Therapie bei dystrophischen

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Thesen 128<br />

frameshift-Mutation Cys149fsX363 zeigt im Vergleich zu Patienten mit Missense-Mutationen<br />

e<strong>in</strong>en deutlich progredienteren Krankheitsverlauf, so daß Mutationen, die zu e<strong>in</strong>er<br />

prämaturen Term<strong>in</strong>ierung <strong>der</strong> Prote<strong>in</strong>synthese führen, e<strong>in</strong>en wesentlich schwereren<br />

Phänotyp hervorrufen. Der Am<strong>in</strong>osäurenaustausch Arg162Gly bee<strong>in</strong>flusst vermutlich die<br />

Enzymfunktion im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er „low-penetrance“-Mutation. F<strong>in</strong>det man ihn <strong>bei</strong> Patienten mit<br />

compo<strong>und</strong> heterozygoten Mutationen, führt das zu e<strong>in</strong>em schwereren Krankheitsbild.<br />

B <strong>Therapie</strong> von Hornhautdystrophien<br />

B1. Die phototherapeutische Keratektomie ist e<strong>in</strong>e optimale, risikoarme<br />

Behandlungsmöglichkeit mit e<strong>in</strong>er guten Visussteigerung <strong>bei</strong> BIGH3-gekoppelten<br />

Hornhautdystrophien. Sie ist ganz beson<strong>der</strong>s geeignet <strong>bei</strong> Patienten mit dem<br />

Am<strong>in</strong>osäurenaustausch Arg555Trp <strong>und</strong> dem Am<strong>in</strong>osäurenaustausch Arg124His. Rezidive<br />

sahen wir <strong>in</strong> <strong>bei</strong>den Gruppen nach ungefähr 3 Jahren, wo<strong>bei</strong> <strong>bei</strong> <strong>bei</strong>den Patienten ke<strong>in</strong><br />

signifikanter Visusverlust auftrat. Die postoperative Kontaktl<strong>in</strong>senanpassung sollte <strong>bei</strong><br />

störenden monokularen Doppelbil<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er irregulären Hornhautoberfläche als<br />

zusätzliche nichtchirurgische <strong>Therapie</strong>option mit <strong>in</strong> Betracht gezogen werden. Beson<strong>der</strong>s <strong>bei</strong><br />

älteren Patienten mit dem Am<strong>in</strong>osäurenaustausch Arg124Cys <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er fortgeschrittenen<br />

Hornhauttrübung kann es zu e<strong>in</strong>em verzögerten Epithelschluß kommen.<br />

B2. Die phototherapeutische Keratektomie (PTK) ist e<strong>in</strong> sicheres <strong>und</strong> m<strong>in</strong>imal <strong>in</strong>vasives<br />

Verfahren zur Behandlung e<strong>in</strong>er makulären Hornhautdystrophie, wenn die Symptome<br />

hauptsächlich aus Problemen <strong>der</strong> Hornhautoberfläche, wie oberflächlichen Trübungen mit<br />

rezidivierenden Hornhauterosionen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er irregulären Hornhautoberfläche, bestehen. Der<br />

Genotyp kann e<strong>in</strong> Entscheidungskriterium für e<strong>in</strong>e primäre PTK o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e primäre<br />

Keratoplastik se<strong>in</strong>. Liegt danach weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong> irregulärer Astigmatismus vor, kann durch die<br />

Anpassung formstabiler Kontaktl<strong>in</strong>sen e<strong>in</strong> zusätzlicher Visusgew<strong>in</strong>n für den Patienten<br />

erreicht werden. Bei Patienten mit e<strong>in</strong>er raschen Abnahme <strong>der</strong> Sehschärfe, tief stromalen<br />

Trübungen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er nur ger<strong>in</strong>gen Oberflächenproblematik ist die primäre Durchführung<br />

e<strong>in</strong>er perforierenden Keratoplastik die Methode <strong>der</strong> Wahl.<br />

C<br />

<strong>Diagnostik</strong> von Hornhautektasien<br />

Die sicherste Diagnosestellung e<strong>in</strong>er ektatischen Hornhauterkrankung ist aufgr<strong>und</strong><br />

quantitativer videokeratoskopischer Parameter durch den irregulären Astigmatismus<br />

(Fourier-Analyse: Dezentration <strong>und</strong> Irregulärität) <strong>und</strong> durch den Aberrationskoeffizienten<br />

möglich. E<strong>in</strong> Keratokonus kann von e<strong>in</strong>er pelluzidalen marg<strong>in</strong>alen Hornhautdegeneration<br />

jedoch mit Hilfe dieser Parameter nicht unterschieden werden. Neben dem sphärischen

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