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Neue Wege in der Diagnostik und Therapie bei dystrophischen

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E<strong>in</strong>leitung 7<br />

1. 3 <strong>Diagnostik</strong><br />

1. 3. 1 Hornhautdystrophien<br />

Durch molekulargenetische Untersuchungen s<strong>in</strong>d seit ungefähr 10 Jahren e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong><br />

betroffenen Gene <strong>und</strong> zugr<strong>und</strong>e liegende Mutationen aufgedeckt worden.<br />

Die von uns untersuchten Gene sollen im Folgenden näher beschrieben werden:<br />

- BIGH3-Gen<br />

Dieses Gen liegt auf dem langen Arm des Chromosoms 5 (5q31) <strong>und</strong> besteht aus 17 Exons.<br />

Mutationen <strong>in</strong> diesem Gen s<strong>in</strong>d ursächlich für e<strong>in</strong>en großen Teil autosomal-dom<strong>in</strong>ant<br />

vererbter Hornhautdystrophien epithelialen Ursprungs. Es ist vollständig homolog zu e<strong>in</strong>em<br />

Teil des TGFB1-Gens [Stone 1994; Munier 1997]. Se<strong>in</strong> Genprodukt ist das Keratoepithel<strong>in</strong>,<br />

welches vorwiegend im Hornhautepithel exprimiert wird.<br />

Immunhistochemische Untersuchungen an nichtbetroffenen Hornhäuten zeigten, dass das<br />

Keratoepithel<strong>in</strong>, welches im Epithel gebildet wird, sich vorwiegend <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bowman-Schicht<br />

ablagert. E<strong>in</strong>e Expressionszunahme ist <strong>bei</strong> <strong>der</strong> epithelialen <strong>und</strong> stromalen W<strong>und</strong>heilung zu<br />

f<strong>in</strong>den. Sowohl normales Keratoepithel<strong>in</strong>, als auch Keratoepithel<strong>in</strong> mit verän<strong>der</strong>ter<br />

Prote<strong>in</strong>struktur kann aufgr<strong>und</strong> se<strong>in</strong>es ger<strong>in</strong>gen Molekulargewichtes leicht <strong>in</strong>s Stroma<br />

diff<strong>und</strong>ieren. Verän<strong>der</strong>tes Keratoepithel<strong>in</strong> wird jedoch nicht mehr vollständig abgebaut <strong>und</strong><br />

führt zu Ablagerungen, die zunächst epithelial <strong>und</strong> subepithelial liegen, im Laufe <strong>der</strong><br />

Erkrankung aber auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tiefe zunehmen [Korvatska et al. 1998; Korvatska et al. 1999;<br />

Streeten et al. 1999].<br />

Das Keratoepithel<strong>in</strong> stellt den Hauptteil <strong>der</strong> pathologischen Ablagerungen <strong>bei</strong> den gittrigen<br />

<strong>und</strong> den granulären Hornhautdystrophieformen, <strong>der</strong> Avell<strong>in</strong>o-Dystrophie <strong>und</strong> <strong>der</strong> Reis-<br />

Bücklers-Dystrophie [Kl<strong>in</strong>tworth et al. 1998; Streeten et al. 1999].<br />

Die häufigsten Phänotypen BIGH3-gekoppelter Hornhautdystrophien werden von Missense-<br />

Mutationen <strong>in</strong> sogenannten hot-spots hervorgerufen.<br />

Solche hot-spot-Mutationen im Exon 4 mit e<strong>in</strong>em Am<strong>in</strong>osäurenaustausch an Position 124<br />

des Keratoepithel<strong>in</strong>s führen zur gittrigen Dystrophie Typ I (Biber-Haab-Dimer;<br />

Am<strong>in</strong>osäurenaustausch Arg<strong>in</strong><strong>in</strong> gegen Cyste<strong>in</strong>) <strong>und</strong> zur granulären Dystrophie Typ II<br />

(Avell<strong>in</strong>o; Am<strong>in</strong>osäurenaustausch Arg<strong>in</strong><strong>in</strong> gegen Histid<strong>in</strong>). Hot-spot-Mutationen im Exon 12<br />

mit e<strong>in</strong>em Am<strong>in</strong>osäurenaustausch an Position 555 des Keratoepithel<strong>in</strong>s s<strong>in</strong>d dagegen für<br />

Patienten mit granulärer Hornhautdystrophie Typ I (Groenouw; Am<strong>in</strong>osäurenaustausch<br />

Arg<strong>in</strong><strong>in</strong> gegen Tryptophan) <strong>und</strong> mit granulärer Dystrophie Typ III (Reis-Bücklers;<br />

Am<strong>in</strong>osäurenaustausch Arg<strong>in</strong><strong>in</strong> gegen Tryptophan) beschrieben [Dighiero et al. 2000; Ellies<br />

et al. 2002; El Ashry et al. 2003; El Ashry et al. 2005 Fujiki et al. 2000; Gupta et al. 1998;

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