23.11.2013 Aufrufe

Neue Wege in der Diagnostik und Therapie bei dystrophischen

Neue Wege in der Diagnostik und Therapie bei dystrophischen

Neue Wege in der Diagnostik und Therapie bei dystrophischen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Diskussion 97<br />

<strong>der</strong> PMCD auch nicht zu e<strong>in</strong>er parazentralen Vorwölbung <strong>der</strong> Hornhaut mit Myopisierung,<br />

son<strong>der</strong>n zu e<strong>in</strong>er Ansteilung im unteren Segment mit Astigmatismuszunahme kommt.<br />

Interessant ist die Darstellung <strong>der</strong> Exzentrizitäten <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Quadranten <strong>bei</strong> Patienten<br />

mit PMCD <strong>und</strong> <strong>bei</strong> Patienten mit Keratokonus. Bei allen Patienten mit PMCD war die<br />

Exzentrizität <strong>in</strong> m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>em Quadranten (<strong>in</strong>ferior <strong>und</strong>/ o<strong>der</strong> superior) negativ mit e<strong>in</strong>er<br />

hohen Abweichung <strong>der</strong> superioren <strong>und</strong>/ o<strong>der</strong> <strong>in</strong>ferioren Exzentrizität von <strong>der</strong> nasalen <strong>und</strong><br />

temporalen Exzentrizität. Bei ke<strong>in</strong>em Patienten mit Keratokonus wurde e<strong>in</strong>e negative<br />

Exzentrizität <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Abweichung von mehr als 0,5 zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Exzentrizitäten<br />

festgestellt. Durch die Messung <strong>der</strong> Exzentrizitäten <strong>in</strong> den Quadranten konnten wir alle<br />

Augen mit PMCD sicher von e<strong>in</strong>em Keratokonus unterscheiden.<br />

Es fand sich <strong>bei</strong> den Patienten mit PMCD ke<strong>in</strong>e Korrelation des irregulären Astigmatismus<br />

(Fourier-Analyse) zum brillenkorrigierten Visus.<br />

Die Sensitivität <strong>der</strong> videokeratographischen Detektion <strong>der</strong> PMCD ist, im Gegensatz zur<br />

Stadiene<strong>in</strong>teilung des Keratokonus, aufgr<strong>und</strong> hoher falsch-positiver <strong>und</strong> falsch-negativer<br />

Angaben eher e<strong>in</strong>geschränkt. E<strong>in</strong>e Verbesserung wäre durch die E<strong>in</strong>beziehung <strong>der</strong> <strong>in</strong> jedem<br />

Fall vorhandenen negativen <strong>in</strong>ferioren <strong>und</strong>/ o<strong>der</strong> superioren Exzentrizität sicher zu erreichen.<br />

Zusammenfassend stellen wir fest, daß die sicherste Diagnosestellung e<strong>in</strong>er ektatischen<br />

Hornhauterkrankung aufgr<strong>und</strong> quantitativer videokeratoskopischer Parameter durch den<br />

irregulären Astigmatismus (Fourier-Analyse: Dezentration <strong>und</strong> Irregulärität) <strong>und</strong> durch den<br />

Aberrationskoeffizienten möglich war. E<strong>in</strong>e Unterscheidung zwischen Keratokonus <strong>und</strong><br />

PMCD war jedoch mithilfe dieser Parameter nicht möglich. Neben <strong>der</strong> fehlenden Abnahme<br />

des sphärischen Äquivalentes (Fourier-Analyse) s<strong>in</strong>d hierfür die Exzentrizitäten <strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>zelnen Hornhaut-Quadranten wegweisend. Durch die vollständige qualitative <strong>und</strong><br />

quantitative Auswertung videokeratographischer Daten ist <strong>in</strong> unseren Augen e<strong>in</strong>e sichere<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>und</strong> Differentialdiagnostik von ektatischen Hornhauterkrankungen möglich.<br />

4. 3 Kontaktl<strong>in</strong>senanpassung <strong>bei</strong> irregulärer Hornhautoberfläche<br />

Die Anpassung von Kontaktl<strong>in</strong>sen ist e<strong>in</strong>e nichtchirurgische Möglichkeit <strong>der</strong> Korrektur von<br />

Brechungsanomalien <strong>bei</strong> irregulärer Hornhautoberfläche [Baron 1991; Claesson et al. 2002,<br />

Grünauer-Kloevekorn et al. 2004; Kompella et al. 2002; Leung et al. 1999; Lim et al. 2000;<br />

Liu et al. 2005; McMonnies 2005; Raizada <strong>und</strong> Sridhar 2003; Smiddy et al. 1992; Szczotka<br />

<strong>und</strong> L<strong>in</strong>dsay 2003; Wietharn <strong>und</strong> Driebe 2004].<br />

Die Ursachen e<strong>in</strong>er irregulären Hornhautoberfläche können vielfältig se<strong>in</strong>.<br />

Zu den primären Ursachen zählen ektatische Hornhauterkrankungen, <strong>und</strong> hier am häufigsten<br />

mit e<strong>in</strong>er Inzidenz von 4 bis 600/100 000 E<strong>in</strong>wohner <strong>in</strong> <strong>der</strong> Normalbevölkerung <strong>der</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!