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Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

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Bewertung des Verfahrens<br />

Budgeteffekte <strong>der</strong> LbMV in Berlin zeigt, dass <strong>die</strong> Diskussion um <strong>die</strong> Höhe des Leistungs<strong>an</strong>teils differenziert<br />

für <strong>die</strong> Hochschularten zu führen ist (vgl. auch Abschnitt 4.2):<br />

• Bei den Universitäten bewegen sich <strong>die</strong> Umverteilungseffekte im Zeitraum von 2002 bis 2008<br />

innerhalb eines Fensters von plus/minus einem Prozent bezogen auf <strong>die</strong> bereinigten konsumtiven<br />

Zuschüsse, bei den Fachhochschulen liegen sie innerhalb eines Fensters von plus/minus<br />

zwei Prozent. Die Budgeteffekte in den bisherigen Vergaberunden sprechen demnach nicht<br />

dafür, dass das Verfahren zu Verwerfungen zwischen den Hochschulen führt.<br />

• Bei den künstlerischen Hochschulen stellt sich <strong>die</strong> Situation deutlich <strong>an</strong><strong>der</strong>s dar: Die Umverteilungseffekte<br />

sind hier über <strong>die</strong> Jahre <strong>an</strong>gestiegen und bewegen sich in einem Bereich von<br />

minus drei bis plus sechs Prozent gemessen <strong>an</strong> den bereinigten konsumtiven Zuschüssen.<br />

Diese Effekte erscheinen – zumal für kleine Hochschulen – sehr hoch und erschweren im Gewinn-<br />

wie im Verlustfall <strong>die</strong> Pl<strong>an</strong>ungsprozesse auf Hochschulebene.<br />

Daraus ist abzuleiten, dass sich bei den Universitäten und Fachhochschulen nach <strong>der</strong>zeitiger Datenlage<br />

kein Verän<strong>der</strong>ungsbedarf in Bezug auf <strong>die</strong> Höhe des LbMV-Anteils ergibt. Die Formelfin<strong>an</strong>zierung<br />

hat bisher nicht zu Umverteilungseffekten geführt, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Pl<strong>an</strong>ungssicherheit <strong>der</strong><br />

Hochschulen gefährden würden. Gleichzeitig haben <strong>die</strong> Hochschulen <strong>die</strong> wahrgenommenen<br />

Leistungs<strong>an</strong>reize durch <strong>die</strong> LbMV und <strong>die</strong> darauf abgeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung<br />

<strong>der</strong> relev<strong>an</strong>ten Parameter plausibel dargelegt (vgl. auch Abschnitt 4.3.1). Bei den künstlerischen<br />

Hochschulen hingegen erscheinen <strong>die</strong> Umverteilungseffekte – auch <strong>an</strong>gesichts <strong>der</strong> aus <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n vorliegenden Erfahrungen (vgl. Jaeger/Leszczensky/H<strong>an</strong>del 2006) – so hoch,<br />

dass sie zu einer deutlichen Beeinträchtigung und Erschwerung <strong>der</strong> hochschulischen Aufgabenerfüllung<br />

führen können. Diese Effekte gehen auch über das Maß <strong>an</strong> S<strong>an</strong>ktionen hinaus, das im<br />

Rahmen <strong>der</strong> wettbewerblichen Mittelallokation vertretbar erscheint, und bedürfen daher einer<br />

Korrektur. Diese k<strong>an</strong>n auf Ebene einer Überarbeitung bzw. Neujustierung <strong>der</strong> verwendeten Kennzahlen,<br />

auf Ebene <strong>der</strong> Kappungsgrenze o<strong>der</strong> auf Ebene einer Verringerung des per LbMV vergebenen<br />

Budget<strong>an</strong>teils vorgenommen werden.<br />

Die Diskussion um <strong>die</strong> Kappungsgrenze ist ebenfalls nach Hochschularten differenziert zu<br />

führen:<br />

• Bei den Universitäten und Fachhochschulen entspricht <strong>die</strong> vereinzelt vorgetragene For<strong>der</strong>ung<br />

nach Kappungsgrenzen dem Sachverhalt, dass das Verlustrisiko mit dem Anstieg des<br />

per Formel vergebenen Budget<strong>an</strong>teils deutlich <strong>an</strong>gestiegen ist. Die aus den Verteilungsrunden<br />

von 2002 bis 2008 vorliegenden Erfahrungen zu den Umverteilungswirkungen des Verfahrens<br />

können somit nur bedingt für eine Prognose <strong>der</strong> zukünftig zu erwartenden Effekte<br />

her<strong>an</strong>gezogen werden. Unter dem Gesichtspunkt, dass verlässliche Rahmenbedingungen für<br />

ein h<strong>an</strong>dlungsfähiges Hochschulm<strong>an</strong>agement eine notwendige Voraussetzung sind, ist <strong>die</strong><br />

For<strong>der</strong>ung nach <strong>der</strong> Festlegung eines maximalen Verlustrisikos nachvollziehbar. Die Funktion<br />

einer solchen Festlegung liegt nicht darin, <strong>die</strong> Verteileffekte des Verfahrens zu dämpfen, son<strong>der</strong>n<br />

in einer Vermeidung von Extremeffekten, <strong>die</strong> nach den <strong>der</strong>zeitigen Erfahrungen nicht<br />

mit Sicherheit ausgeschlossen werden können und im Falle ihres Auftretens sehr wahrscheinlich<br />

eines diskretionären Eingriffs in das Verteilungsmodell bedürften.<br />

• Bei den künstlerischen Hochschulen hat sich <strong>die</strong> Kappungsgrenze als notwendig erwiesen,<br />

um <strong>die</strong> Umverteilungswirkungen auf ein zumindest halbwegs vertretbares Maß zu dämpfen.<br />

22 | <strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> <strong>Mittelvergabe</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Berliner</strong> Hochschulen

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