12.01.2014 Aufrufe

Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bewertung des Verfahrens<br />

Der Anteil <strong>der</strong> Professorinnen <strong>an</strong> allen besetzten Professuren wird mit 20% gewichtet. Das<br />

Gleiche gilt für den Anteil <strong>der</strong> Promotionen von Frauen <strong>an</strong> allen Promotionen sowie für den Anteil<br />

<strong>der</strong> Absolventinnen <strong>an</strong> allen Absolventinnen und Absolventen. Ziel ist es, Anreize für <strong>die</strong> För<strong>der</strong>ung<br />

von Frauen und <strong>die</strong> nachhaltige Erhöhung von Frauen<strong>an</strong>teilen in verschiedenen Akteursgruppen<br />

<strong>der</strong> Hochschulen zu setzen.<br />

Hochschulsicht<br />

Das Ziel <strong>der</strong> Frauenför<strong>der</strong>ung wird von den Universitäten als wichtiges politisches Ziel <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nt.<br />

An den Kennzahlen im Aufgabenbereich Gleichstellung besteht daher keine grundsätzliche Kritik.<br />

Allerdings werden zwei Indikatoren von den Universitäten in Frage gestellt:<br />

• Mit Bezug auf <strong>die</strong> Absolventinnenquote weisen <strong>die</strong> Universitäten übereinstimmend darauf<br />

hin, dass – mit einer Ausnahme bezogen auf <strong>die</strong> Fächergruppe <strong>der</strong> Natur- und Ingenieurwissenschaften<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> TU – das Ziel <strong>der</strong> Gleichstellung durchgängig erreicht ist. Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund<br />

könne <strong>der</strong> Indikator kaum noch eine Anreizwirkung und <strong>an</strong>gesichts <strong>der</strong> durchgeführten<br />

Kappung beim Wert 0,5 auch kaum noch einen Effekt bei <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong><br />

<strong>Mittelvergabe</strong> entfalten. Darum ist er aus Sicht <strong>der</strong> Universitäten verzichtbar.<br />

• Die HU schlägt vor, auf den Parameter zum Anteil <strong>der</strong> weiblichen Promotionen zu verzichten,<br />

da Professoren ihre Promovenden nach Qualität des Forschungsvorhabens auswählten und<br />

nicht nach Geschlecht.<br />

Weiterhin regen <strong>die</strong> Universitäten folgende Verän<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong>:<br />

• Bei einer Beibehaltung <strong>der</strong> bisherigen Kennzahl für Promotionen k<strong>an</strong>n sich <strong>die</strong> HU vorstellen,<br />

<strong>die</strong> verschiedenen Gleichstellungsparameter stärker aufein<strong>an</strong><strong>der</strong> zu beziehen und das Verhältnis<br />

<strong>der</strong> Promotionen von Frauen zum Anteil <strong>der</strong> Absolventinnen und <strong>der</strong> Habilitationen<br />

von Frauen zum Anteil <strong>der</strong> weiblichen Promovierten stärker in den Blick zu nehmen.<br />

• Die FU spricht sich dafür aus, auf den Son<strong>der</strong>gewichtungsfaktor <strong>der</strong> TU bezogen auf <strong>die</strong> Frauen<br />

in den Ingenieurwissenschaften (vgl. Abschnitt 2.2.2) zu verzichten. Die TU betont demgegenüber,<br />

dass es für eine Technische Universität aufgrund ihres beson<strong>der</strong>en Profils generell<br />

erschwert sei, Frauenquoten zu steigern. Darum hält sie eine Höhergewichtung <strong>der</strong> Frauen<br />

mit den Faktor 1,5 über alle Fächer hinweg für sinnvoll. Sie signalisiert aber zugleich <strong>die</strong> Bereitschaft,<br />

zugunsten <strong>der</strong> Modelltr<strong>an</strong>sparenz auf <strong>die</strong>sen Faktor zu verzichten, wenn alle Son<strong>der</strong>gewichtungen<br />

gleichzeitig gestrichen werden und ihr somit auch <strong>die</strong> ingenieurwissenschaftlichen<br />

Drittmittel in vollem Umf<strong>an</strong>g <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nt werden.<br />

Beurteilung<br />

Wie auch bei den <strong>an</strong><strong>der</strong>en Aufgabenbereichen, kommt zur Erhebung von Erfolgen in <strong>der</strong> Gleichstellungspolitik<br />

in <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> LbMV ein außerordentlich stark ausdifferenziertes Indikatorenset<br />

zum Einsatz. Mit <strong>die</strong>sen Kennzahlen werden unterschiedliche Aspekte <strong>der</strong> Gleichstellung mit einem<br />

Schwerpunkt auf den Frauen<strong>an</strong>teil in <strong>der</strong> Karrierestufe Professur erfasst, d. h. sie weisen nur in geringem<br />

Maße Überschneidungsbereiche auf. Dem Ansatz folgend, dass durch formelgebundene<br />

Fin<strong>an</strong>zierungsverfahren lediglich eine Grobsteuerung unter Reduktion auf wenige Kerngrößen erfolgen<br />

sollte, ist <strong>der</strong> Umf<strong>an</strong>g des hier verwendeten Kennzahlensets dennoch kritisch zu hinterfragen,<br />

zumal lediglich ein Anteil von fünf Prozent des Leistungsbudgets über <strong>die</strong> gleichstellungsbezogenen<br />

Kennzahlen gesteuert wird.<br />

60 | <strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> <strong>Mittelvergabe</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Berliner</strong> Hochschulen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!