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Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

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Bewertung des Verfahrens<br />

gen sind. Diese Fälle stellen aber keine Unplausibilität dar und bedürfen keiner weiteren<br />

Regelung im Rahmen <strong>der</strong> LbMV.<br />

– Bei <strong>der</strong> Verwendung historischer Anfängerzahlen wirken sich seitens <strong>der</strong> Hochschulen<br />

nicht beeinflussbare Faktoren wie z. B. Hochschulwechsler stärker als bei <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit praktizierten<br />

Abgrenzung auf <strong>die</strong> Erfolgsquote aus.<br />

– Bei einer Kohortenbasierung stellt sich <strong>die</strong> Option, zumindest in den BA-Stu<strong>die</strong>ngängen<br />

auf <strong>die</strong> Anfängerkohorte des dritten Semesters abzustellen. Dies ließe sich dadurch begründen,<br />

dass es durchaus als eine Leistung <strong>der</strong> Hochschule <strong>an</strong>gesehen werden k<strong>an</strong>n,<br />

wenn sie ihren Stu<strong>die</strong>renden in den Anf<strong>an</strong>gssemestern eine <strong>der</strong>artige Orientierung bietet,<br />

dass <strong>die</strong>se frühzeitig erkennen, dass das gewählte Studium nicht das richtige für sie<br />

ist und darum nicht mehr Lebenszeit darauf verwenden.<br />

– Mit Bezug auf <strong>die</strong> Verteilkreise <strong>der</strong> Fach- und künstlerischen Hochschulen könnte erwogen<br />

werden, <strong>die</strong> Berechnung <strong>der</strong> Erfolgsquote nicht stu<strong>die</strong>ng<strong>an</strong>gsscharf, son<strong>der</strong>n auf<br />

Ebene <strong>der</strong> Lehreinheiten (wie im Verteilkreis <strong>der</strong> Universitäten) vorzunehmen. Bestimmte<br />

Effekte gleichen sich bereits auf <strong>die</strong>ser Ebene aus, wodurch <strong>die</strong> Abstimmungsprozesse<br />

möglicherweise erleichtert würden.<br />

• Pl<strong>an</strong><strong>an</strong>fängerzahlen: Eine grundlegend <strong>an</strong><strong>der</strong>e Option besteht darin, <strong>die</strong> Absolventenzahlen –<br />

wie von <strong>der</strong> TFH vorgeschlagen – zu Pl<strong>an</strong><strong>an</strong>fängerzahlen in Bezug zu setzen. Der Vorteil einer<br />

solchen Vorgehensweise bestünde darin, dass genaue Aussagen darüber getroffen werden<br />

könnten, wie erfolgreich eine Hochschule mit den gemäß Hochschulvertrag für eine bestimmte<br />

Stu<strong>die</strong>nplatzzahl bereitgestellten Mitteln arbeitet. Ferner würde im Bereich <strong>der</strong> Fachhochschulen<br />

<strong>die</strong> spezielle Problematik <strong>der</strong> unterschiedlichen Gruppengrößen aufgehoben. An<strong>der</strong>erseits<br />

würde eine solche Kennzahl aber neben Aspekten des Stu<strong>die</strong>nerfolgs auch Aspekte<br />

<strong>der</strong> Auslastung erfassen, ohne dass <strong>die</strong>se d<strong>an</strong>n noch getrennt interpretiert werden könnten.<br />

Inwieweit <strong>die</strong>s gewünscht ist, ist auf Ebene <strong>der</strong> hochschulpolitischen Zielvorstellungen zu entscheiden.<br />

Zudem wäre <strong>die</strong> konkrete Abgrenzung <strong>der</strong> Pl<strong>an</strong>zahlen zu klären.<br />

Von einer vorübergehenden Herabgewichtung <strong>der</strong> Erfolgsquote zugunsten <strong>an</strong><strong>der</strong>er Quoten im<br />

Aufgabenbereich Lehre sollte in jedem Falle Abst<strong>an</strong>d genommen werden. Zum einen wird es auch<br />

nach erfolgter Umstellungsphase auf gestufte Stu<strong>die</strong>ngänge immer wie<strong>der</strong> strukturelle Verän<strong>der</strong>ungen<br />

geben, <strong>die</strong> zu Einschränkungen <strong>der</strong> Aussagekraft <strong>der</strong> Erfolgsquote in <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Abgrenzung<br />

führen würden. Zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en liegt <strong>der</strong> Vorteil formelgebundener Fin<strong>an</strong>zierungsverfahren<br />

im Vergleich zu <strong>an</strong><strong>der</strong>en Verfahren <strong>der</strong> Mittelsteuerung gerade in <strong>der</strong> Antizipierbarkeit und<br />

Tr<strong>an</strong>sparenz <strong>der</strong> Mittelflüsse, <strong>die</strong> durch eine solche Maßnahme beeinträchtigt und auch hochschulintern<br />

Vermittlungsprobleme nach sich ziehen würde. Än<strong>der</strong>ungen im Indikatorenset sollten<br />

auf Dauer <strong>an</strong>gelegt und durch eine Verbesserung <strong>der</strong> Anreizwirkung begründet sein.<br />

Der Einw<strong>an</strong>d seitens <strong>der</strong> künstlerischen Hochschulen, dass <strong>der</strong> vorzeitige Berufseinstieg von<br />

Stu<strong>die</strong>renden einen Fall von Stu<strong>die</strong>nerfolg darstellt, <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> gegenwärtigen Erfassung des Lehrerfolgs<br />

keine adäquate Berücksichtigung findet, ist inhaltlich nachvollziehbar. Sofern <strong>die</strong>se Fälle<br />

<strong>an</strong> den einzelnen künstlerischen Hochschulen in unterschiedlichem Umf<strong>an</strong>g auftreten, resultiert<br />

daraus eine Benachteiligung für Hochschulen mit einem beson<strong>der</strong>s hohen Anteil von Stu<strong>die</strong>renden<br />

mit vorzeitigem Berufseinstieg. Allerdings k<strong>an</strong>n aus dem bloßen Umst<strong>an</strong>d, dass Stu<strong>die</strong>rende<br />

frühzeitig von <strong>der</strong> Hochschule in ein Engagement wechseln, noch nicht abgeleitet werden, dass<br />

<strong>die</strong>se Personen auf Dauer beruflich genauso erfolgreich sein werden wie Absolventen mit einem<br />

formalen Stu<strong>die</strong>nabschluss. Zudem ist fraglich, ob eine Erfassung und Einbeziehung <strong>die</strong>ses Aspekts<br />

im Rahmen <strong>der</strong> LbMV zielführend ist:<br />

40 | <strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> <strong>Mittelvergabe</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Berliner</strong> Hochschulen

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