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Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

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Bewertung des Verfahrens<br />

len in einzelnen Fächergruppen wie<strong>der</strong>holt Gewinne von mehr als zehn Prozent zeigen, wäre eine<br />

zusätzliche Gewinnkappung zu erwägen, um extreme und Pl<strong>an</strong>ungsprozesse erschwerende Budgeteffekte<br />

abzumil<strong>der</strong>n.<br />

3.3 Fächergruppen<br />

Hintergrund<br />

Wie in Kapitel 2 erläutert, erfolgt <strong>die</strong> Mittelverteilung im LbMV-Modell getrennt nach Fächergruppen.<br />

Bei den Universitäten und Fachhochschulen werden jeweils zwei Fächergruppen unterschieden<br />

(„Geistes- und Sozialwissenschaften“ und „Natur- und Ingenieurwissenschaften“ bzw. „Sozial- und<br />

Wirtschaftswissenschaften“ und „Technische Wissenschaften/Gestaltung“), bei den künstlerischen<br />

Hochschulen drei Fächergruppen („Bildende Kunst/Gestaltung“, „Musik“ und „Darstellende Kunst“).<br />

Diese Aufteilung ersetzt das Element <strong>der</strong> fächerspezifischen Gewichtung (Fächer-Cluster), wie es<br />

in <strong>an</strong><strong>der</strong>en Fin<strong>an</strong>zierungsmodellen häufig enthalten ist.<br />

Hochschulsicht<br />

Bei den Universitäten befürworten <strong>die</strong> FU und <strong>die</strong> TU <strong>die</strong> Beibehaltung <strong>der</strong> bisherigen Fächergruppeneinteilung,<br />

da <strong>die</strong>se einen tragbaren Kompromiss darstelle. Die HU weist auf das Problem<br />

struktureller Ungleichheiten in <strong>der</strong> Fächergruppe Natur- und Ingenieurwissenschaften hin:<br />

Je nach Hochschule seien in <strong>die</strong>ser Fächergruppe Fächer enthalten, denen bei den <strong>an</strong><strong>der</strong>en Hochschulen<br />

kein Pend<strong>an</strong>t gegenüberstehe (z. B. Veterinärmedizin und Pharmazie bei <strong>der</strong> FU, Agrarwissenschaften<br />

bei <strong>der</strong> HU). Die stark unterschiedlichen Fachkulturen <strong>die</strong>ser Fächer führen nach<br />

Auffassung <strong>der</strong> HU zu strukturellen Ungleichheiten, <strong>die</strong> sich in unterschiedlicher Weise auf <strong>die</strong> Parameter<br />

<strong>der</strong> LbMV auswirkten und für <strong>die</strong> darum ein Ausgleichsmodus gefunden werden müsse.<br />

Die HU schlägt vor, <strong>die</strong> betroffenen Fächer entwe<strong>der</strong> in eine eigene Fächergruppe zu überführen<br />

und ihre Leistungen dort jeweils zu bundesdurchschnittlichen Vergleichsdaten in Beziehung zu<br />

setzen o<strong>der</strong> aber <strong>die</strong>se Unikatsfächer in ihren <strong>der</strong>zeitigen Fächergruppen zu belassen und ihre Indikatorwerte<br />

mit Gewichtungsfaktoren zu versehen.<br />

Bei den Fachhochschulen regt <strong>die</strong> FHTW <strong>die</strong> Einrichtung einer zusätzlichen Fächergruppe<br />

<strong>an</strong>, <strong>die</strong> den Titel „Information und Kommunikation“ tragen könnte und Stu<strong>die</strong>ngänge mit Informatik<strong>an</strong>teilen<br />

umfassen sollte. Eine solche Fächergruppe sei möglich, da <strong>der</strong>artige Stu<strong>die</strong>ngänge<br />

<strong>an</strong> mehreren Fachhochschulen vorh<strong>an</strong>den seien, so dass es hinreichend viele Wettbewerbspartner<br />

gebe. Zugleich würden dadurch <strong>die</strong> Tr<strong>an</strong>sparenz hinsichtlich <strong>der</strong> Leistungen <strong>der</strong> Informatik<br />

im Vergleich zu den ingenieurwissenschaftlichen Stu<strong>die</strong>ngängen und <strong>die</strong> Zielgenauigkeit <strong>der</strong><br />

LbMV erhöht.<br />

An den künstlerischen Hochschulen ist <strong>die</strong> Fächergruppeneinteilung grundsätzlich strittig. Die<br />

Hochschulen weisen darauf hin, dass es für viele Stu<strong>die</strong>ngänge kein eigentliches Pend<strong>an</strong>t bei <strong>der</strong><br />

jeweiligen Vergleichshochschule gebe und selbst bei ähnlichen Stu<strong>die</strong>ng<strong>an</strong>gsbezeichnungen z. T.<br />

gravierende Unterschiede mit Blick auf <strong>die</strong> konkrete inhaltliche Ausgestaltung und den Lehraufw<strong>an</strong>d<br />

bestünden, z. B. bezogen auf <strong>die</strong> Anteile von Einzel- und Gruppenunterricht. Infolge <strong>die</strong>ser<br />

strukturellen Ungleichheiten auf Ebene <strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>n<strong>an</strong>gebote fallen <strong>die</strong> Ch<strong>an</strong>cen z. B. beim Leistungsparameter<br />

„Preise und Wettbewerbserfolge“ stark unterschiedlich aus.<br />

Weiterhin weisen <strong>die</strong> Fach- und <strong>die</strong> künstlerischen Hochschulen auf zwei Probleme hin, <strong>die</strong><br />

mittelbar im Zusammenh<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> Fächergruppeneinteilung zu sehen sind:<br />

<strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> <strong>Mittelvergabe</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Berliner</strong> Hochschulen |<br />

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