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Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

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Bewertung des Verfahrens<br />

sätzlich ausgeschlossen werden. Sie sind aber vom Ausmaß und <strong>der</strong> Dringlichkeit <strong>der</strong> zugrunde<br />

liegenden Probleme abhängig zu machen. Diese Dringlichkeit ist im Falle <strong>der</strong> vorgetragenen Än<strong>der</strong>ungsvorschläge<br />

nicht zu erkennen:<br />

• Zum einen gibt es keinen Hinweis darauf, dass das LbMV-Modell in seiner bisherigen Form <strong>die</strong><br />

inten<strong>die</strong>rten Steuerungswirkungen bei den Unikatsfächern <strong>der</strong> Universitäten o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Informatik<br />

<strong>der</strong> Fachhochschulen verfehlte. In <strong>die</strong>sem Zusammenh<strong>an</strong>g ist auch darauf hinzuweisen,<br />

dass sowohl <strong>die</strong> HU als auch <strong>die</strong> FHTW in den letzten beiden Durchläufen zu den deutlichen<br />

Gewinnern <strong>der</strong> LbMV gehörten.<br />

• Zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en ist <strong>die</strong> Anregung <strong>der</strong> FHTW, eine eigene Fächergruppe für Informatikstu<strong>die</strong>ngänge<br />

zu schaffen, evtl. auch durch <strong>die</strong> interne Strukturierung <strong>der</strong> Hochschule motiviert. Hier hat<br />

<strong>die</strong> Informatik einen großen und leistungsstarken Anteil, durch den mögliche Schwächen <strong>der</strong><br />

Ingenieurwissenschaften ausgeglichen werden können und damit unsichtbar bleiben. Für <strong>die</strong><br />

interne <strong>Mittelvergabe</strong> mögen <strong>die</strong> bestehenden Leistungsunterschiede <strong>der</strong> Fächer zwar von<br />

hoher Relev<strong>an</strong>z sein. Dort aber sind <strong>die</strong> Hochschulen frei, bei <strong>der</strong> Ausgestaltung ihrer Verteilungssysteme<br />

vom L<strong>an</strong>desmodell abzuweichen und sie ihren beson<strong>der</strong>en Steuerungsbedürfnissen<br />

<strong>an</strong>zupassen.<br />

An<strong>der</strong>s ist <strong>die</strong> Situation bei den künstlerischen Hochschulen zu bewerten. Vergleicht m<strong>an</strong> <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>ngänge<br />

<strong>der</strong> verschiedenen künstlerischen Hochschulen in den jeweiligen Fächergruppen, so<br />

stellt m<strong>an</strong> bereits auf den ersten Blick deutliche Unterschiede fest. Einige Bereiche wie beispielsweise<br />

Architektur, Musical-Show o<strong>der</strong> Szenisches Schreiben finden sich nur <strong>an</strong> <strong>der</strong> UdK, <strong>an</strong><strong>der</strong>e<br />

wie z. B. das Puppenspiel hingegen ausschließlich <strong>an</strong> <strong>der</strong> HfS. Mit <strong>der</strong>artigen Profilbildungen folgen<br />

<strong>die</strong> künstlerischen Hochschulen im Wesentlichen den Empfehlungen zu den künstlerischen<br />

Hochschulen des L<strong>an</strong>des Berlin (vgl. Expertenkommission Kunsthochschulen 2003). Die damalige<br />

Expertenkommission hat sich deutlich gegen <strong>die</strong> Bereithaltung von Doppel<strong>an</strong>geboten ausgesprochen<br />

und empfohlen, <strong>an</strong> den Einzelhochschulen vor allem spezielle Stu<strong>die</strong>ngänge <strong>an</strong>zubieten.<br />

D<strong>an</strong>eben seien deutliche Strukturen <strong>der</strong> Kooperation, auch über <strong>die</strong> Bereiche <strong>der</strong> Verwaltung und<br />

Weiterbildung hinaus, aufzubauen. Als wesentliches Ziel wurde dabei weniger <strong>der</strong> Wettbewerb<br />

<strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> Kunsthochhochschulen unterein<strong>an</strong><strong>der</strong> als <strong>die</strong> Wettbewerbsfähigkeit des Kunst- und<br />

Kulturst<strong>an</strong>dorts Berlin im internationalen Kontext gesehen. Geht m<strong>an</strong> folglich davon aus, dass<br />

<strong>an</strong> den künstlerischen Hochschulen tatsächlich in zunehmenden Ausmaß Kooperationseinrichtungen<br />

entstehen, <strong>die</strong> vor <strong>die</strong> Klammer <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> <strong>Mittelvergabe</strong> zu ziehen sind,<br />

und dass gleichzeitig <strong>die</strong> einzelnen Profile <strong>der</strong> Hochschulen durch Schwerpunktsetzungen immer<br />

deutlicher vonein<strong>an</strong><strong>der</strong> abweichen, so wird es zunehmend schwieriger, <strong>die</strong> Hochschulen im<br />

bisherigen Modell <strong>der</strong> LbMV sinnvoll mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> konkurrieren zu lassen.<br />

Zu den aufgeworfenen Problemen <strong>der</strong> Fächergruppeneinteilung bei den Fach- und den künstlerischen<br />

Hochschulen sind <strong>die</strong> folgenden Anmerkungen zu machen:<br />

• Stu<strong>die</strong>rende dualer Stu<strong>die</strong>ngänge im Verteilkreis <strong>der</strong> Fachhochschulen: Eine Gegenüberstellung<br />

<strong>der</strong> tatsächlichen LbMV-Ergebnisse zu einer Berechnung ohne Berücksichtigung <strong>der</strong> Berufsakademie<br />

<strong>der</strong> FHW zeigt, dass <strong>die</strong> FHW ohne <strong>die</strong> Berufsakademie deutlich größere Gewinne<br />

verzeichnen würde. Die Einbeziehung <strong>der</strong> Berufsakademie führt im Rahmen <strong>der</strong> LbMV demnach<br />

nicht zu einem einseitigen Vorteil für <strong>die</strong> FHW. H<strong>an</strong>dlungsbedarf bestünde also allenfalls<br />

in <strong>der</strong> Richtung, durch entsprechende Modifikationen des LbMV-Modells – etwa <strong>die</strong> Einrichtung<br />

einer separaten Fächergruppe – <strong>die</strong>se Nachteile zu kompensieren. Hier ist allerdings das<br />

<strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> <strong>Mittelvergabe</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Berliner</strong> Hochschulen |<br />

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