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Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

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Bewertung des Verfahrens<br />

Auch wenn <strong>die</strong> Setzung von Anreizen für <strong>die</strong> Generierung von Stu<strong>die</strong>rendennachfrage zu den<br />

priorisierten hochschulpolitischen Zielen gehört, erscheint unter Plausibilitäts- und Aufw<strong>an</strong>dsgesichtspunkten<br />

ein Wegfall <strong>der</strong> Auslastungsquote in allen Verteilkreisen <strong>der</strong> LbMV als <strong>die</strong> sinnvollste<br />

Option. Mit Bezug auf <strong>die</strong> Auslastungssituation <strong>an</strong> den Fachhochschulen ist darauf hinzuweisen,<br />

dass oft auch Auslastungen von 80% kaum noch steigerbar sind. Sofern hochschulpolitisch<br />

dennoch eine Anreizsetzung in <strong>die</strong>sem Bereich (insbeson<strong>der</strong>e für den Verteilkreis <strong>der</strong> Fachhochschulen)<br />

gewünscht ist, sollte <strong>die</strong> Quote unter Anwendung einer Kappungsgrenze bei 100% beibehalten<br />

werden.<br />

Empfehlung<br />

Es wird empfohlen, <strong>die</strong> Auslastungsquote in allen Verteilkreisen zukünftig nicht mehr zu berücksichtigen,<br />

da sie nur noch in begrenztem Umf<strong>an</strong>g Anreizwirkungen entfaltet und eine Reduzierung<br />

des Indikatorensets aus Aufw<strong>an</strong>ds- und Tr<strong>an</strong>sparenzgesichtspunkten sinnvoll erscheint. Im<br />

Gegenzug sollten <strong>die</strong> RSZ-Quote sowie <strong>die</strong> Internationalität in <strong>der</strong> Lehre um jeweils fünf Prozent<br />

höher gewichtet werden.<br />

3.5.3 Erfolgsquote<br />

Hintergrund<br />

Die Erfolgsquote ist definiert als das Verhältnis <strong>der</strong> Absolventenzahl zur Zahl <strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>renden in<br />

<strong>der</strong> Jahrg<strong>an</strong>gsstärke, <strong>die</strong> sich wie<strong>der</strong>um aus <strong>der</strong> Gesamtzahl <strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>renden in <strong>der</strong> RSZ im Verhältnis<br />

zur jeweiligen RSZ ergibt. Dieser mit 50% gewichtete Indikator soll <strong>an</strong>geben, welcher Anteil<br />

eines Jahrg<strong>an</strong>gs im Durchschnitt das Studium erfolgreich abschließt. Der Parameter lässt sich<br />

mit dem Ziel begründen, <strong>die</strong> Qualität <strong>der</strong> Lehre und <strong>der</strong> Lehrorg<strong>an</strong>isation so zu verbessern, dass<br />

möglichst viele Stu<strong>die</strong>rende eines Jahrg<strong>an</strong>gs ihren Stu<strong>die</strong>nabschluss erreichen.<br />

Hochschulsicht<br />

Über alle Hochschularten hinweg wird eine große Unzufriedenheit mit <strong>der</strong> aktuellen Konstruktion<br />

des Erfolgsparameters deutlich, <strong>die</strong> sich bei den Universitäten und Fachhochschulen einerseits<br />

und den künstlerischen Hochschulen <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits unterschiedlich akzentuiert.<br />

Die Universitäten und Fachhochschulen kritisieren <strong>die</strong> <strong>der</strong>zeitige Abgrenzung <strong>der</strong> Erfolgsquote,<br />

bei <strong>der</strong> <strong>die</strong> Absolventenzahl nicht <strong>der</strong> tatsächlichen historischen Anfängerzahl gegenübergestellt<br />

werde, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit immatrikulierten Stu<strong>die</strong>renden in Jahrg<strong>an</strong>gsstärke.<br />

Absolventenzahl und Stu<strong>die</strong>n<strong>an</strong>fängerzahl fallen damit zeitlich ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>. Problematisch ist<br />

<strong>die</strong>s aus Sicht <strong>der</strong> Hochschulen zum einen aufgrund <strong>der</strong> Umstellung auf gestufte Stu<strong>die</strong>ngänge,<br />

da <strong>die</strong> hohe Zahl <strong>der</strong> aus- und <strong>an</strong>laufenden Stu<strong>die</strong>ngänge zu Ungenauigkeiten und damit einer<br />

Beeinträchtigung <strong>der</strong> Aussagekraft <strong>der</strong> Erfolgsquote führe. Zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en könnten sich im Zeitverlauf<br />

auftretende Schw<strong>an</strong>kungen sowohl <strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>rendennachfrage als auch <strong>der</strong> Aufnahmekapazitäten<br />

in <strong>der</strong> Erfolgsquote nie<strong>der</strong>schlagen, etwa in Form von Erfolgsquoten über 100% bei<br />

abnehmen<strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>n<strong>an</strong>fängerzahl. Dieser Punkt ist bei den Fachhochschulen von beson<strong>der</strong>er<br />

Aktualität, da im Rahmen des Hochschulpaktes und des Masterpl<strong>an</strong>s Ausbildungsoffensive deutlich<br />

mehr Stu<strong>die</strong>n<strong>an</strong>fänger aufgenommen werden sollen, was <strong>die</strong> Erfolgsquote zunächst absenkt.<br />

Problematisch erscheinen <strong>die</strong> Schw<strong>an</strong>kungen <strong>der</strong> Erfolgsquote aus Hochschulsicht sowohl wegen<br />

nicht inten<strong>die</strong>rter Umverteilungseffekte als auch wegen möglicher Fehlinterpretationen bezüglich<br />

<strong>der</strong> Hochschulleistungen im politischen Raum.<br />

<strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> <strong>Mittelvergabe</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Berliner</strong> Hochschulen |<br />

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