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Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

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Bewertung des Verfahrens<br />

Fächergruppe eingesetzt wird, um <strong>die</strong> Auswirkungen auf <strong>die</strong> LbMV so gering wie möglich zu<br />

halten. Eine grundlegende Alternative stellt <strong>die</strong> Bildung getrennter Budgets je Indikator dar,<br />

da eine Hochschule d<strong>an</strong>n leichter aus dem Wettbewerb genommen werden k<strong>an</strong>n. Auf <strong>die</strong>se<br />

Berechnungsvari<strong>an</strong>te wird in Abschnitt 3.8 näher eingeg<strong>an</strong>gen.<br />

Der Einw<strong>an</strong>d <strong>der</strong> ASFH, dass einer Hochschule bei <strong>der</strong> Verfolgung eines Gleichstellungsziels in<br />

Bezug auf <strong>die</strong> Berufung von männlichen K<strong>an</strong>didaten in Fächern mit hohen Frauen<strong>an</strong>teilen Nachteile<br />

entstehen würden, trifft im Grundsatz zu und erfor<strong>der</strong>t eine Akzentuierung auf Ebene <strong>der</strong><br />

verfolgten hochschulpolitischen Zielsetzungen:<br />

• Ausgehend von dem Ziel <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von Frauen im Hochschulsystem wurden <strong>die</strong> Indikatorwerte<br />

im Aufgabenbereich Gleichstellung bisher bei 50% gekappt, weil in <strong>die</strong>sen Fällen<br />

das Ziel <strong>der</strong> Gleichstellung von Frauen erreicht war. Für den Neuberufungsindikator galt entsprechend<br />

eine bedingte Kappung, nach <strong>der</strong> er nur d<strong>an</strong>n auf 50% begrenzt wurde, wenn <strong>die</strong><br />

Professorinnenquote insgesamt <strong>die</strong> Marke von 50% o<strong>der</strong> mehr erreicht hatte.<br />

• Ausgehend von dem möglichen Ziel einer allgemeinen Gleichstellung <strong>der</strong> Geschlechter –<br />

d. h. etwa auch <strong>der</strong> Steigerung von Männer<strong>an</strong>teilen z. B. in von Frauen dominierten Stu<strong>die</strong>nfächern<br />

wie Soziale Arbeit o<strong>der</strong> Pflegem<strong>an</strong>agement – verfehlt <strong>die</strong>se Praxis allerdings ihr Ziel.<br />

In <strong>die</strong>sem Fall dürfte keine allgemeine Kappung <strong>der</strong> Quoten erfolgen, son<strong>der</strong>n es müssten<br />

alle Abweichungen von 50% nach oben wie nach unten negativ bewertet werden, und <strong>die</strong>s<br />

umso stärker, je größer <strong>die</strong> Abweichung ist. Bei <strong>der</strong> Wahl eines solchen Ansatzes erscheint es<br />

sinnvoll, einen umverteilungsneutraleren Toler<strong>an</strong>zbereich (z. B. 45% - 55%) vorzusehen.<br />

Empfehlung<br />

Im Sinne einer Verringerung von Aufw<strong>an</strong>d und Modellkomplexität sollte erwogen werden, den<br />

Aufgabenbereich Gleichstellung, auf den lediglich fünf Prozent <strong>der</strong> LbMV-Mittel entfallen, zukünftig<br />

nur noch durch zwei Kennzahlen abzubilden. Welche <strong>der</strong> Indikatoren in <strong>die</strong>sem Falle weiterzuführen<br />

sind, hängt in erster Linie von den prioritären hochschulpolitischen Zielsetzungen ab<br />

und k<strong>an</strong>n nicht mit einer Empfehlung belegt werden. Sofern eine Reduzierung des Kennzahlensets<br />

erfolgt und <strong>die</strong> Neuberufungsquote weitergeführt wird, sollte ihre Gewichtung aufgrund des<br />

Problems kleiner Fallzahlen nicht erhöht werden.<br />

Bei <strong>der</strong> Ermittlung <strong>der</strong> Neuberufungsquote sollte bei einer Hochschule, <strong>die</strong> im betreffenden<br />

Zeitraum keine Neuberufungen durchgeführt hat, <strong>der</strong> Durchschnittswert <strong>der</strong> Wettbewerbshochschulen<br />

verwendet werden. Sofern <strong>der</strong> Anregung gefolgt wird, <strong>die</strong> Mittelverteilung zukünftig getrennt<br />

nach Indikatoren durchzuführen (vgl. Abschnitt 3.8), sollte <strong>der</strong> betreffenden Hochschule<br />

das auf den jeweiligen Indikator entfallende Ausg<strong>an</strong>gsbudget zugewiesen werden.<br />

Sofern das vorr<strong>an</strong>gige hochschulpolitische Ziel in <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von Frauen besteht, ist <strong>die</strong><br />

<strong>der</strong>zeit praktizierte Kappung <strong>der</strong> Gleichstellungsparameter bei 50% sinnvoll und sollte beibehalten<br />

werden. Für den Fall, dass mit den verwendeten Kennzahlen das allgemeinere Ziel <strong>der</strong> Gleichstellung<br />

von Männern und Frauen erreicht werden soll, ist <strong>die</strong> praktizierte Kappung nicht zielführend<br />

und sollte durch ein System ersetzt werden, bei dem jede Abweichung von 50% dem Betrage<br />

nach negativ ins Gewicht fällt. Dabei sollte ein umverteilungsneutraler Toler<strong>an</strong>zbereich (z. B. 45%<br />

- 55%) vorgesehen werden.<br />

<strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> <strong>Mittelvergabe</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Berliner</strong> Hochschulen |<br />

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