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Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

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Bewertung des Verfahrens<br />

Dieser Sachverhalt k<strong>an</strong>n als Hinweis darauf gewertet werden, dass <strong>die</strong> Formelfin<strong>an</strong>zierung<br />

noch nicht in genügen<strong>der</strong> Weise <strong>an</strong> <strong>die</strong> Erfor<strong>der</strong>nisse künstlerischer Hochschulen <strong>an</strong>gepasst<br />

wurde.<br />

In <strong>die</strong>sem Zusammenh<strong>an</strong>g ist <strong>an</strong>zumerken, dass <strong>die</strong> Einführung <strong>der</strong> LbMV bei den künstlerischen<br />

Hochschulen in <strong>an</strong><strong>der</strong>er Weise erfolgt ist als bei den <strong>an</strong><strong>der</strong>en Hochschularten: Während <strong>die</strong> Modelleinführung<br />

bei den Universitäten und Fachhochschulen von sehr mo<strong>der</strong>aten Kappungsgrenzen<br />

(drei Prozent bezogen auf den LbMV-Anteil 2002 und d<strong>an</strong>n drei Jahre l<strong>an</strong>g fünf Prozent) fl<strong>an</strong>kiert<br />

wurde, um zunächst Erfahrungen mit dem Modell sammeln zu können, lief das LbMV-Modell <strong>an</strong><br />

den künstlerischen Hochschulen Berlins in einem ersten Durchlauf mit einem Anteil von 15% und<br />

einer Kappungsgrenze von fünf Prozent <strong>an</strong> und wurde bereits im Folgejahr auf einen Anteil von<br />

20% und eine Kappungsgrenze von zehn Prozent ausgeweitet. Diese Einführungsweise erscheint<br />

insofern nicht optimal, als dass – bei Modelleinführung wie auch heute – kaum Erfahrungen mit<br />

<strong>der</strong> Anwendung kennzahlengestützter Fin<strong>an</strong>zierungsverfahren für den Bereich künstlerischer<br />

Hochschulen vorlagen und vorliegen. Zudem ließen im Vorfeld <strong>an</strong>gestellte Modellrechnungen<br />

<strong>die</strong> heute aufgetretene Problemlage bereits erkennen (vgl. Expertenkommission Kunsthochschulen<br />

2003, dort Anlage 1).<br />

Die LbMV stellt auf <strong>die</strong> bereinigten konsumtiven Zuschüsse ab, damit eine bessere Vergleichbarkeit<br />

<strong>der</strong> Hochschulen im Rahmen <strong>der</strong> LbMV gewährleistet wird. Dies <strong>die</strong>nt zur Sicherung <strong>der</strong><br />

Akzept<strong>an</strong>z des Modells und wurde abgesehen von <strong>der</strong> FHTW von keiner Hochschule grundsätzlich<br />

in Frage gestellt. Zum Einw<strong>an</strong>d <strong>der</strong> FHTW in Bezug auf <strong>die</strong> Orientierung <strong>an</strong> Pl<strong>an</strong>zahlen ist <strong>an</strong>zumerken,<br />

dass <strong>die</strong> Bereinigung <strong>der</strong> konsumtiven Zuschüsse <strong>an</strong> <strong>die</strong> Gegebenheiten des jeweiligen<br />

Haushaltsjahres <strong>an</strong>zupassen ist. Insofern erscheint eine Bewertung von Son<strong>der</strong>tatbeständen mit<br />

Pl<strong>an</strong>zahlen des aktuellen Haushalts als <strong>an</strong>gemessen, da eine Her<strong>an</strong>ziehung <strong>der</strong> Kosten <strong>der</strong> Vorperioden<br />

zu einer falschen Bewertung <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>tatbestände führen würde. Die von <strong>der</strong> FHTW<br />

vorgetragenen Argumente sprechen daher nicht für eine Her<strong>an</strong>ziehung <strong>der</strong> unbereinigten konsumtiven<br />

Zuschüsse als vielmehr für ein verstärktes Bemühen um Tr<strong>an</strong>sparenz bezogen darauf,<br />

was jeweils als Son<strong>der</strong>tatbest<strong>an</strong>d „vor <strong>die</strong> Klammer“ gezogen wird.<br />

Die von <strong>der</strong> UdK vorgetragene Kritik, dass <strong>die</strong> künstlerischen Hochschulen über unterschiedlich<br />

hohe Gewinnch<strong>an</strong>cen verfügen, trifft zu und hängt unmittelbar damit zusammen, dass <strong>die</strong>UdK<br />

fast zwei Drittel <strong>der</strong> gesamten LbMV-Einlage im Verteilkreis <strong>der</strong> künstlerischen Hochschulen stellt.<br />

Der Effekt lässt sich mithilfe einer einfachen Szenarienrechnung illustrieren (vgl. Abb. 05):<br />

• Geht m<strong>an</strong> fiktiv von gleichen Leistungen aller Hochschulen über alle Aufgabenbereiche und<br />

Fächergruppen hinweg aus (ein Szenario, bei dem keinerlei Umverteilung stattfindet) und erhöht<br />

d<strong>an</strong>n <strong>die</strong> Leistungen <strong>der</strong> UdK pauschal um fünf Prozent, so ergibt sich für <strong>die</strong> UdK eine<br />

Zugewinn in Höhe von 1,30% bezogen auf den per LbMV vergebenen Budget<strong>an</strong>teil aus dem<br />

Jahr 2008. Gleichzeitig verzeichnen <strong>die</strong> Spartenhochschulen in <strong>die</strong>sem Fall einen Verlust in<br />

Höhe von jeweils 2,44% bezogen auf den per LbMV vergebenen Budget<strong>an</strong>teil.<br />

• Erhöht m<strong>an</strong> hingegen <strong>die</strong> Leistungen <strong>der</strong> kleineren künstlerischen Hochschulen pauschal um<br />

jeweils fünf Prozent, verzeichnen <strong>die</strong> Spartenhochschulen Gewinne in Höhe von 7,76% (KHB),<br />

4,27 % (HfM) und 1,60% (HfS) bezogen auf den per LbMV vergebenen Budget<strong>an</strong>teil, während<br />

<strong>die</strong> UdK wie<strong>der</strong>um einen Verlust in Höhe von 2,44% aufweist.<br />

<strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> <strong>Mittelvergabe</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Berliner</strong> Hochschulen |<br />

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