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Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

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Bewertung des Verfahrens<br />

sich erst durch den Vergleich <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> Verteilung mit <strong>der</strong> Ausg<strong>an</strong>gsverteilung<br />

ohne Wettbewerb.<br />

Der Umst<strong>an</strong>d, dass bei den lehr- und gleichstellungsbezogenen Indikatorwerten im Verteilkreis<br />

<strong>der</strong> Fachhochschulen <strong>die</strong> In-Bezug-Setzung zur Summe <strong>der</strong> Leistungswerte über alle Hochschulen<br />

unterbleibt, führt dazu, dass dem Aspekt <strong>der</strong> Internationalität <strong>der</strong> Lehre keine seinem Indikatorgewicht<br />

entsprechende Relev<strong>an</strong>z bei <strong>der</strong> Mittelverteilung zukommt. Der von <strong>der</strong> FHTW vorgetragenen<br />

Kritik ist somit zuzustimmen. Da <strong>die</strong> Werte bei <strong>die</strong>ser Kennzahl deutlich geringere<br />

Größenordnungen erreichen als <strong>die</strong> drei <strong>an</strong><strong>der</strong>en Quoten im Aufgabenbereich Lehre – Erfolgs-,<br />

Auslastungs- und RSZ-Quote –, wird <strong>der</strong> Einfluss <strong>die</strong>ses Leistungsaspekts auf das Ergebnis <strong>der</strong> Mittelverteilung<br />

gedämpft. Diesem Problem k<strong>an</strong>n auf unterschiedliche Weise begegnet werden:<br />

• Am naheliegendsten wäre es, auch bei den lehr- und gleichstellungsbezogenen Kennzahlen<br />

im Verteilkreis <strong>der</strong> Fachhochschulen <strong>die</strong> Umrechnung in relative Quoten vorzusehen, d. h. <strong>die</strong>se<br />

vor <strong>der</strong> Summierung und Weiterverrechnung jeweils durch <strong>die</strong> Summe <strong>der</strong> Leistungswerte<br />

über alle Hochschulen zu divi<strong>die</strong>ren. Dies entspricht dem Verrechnungsmodus, <strong>der</strong> auch bei<br />

den stark unterschiedlichen Werten im Aufgabenbereich Forschung zum Einsatz kommt. Zugleich<br />

würde in <strong>die</strong>sem Punkt eine Entsprechung zum Berechnungsmodus bei den Universitäten<br />

und künstlerischen Hochschulen hergestellt.<br />

• Die im Modell vorgesehene Gewichtung <strong>der</strong> einzelnen Indikatoren k<strong>an</strong>n grundsätzlich auch<br />

dadurch gewährleistet werden, dass <strong>die</strong> für <strong>die</strong> LbMV zur Verfügung stehenden Mittel nicht<br />

nur entsprechend <strong>der</strong> Fächergruppen und Aufgabenbereiche in Teilbeträge aufgeteilt werden,<br />

son<strong>der</strong>n – einen Schritt weitergehend – für jeden Indikator ein eigener Fin<strong>an</strong>ztopf vorgesehen<br />

wird. Das Volumen <strong>die</strong>ses Fin<strong>an</strong>ztopfes ergibt sich durch das Gewicht des jeweiligen<br />

Indikators innerhalb des Aufgabenbereichs. Die Hochschulen würden d<strong>an</strong>n um jeden <strong>die</strong>ser<br />

einzelnen Indikator-Fin<strong>an</strong>ztöpfe konkurrieren, und erst zuletzt erfolgt eine Aufsummierung<br />

<strong>der</strong> Gewinne und Verluste bezogen auf jede einzelne Hochschule. Diese Vorgehensweise hat<br />

zwei Vorteile: Einerseits wird eine hohe Tr<strong>an</strong>sparenz dahingehend erreicht, in welchen Kennzahlbereichen<br />

für eine Hochschule Gewinne o<strong>der</strong> Verluste in welcher Höhe entstehen. An<strong>der</strong>erseits<br />

wird es dadurch möglich, eine Hochschule bei bestimmten Indikatoren aus dem Wettbewerb<br />

zu nehmen (z. B. bei dem Indikator Neuberufungsquote, wenn in dem betreffenden<br />

Zeitraum überhaupt keine Neuberufungen erfolgt sind, vgl. Abschnitt 3.7.2). In <strong>die</strong>sem Falle<br />

würde <strong>der</strong> Betrag ver<strong>an</strong>schlagt, den <strong>die</strong> Hochschule bei <strong>der</strong> Ausg<strong>an</strong>gsverteilung ohne Wettbewerb<br />

erhalten hätte. Eine Umsetzung <strong>die</strong>ser Vorgehensweise wäre aus Tr<strong>an</strong>sparenzgründen<br />

allerdings nur d<strong>an</strong>n <strong>an</strong>zuraten, wenn sie konsequent für alle Verteilkreise erfolgen würde.<br />

• Als dritte Alternative kommt in Betracht, für <strong>die</strong> Kennzahl zur Internationalität in <strong>der</strong> Lehre politisch<br />

einen Optimalwert zu definieren, <strong>der</strong> in den Berechnungen als „100% Leistung“ <strong>an</strong>gesetzt<br />

wird. Als Leistungsquote <strong>der</strong> Hochschule müsste d<strong>an</strong>n berechnet werden, wie weit sie<br />

prozentual <strong>an</strong> <strong>die</strong>sen definierten Wert her<strong>an</strong>reicht. Dadurch würde mathematisch eine Parallelität<br />

zwischen dem Indikator <strong>der</strong> Internationalität und den <strong>an</strong><strong>der</strong>en Kennzahlen im Aufgabenbereich<br />

Lehre, bei denen das Optimum jeweils bei 100% liegt, hergestellt werden. Dabei<br />

sollten alle Werte über 100% konsequent gekappt werden. Eine solche Festsetzung löst nicht<br />

nur das Problem <strong>der</strong> unterschiedlichen Gewichtung, son<strong>der</strong>n weist zusätzlich den Vorteil einer<br />

präziseren Anreizsetzung auf.<br />

<strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> <strong>Mittelvergabe</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Berliner</strong> Hochschulen |<br />

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