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Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

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Auswirkungen des Verfahrens<br />

4 Auswirkungen des Verfahrens<br />

4.1 Möglichkeiten <strong>der</strong> Wirkungs<strong>an</strong>alyse<br />

Im Kontext <strong>der</strong> Wirkungs<strong>an</strong>alyse von <strong>leistungsbezogenen</strong> Fin<strong>an</strong>zierungsverfahren sind grundsätzlich<br />

drei Dimensionen von Relev<strong>an</strong>z (vgl. Jaeger 2008):<br />

• Fin<strong>an</strong>zielle Effekte: Zum einen stellt sich <strong>die</strong> Frage nach den fin<strong>an</strong>ziellen Auswirkungen <strong>der</strong><br />

<strong>leistungsbezogenen</strong> Mittelverteilung: Lässt sich ein subst<strong>an</strong>tieller Einfluss <strong>der</strong> Formelfin<strong>an</strong>zierung<br />

auf <strong>die</strong> Budgetentwicklung <strong>der</strong> einzelnen Hochschulen nachweisen, und wurden –<br />

soweit vorh<strong>an</strong>den – <strong>die</strong> Verlustkappungsgrenzen t<strong>an</strong>giert?<br />

• Fortsetzung auf <strong>der</strong> hochschulinternen Steuerungsebene: Zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en ist zu fragen, wie <strong>die</strong><br />

Hochschulen auf <strong>der</strong> internen Steuerungsebene mit den Ergebnissen <strong>der</strong> l<strong>an</strong>desseitigen <strong>leistungsbezogenen</strong><br />

Hochschulfin<strong>an</strong>zierung umgehen. Es ist naheliegend, dass <strong>die</strong> auf staatlicher<br />

Ebene eingesetzten Fin<strong>an</strong>zierungsverfahren nur d<strong>an</strong>n Wirkungen entfalten können, wenn sie<br />

auch hochschulintern <strong>an</strong> <strong>die</strong> Einheiten in Forschung und Lehre und damit letztlich <strong>an</strong> <strong>die</strong> individuellen<br />

Leistungsträger weitergegeben werden. Daher stellt sich <strong>die</strong> Frage, in welchem<br />

Maße <strong>die</strong> Hochschulen auch intern leistungsbezogene Mittelsteuerungsverfahren einsetzen<br />

und in welcher Relation <strong>die</strong>se zum staatlichen Fin<strong>an</strong>zierungsmodell stehen.<br />

• Auswirkungen auf <strong>die</strong> Leistungserbringung: Das hinter dem Einsatz von <strong>leistungsbezogenen</strong><br />

Fin<strong>an</strong>zierungsverfahren stehende Kernziel besteht darin, <strong>die</strong> Leistungen <strong>der</strong> Hochschulen<br />

in Lehre und Forschung mindestens in qu<strong>an</strong>titativer Hinsicht zu steigern, etwa in Form einer<br />

Verringerung des Stu<strong>die</strong>nabbruchs o<strong>der</strong> einer Steigerung des Forschungsoutputs. Die Frage,<br />

ob solche Effekte erreicht werden, ist methodisch allerdings nicht einfach zu be<strong>an</strong>tworten,<br />

da nicht klar ist, ob etwa feststellbare Leistungssteigerungen auf Effekte <strong>der</strong> Formelfin<strong>an</strong>zierung<br />

zurückzuführen sind o<strong>der</strong> auf <strong>an</strong><strong>der</strong>e hochschulpolitische Reformmaßnahmen wie z. B.<br />

<strong>die</strong> Einführung <strong>der</strong> neuen Stu<strong>die</strong>nstrukturen. Zudem wirken sich auch Verän<strong>der</strong>ungen des<br />

Umfelds – wie z. B. <strong>die</strong> allgemeine Zunahme wettbewerblicher Rahmenbedingungen etwa im<br />

Drittmittelbereich – auf <strong>die</strong> Leistungsentwicklung <strong>an</strong> Hochschulen aus. In <strong>der</strong> vorliegenden<br />

<strong>Evaluation</strong> wird daher <strong>an</strong> <strong>die</strong>ser Stelle auf eine gebündelte Darstellung und Analyse <strong>der</strong> Leistungsentwicklung<br />

<strong>an</strong> den einzelnen Hochschulen verzichtet. Die Entwicklung <strong>der</strong> einzelnen<br />

Quoten im Zeitverlauf wird stattdessen in deskriptiver Form bei <strong>der</strong> Diskussion <strong>der</strong> einzelnen<br />

Leistungsindikatoren aufgegriffen (vgl. Kapitel 3).<br />

In den folgenden Abschnitten werden demgemäß <strong>die</strong> Umverteilungswirkungen des Verfahrens<br />

sowie <strong>die</strong> hochschulinterne Umsetzung und Weitergabe <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> Mittelverteilung<br />

<strong>an</strong>alysiert. In Bezug auf <strong>die</strong> Umverteilungswirkungen ist <strong>an</strong>zumerken, dass <strong>die</strong> künstlerischen<br />

Hochschulen erst ab 2005 in <strong>die</strong> Formelfin<strong>an</strong>zierung einbezogen wurden. Da <strong>die</strong> Indikatorwerte,<br />

<strong>die</strong> in <strong>die</strong> Berechnung zur Mittelverteilung eingehen, im Durchschnitt zwei Jahre alt sind,<br />

bedeutet das, dass <strong>die</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> Mittelverteilung bei den künstlerischen Hochschulen auf<br />

Leistungswerten aus einem Zeitraum beruhen, in dem bei ihnen noch keine Erfahrungen mit <strong>der</strong><br />

LbMV vorlagen. Die fin<strong>an</strong>ziellen Verschiebungen bei den künstlerischen Hochschulen können somit<br />

nur bedingt auf Verhaltensän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Hochschulen zurückgeführt werden, <strong>die</strong> durch<br />

<strong>die</strong> LbMV gesteuert wären.<br />

<strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> <strong>Mittelvergabe</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Berliner</strong> Hochschulen |<br />

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