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Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

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Bewertung des Verfahrens<br />

Im Zusammenwirken <strong>der</strong> gen<strong>an</strong>nten Faktoren dürfte aus es Sicht <strong>der</strong> einzelnen Hochschule nur<br />

eingeschränkt möglich sein, <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d <strong>der</strong> jeweiligen Leistungsdaten abzuschätzen, wie viel Geld<br />

sie aus <strong>der</strong> LbMV zu erwarten hat. Ebenso ist nicht deutlich, welchen Einfluss ein einzelner Indikator<br />

auf das En<strong>der</strong>gebnis <strong>der</strong> Verteilung haben wird. Eines <strong>der</strong> wesentlichen Ziele formelgebundener<br />

Allokationsverfahren, aus Empfängersicht eine Antizipierbarkeit <strong>der</strong> Budgetentwicklung zu<br />

gewährleisten, wird damit nicht erreicht.<br />

In <strong>der</strong> Konsequenz erscheint eine deutliche Vereinfachung <strong>der</strong> LbMV-Struktur dringend notwendig.<br />

Der Schlüssel hierzu besteht zum einen in <strong>der</strong> Absenkung <strong>der</strong> Indikatorenzahl und zum<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>en in einer möglichst weitgehenden Annäherung <strong>der</strong> Aggregierungs- und Verrechnungspraktiken<br />

innerhalb und zwischen den Verteilkreisen. Mit <strong>die</strong>sen Maßnahmen dürfte bereits eine<br />

deutliche Steigerung <strong>der</strong> Modelltr<strong>an</strong>sparenz zu erreichen sein, so dass <strong>die</strong> aufgeführten Probleme<br />

kein grundlegendes Argument gegen <strong>die</strong> generelle Fortführung <strong>der</strong> LbMV zumindest für <strong>die</strong> Universitäten<br />

und Fachhochschulen liefern. Unter dem Gesichtspunkt einer wünschenswerten Kontinuität<br />

auf Ebene <strong>der</strong> staatlichen Steuerung ist von <strong>der</strong> Implementierung eines gänzlich neuen<br />

Verfahrens sogar dringend abzuraten. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e, als dass sich <strong>die</strong> Hochschulen auch<br />

bei <strong>der</strong> internen Mittelsteuerung stark <strong>an</strong> den Kriterien des L<strong>an</strong>desmodells ausgerichtet haben<br />

(vgl. Abschnitt 4.3). Eine Weiterentwicklung sollte darum in kontinuierlichen Schritten erfolgen.<br />

Speziell mit Blick auf <strong>die</strong> oben diskutierte mögliche Problematik bei <strong>der</strong> Verwendung von<br />

Quotenwerten stellt das in Nie<strong>der</strong>sachsen umgesetzte Mittelverteilungsmodell grundsätzlich<br />

eine Alternative dar (vgl. NMWK 2008). Das nie<strong>der</strong>sächsische Verfahren weist mit Blick auf <strong>die</strong><br />

Modellstruktur und auf <strong>die</strong> verwendeten Kennzahlen starke Parallelen zum <strong>Berliner</strong> LbMV-Modell<br />

auf. Allerdings werden <strong>die</strong> Leistungsdaten beim nie<strong>der</strong>sächsischen Verfahren einheitlich für<br />

alle Hochschularten bereits auf Ebene <strong>der</strong> Indikatordefinition direkt zur jeweiligen Gesamtsumme<br />

über alle Hochschulen in Bezug gesetzt (z.B. Anzahl <strong>der</strong> Absolventen in Bezug auf <strong>die</strong> Gesamtzahl<br />

<strong>der</strong> Absolventen aller nie<strong>der</strong>sächsischen Hochschulen, Anzahl <strong>der</strong> Promotionen von<br />

Frauen in Bezug auf <strong>die</strong> Gesamtzahl aller Promotionen von Frauen <strong>an</strong> nie<strong>der</strong>sächsischen Hochschulen).<br />

Im <strong>Berliner</strong> LbMV-Modell ist <strong>die</strong>s <strong>der</strong>zeit nur für <strong>die</strong> Forschungskennzahlen im Verteilkreis<br />

<strong>der</strong> Universitäten <strong>der</strong> Fall. Im Ergebnis weisen <strong>die</strong> Datenerfassung und -aggregierung beim<br />

nie<strong>der</strong>sächsischen Mittelverteilungsmodell eine deutlich geringere Komplexität und wechselseitige<br />

Abhängigkeit <strong>der</strong> Indikatoren auf. Da <strong>die</strong> Anteilsquoten des nie<strong>der</strong>sächsischen Modells implizit<br />

<strong>die</strong> Größenverhältnisse <strong>der</strong> Hochschulen zuein<strong>an</strong><strong>der</strong> enthalten, eignen sie sich beson<strong>der</strong>s<br />

für Zwecke <strong>der</strong> Mittelverteilung, jedoch weniger für eine unmittelbare inhaltliche Interpretation,<br />

so dass ergänzende Kennzahlen, z. B. in Form eines Leistungsberichts, erfor<strong>der</strong>lich werden. Eine<br />

Adaption <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong> LbMV <strong>an</strong> das nie<strong>der</strong>sächsische Modell wäre daher eine tiefergehende Modell<strong>an</strong>passung<br />

und nur bei einer entsprechenden Prioritätensetzung auf hochschulpolitischer<br />

Ebene weiter zu diskutieren.<br />

Empfehlung<br />

Es wird empfohlen, das System <strong>der</strong> LbMV von <strong>der</strong> Grundarchitektur her – zumindest für <strong>die</strong> Verteilkreise<br />

<strong>der</strong> Universitäten und <strong>der</strong> Fachhochschulen – weiterzuführen und insbeson<strong>der</strong>e mit Blick<br />

auf das hochschulpolitische Ziel <strong>der</strong> Tr<strong>an</strong>sparenz weiterzuentwickeln. Ausgehend von den in den<br />

vor<strong>an</strong>gehenden Abschnitten ausgesprochenen Empfehlungen sollten dabei insbeson<strong>der</strong>e <strong>die</strong><br />

beiden folgenden Maßnahmen im Vor<strong>der</strong>grund stehen:<br />

<strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> <strong>Mittelvergabe</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Berliner</strong> Hochschulen |<br />

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