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Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

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Bewertung des Verfahrens<br />

Zur Beh<strong>an</strong>dlung <strong>die</strong>ser Problematik werden von den Hochschulen folgende Vorschläge vorgetragen:<br />

• eine stu<strong>die</strong>ng<strong>an</strong>gs- und kohortenscharfe Gestaltung <strong>der</strong> Erfolgsquote, bei <strong>der</strong> <strong>die</strong> Absolventenzahlen<br />

zu den historischen Anfängerzahlen ins Verhältnis gesetzt werden (u. a. FHW und<br />

FHTW);<br />

• eine zunächst getrennte Ermittlung <strong>der</strong> Erfolgsquoten für BA- und MA-Stu<strong>die</strong>ngänge, <strong>die</strong> erst<br />

<strong>an</strong>schließend zu einer Gesamtquote verrechnet werden (FU Berlin);<br />

• eine vorübergehende Herabgewichtung <strong>der</strong> Erfolgsquote zugunsten <strong>der</strong> Auslastungsquote<br />

für den Umstellungszeitraum (u. a. FHW);<br />

• eine Ablösung <strong>der</strong> bisherigen Erfolgsquote durch einen Parameter, <strong>der</strong> <strong>die</strong> Zahl <strong>der</strong> Absolventen<br />

zu einer Pl<strong>an</strong><strong>an</strong>fängerzahl unter Her<strong>an</strong>ziehung einheitlicher Gruppengrößen ins Verhältnis<br />

setzt (TFH).<br />

An den künstlerischen Hochschulen wird <strong>die</strong> Bemessung <strong>der</strong> Erfolgsquote grundsätzlicher diskutiert.<br />

Zum einen wird kritisiert, dass das <strong>der</strong>zeitige Modell <strong>der</strong> LbMV nicht nach Gründen differenziert,<br />

warum eine Studentin o<strong>der</strong> ein Student <strong>die</strong> Hochschule verlassen, son<strong>der</strong>n sie pauschal als<br />

Stu<strong>die</strong>nabbrecher wertet. So verweist <strong>die</strong> HfM darauf, dass Hochschulortwechsler eine im Rahmen<br />

des Bologna-Prozesses wünschenswerte Mobilität aufweisen, <strong>die</strong> sich bei <strong>der</strong> LbMV daher nicht<br />

negativ auswirken dürfe. Zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en bleibt nach Ansicht <strong>der</strong> künstlerischen Hochschulen ein<br />

wesentlicher Teil des Lehrerfolgs durch <strong>die</strong> Fokussierung des Erfolgsparameters auf den formalen<br />

Stu<strong>die</strong>nabschluss unberücksichtigt. Es sei im künstlerischen Bereich durchaus üblich, dass beson<strong>der</strong>s<br />

begabte Stu<strong>die</strong>rende schon im Laufe ihres Studiums in ein erstes Engagement wechselten<br />

und somit den Berufseinstieg schafften, ohne einen formalen Abschluss abzulegen. Die HfM<br />

z. B. schätzt den Anteil vorzeitiger Berufseinsteiger auf 10-15% eines Stu<strong>die</strong>rendenjahrg<strong>an</strong>ges. Aus<br />

Sicht <strong>der</strong> künstlerischen Hochschulen sollte kein Fehl<strong>an</strong>reiz dafür gesetzt werden, <strong>die</strong>se Stu<strong>die</strong>renden<br />

länger <strong>an</strong> den Hochschulen zu halten und dort zu einem formalen Abschluss zu führen,<br />

wenn sich ihnen <strong>die</strong> Ch<strong>an</strong>ce zu einem vorzeitigen Berufseinstieg bietet.<br />

Drei <strong>der</strong> vier künstlerischen Hochschulen sprechen sich daher dafür aus, den Verbleib <strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>renden<br />

nach dem Wegg<strong>an</strong>g von <strong>der</strong> Hochschule zukünftig genauer zu erheben und für <strong>die</strong><br />

LbMV positiv zu bewerten, wenn <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>renden in ein Engagement wechseln. HfM und HfS gehen<br />

noch einen Schritt weiter und befürworten eine zusätzliche Gewichtung des Engagements.<br />

Dies könnte in <strong>der</strong> Fächergruppe Musik z. B. über das Renommee eines Orchesters (A-Orchester,<br />

B-Orchester, C-Orchester) und über Stellenmerkmale <strong>der</strong> zu besetzenden Position (Pult/Stimmführer/Tutti/Solo/Chor,<br />

befristet/unbefristet) geschehen.<br />

Beurteilung<br />

Mit <strong>der</strong> Erfolgsquote wird das Ziel verfolgt, den Stu<strong>die</strong>nerfolg <strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>renden möglichst direkt<br />

zu erfassen, indem <strong>die</strong> Absolventenzahlen zu einer Ausg<strong>an</strong>gsgröße in Beziehung gesetzt werden.<br />

Grundsätzlich wird mit Blick auf <strong>die</strong> inhaltliche Interpretierbarkeit durch einen solchen Indikator<br />

eine wesentlich höhere Aussagekraft erreicht als mit bloßen Absolventenzahlen, wie sie<br />

in den Verteilungsverfahren vieler <strong>an</strong><strong>der</strong>er Län<strong>der</strong> zur Beschreibung des Ausbildungserfolgs verwendet<br />

werden.<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> Erfolgsquoten (vgl. Abb. 25 in Abschnitt 7.1, Anh<strong>an</strong>g) weist im Durchschnitt<br />

über <strong>die</strong> Hochschularten und Fächergruppen in den letzten Vergaberunden leichte Anstiege<br />

auf. Mit Blick auf <strong>die</strong> Quotenausprägungen besteht allerdings nach wie vor ein deutlicher<br />

38 | <strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> <strong>Mittelvergabe</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Berliner</strong> Hochschulen

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