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Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

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Bewertung des Verfahrens<br />

Än<strong>der</strong>ungen im Dienstrecht erfor<strong>der</strong>lich. Auch <strong>der</strong> Stifterverb<strong>an</strong>d für <strong>die</strong> deutsche Wissenschaft<br />

regt auf <strong>der</strong> Basis einer Analyse zur quartären Bildung <strong>an</strong> Hochschulen Lockerungen<br />

<strong>der</strong> Regelungen in <strong>der</strong> Kapazitätsverordnung und <strong>der</strong> Lehrverpflichtungsverordnung sowie<br />

<strong>die</strong> Schaffung einer eigenen Personalkategorie „Weiterbildungsprofessur“ <strong>an</strong> (vgl. Stifterverb<strong>an</strong>d<br />

2008: S. 72f).<br />

• Zu bedenken ist zweitens, dass <strong>die</strong> Hochschulen Einnahmen aus Weiterbildung erzielen. In<br />

einer Honorierung <strong>die</strong>ser Einnahmen im Rahmen <strong>der</strong> LbMV k<strong>an</strong>n eine Form <strong>der</strong> Subventionierung<br />

<strong>die</strong>ser Angebote gesehen werden, woraus sich <strong>die</strong> Frage ableitet, ob <strong>die</strong>se gewollt<br />

ist. Damit wird <strong>die</strong> Diskussion um <strong>die</strong> Vollkostenfähigkeit <strong>der</strong> Hochschulweiterbildung sowie<br />

um <strong>die</strong> Frage berührt, ob <strong>die</strong> Weiterbildung <strong>an</strong> Hochschulen ausschließlich marktförmig und<br />

gewinnorientiert verfasst sein darf o<strong>der</strong> vielmehr darauf ausgerichtet sein sollte, auch solche<br />

Gruppen in <strong>die</strong> Weiterbildung zu integrieren, <strong>die</strong> bisl<strong>an</strong>g noch nicht profitieren. Sofern den<br />

Hochschulen <strong>die</strong> Einbeziehung solcher Gruppen gelingt, könnte daraus eine politische Rechtfertigung<br />

für <strong>die</strong> Subventionierung solcher Angebote abgeleitet werden. Dennoch stellt sich<br />

bei Stu<strong>die</strong>n<strong>an</strong>geboten, mit denen <strong>die</strong> Hochschulen bereits Gewinne erzielen, <strong>die</strong> Frage nach<br />

einer Marktverzerrung durch eine Subventionierung <strong>die</strong>ser Angebote (vgl. Willich/Minks 2004<br />

sowie BDA 2008).<br />

• Bei den künstlerischen Hochschulen stellt sich ein zusätzliches Problem: Seit Anf<strong>an</strong>g 2007 existiert<br />

das Zentralinstitut für Weiterbildung, das <strong>an</strong> <strong>der</strong> UdK verortet ist, aber Weiterbildungs<strong>an</strong>gebote<br />

aller künstlerischen Hochschulen in Berlin bündeln soll. Hier stellt sich <strong>die</strong> Frage, ob<br />

auf <strong>die</strong>se Weise ein zu starkes Wettbewerbselement geschaffen würde, das <strong>die</strong> Ansätze <strong>der</strong><br />

Kooperation in <strong>die</strong>sem Bereich gefährdete o<strong>der</strong> ob ein Modus gefunden werden könnte, um<br />

<strong>die</strong> Beiträge <strong>der</strong> einzelnen Hochschulen zu <strong>die</strong>sem Projekt zu bemessen.<br />

• Schließlich ist darauf hinzuweisen, dass <strong>der</strong> Aufgabenbereich Lehre bereits durch ein sehr differenziertes<br />

Kennzahlenset abgebildet wird. Unter Gesichtspunkten des administrativen Aufw<strong>an</strong>ds<br />

und <strong>der</strong> Modellkomplexität sollte <strong>die</strong> Einbeziehung weiterer Leistungsaspekte daher<br />

restriktiv beh<strong>an</strong>delt werden.<br />

Empfehlung<br />

Es wird empfohlen, <strong>die</strong> Aufgabenbereiche <strong>der</strong> LbMV und <strong>der</strong>en Gewichtungen in <strong>der</strong> bisherigen<br />

Form beizubehalten. Mit Blick auf den Aspekt <strong>der</strong> Weiterbildung sollte <strong>die</strong> Priorität zunächst darin<br />

liegen, <strong>die</strong> Schaffung von Weiterbildungs<strong>an</strong>geboten <strong>an</strong> Hochschulen durch entsprechende Verän<strong>der</strong>ungen<br />

des Dienst- und Haushaltsrechts zu erleichtern und <strong>die</strong> Entwicklung <strong>die</strong>ses Bereichs<br />

weiter zu beobachten. Eine Integration in das Modell <strong>der</strong> LbMV ist allenfalls mittelfristig sinnvoll<br />

und sollte unter Aufw<strong>an</strong>ds- und Tr<strong>an</strong>sparenzaspekten nur erfolgen, wenn eine Anreizsetzung für<br />

<strong>die</strong>sen Bereich einer entsprechend priorisierten hochschulpolitischen Zielsetzung entspricht.<br />

3.5 Indikatoren im Aufgabenbereich „Lehre“<br />

3.5.1 Indikatorauswahl und -gewichtung<br />

Hintergrund<br />

Leistungen im Aufgabenbereich Lehre werden in allen Verteilkreisen durch vier Indikatoren erfasst:<br />

Die Auslastungsquote, <strong>die</strong> Erfolgsquote, <strong>die</strong> Regelstu<strong>die</strong>nzeitquote und durch einen Parameter<br />

für Internationalität. Auch <strong>die</strong> Gewichtungen sind über <strong>die</strong> Verteilkreise hinweg identisch:<br />

32 | <strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> <strong>Mittelvergabe</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Berliner</strong> Hochschulen

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