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Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

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Bewertung des Verfahrens<br />

Internationalität in <strong>der</strong> Forschung bemisst sich am Anteil <strong>der</strong> Alex<strong>an</strong><strong>der</strong>-von-Humboldt-Stipendiaten<br />

und -preisträger einer Universität in einer Fächergruppe <strong>an</strong> <strong>der</strong> Gesamtzahl <strong>die</strong>ser Stipendiaten<br />

und Preisträger in <strong>die</strong>ser Fächergruppe <strong>an</strong> allen drei Universitäten. Vor dem Hintergrund,<br />

dass <strong>die</strong> Humboldt-Stipendiaten in <strong>der</strong> Wahl ihres Themas sowie ihres Aufenthaltsortes<br />

frei sind, lässt sich ihre Zahl als ein Indikator interpretieren, <strong>der</strong> <strong>die</strong> Nachfrage aus <strong>der</strong> internationalen<br />

Forschergemeinschaft zum Ausdruck bringt. Dieser Indikator ist im LbMV-Modell mit einer<br />

zehnprozentigen Gewichtung versehen.<br />

In <strong>der</strong> Anlage 2 zu den laufenden Hochschulverträgen ist vorgesehen, ab 2008 einen Parameter<br />

für wissenschaftliche Publikationen mit einer Gewichtung von zehn Prozent im Aufgabenbereich<br />

Forschung zu Lasten des Drittmittelparameters (d<strong>an</strong>n 60% statt 70%) zu berücksichtigen.<br />

Die Einführung <strong>die</strong>ses Parameters ist allerdings noch nicht erfolgt.<br />

Hochschulsicht<br />

Die Auswahl und Gewichtung <strong>der</strong> Indikatoren für den Leistungsbereich Forschung wird von den<br />

<strong>Berliner</strong> Universitäten nicht in Frage gestellt. Dies gilt grundsätzlich auch für den vertraglich ab<br />

2008 vorgesehenen, aber bisher nicht implementierten Indikator für Publikationen. Hier weisen<br />

<strong>die</strong> Universitäten auf noch offene Fragen zur konkreten Abgrenzung eines solchen Indikators hin.<br />

Dies gelte insbeson<strong>der</strong>e für <strong>die</strong> adäquate Berücksichtigung <strong>der</strong> einzelnen Fächerkulturen, für <strong>die</strong><br />

bisl<strong>an</strong>g kein geeignetes Modell existiere. Aus Sicht <strong>der</strong> TU muss z. B. <strong>der</strong> Tatsache Rechnung getragen<br />

werden, dass es im ingenieurwissenschaftlichen Bereich keine Fachzeitschrift gebe, <strong>die</strong> <strong>der</strong><br />

„Nature“ bei den Naturwissenschaften vergleichbar wäre. Weiterhin befürchten <strong>die</strong> Universitäten<br />

einen hohen Aufw<strong>an</strong>d bei <strong>der</strong> Datenerfassung, zumal <strong>die</strong>se für alle drei Universitäten einheitlich<br />

erfolgen müsse. Im Zusammenh<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> Diskussion um <strong>die</strong> Entwicklung eines Indikators für<br />

Publikationen verweist <strong>die</strong> HU auf das Modell, das <strong>an</strong> <strong>der</strong> Universität Leiden für <strong>die</strong> Universität Zürich<br />

entwickelt wurde und methodisch unter Umständen geeignet sein könnte (vgl. Abb. 08).<br />

Die TU schlägt außerdem vor, einen Indikator für Patente und Lizenzen einzuführen, da <strong>die</strong>se<br />

eine erfolgreiche Forschung auszeichneten.<br />

Mit Bezug auf <strong>die</strong> bereits <strong>der</strong>zeit im Modell enthaltenen Forschungsindikatoren fokussiert<br />

<strong>die</strong> Diskussion <strong>an</strong> den Universitäten insbeson<strong>der</strong>e auf <strong>die</strong> Drittmittelausgaben und hier auf <strong>die</strong><br />

seit Modelleinführung praktizierte Herabgewichtung <strong>der</strong> ingenieurwissenschaftlichen Drittmittel<br />

<strong>der</strong> TU (vgl. Abschnitt 2.2.2) . Die TU spricht sich für eine Streichung <strong>die</strong>ser Herabgewichtung<br />

aus und führt hierzu <strong>die</strong> folgenden Gründe <strong>an</strong>:<br />

• Erstens habe sich das Niveau <strong>der</strong> Drittmittel je Professor in den Natur- und in den Ingenieurwissenschaften<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> TU inzwischen <strong>an</strong>geglichen. Auch bundesweit zeige sich, dass z. B. bei<br />

den Lebenswissenschaften <strong>die</strong> durchschnittliche Drittmittelquote bereits über den Werten<br />

<strong>der</strong> Ingenieurwissenschaften liege.<br />

• Zweitens werde <strong>die</strong> Abgrenzung zwischen Ingenieur- und Naturwissenschaften zunehmend<br />

schwieriger.<br />

• Drittens würde ein Wegfall von Son<strong>der</strong>gewichtungen grundsätzlich <strong>die</strong> Tr<strong>an</strong>sparenz des LbMV-<br />

Modells erhöhen.<br />

Die FU merkt hingegen <strong>an</strong>, dass <strong>die</strong> Naturwissenschaftler <strong>der</strong> TU durch <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit<br />

den Ingenieuren wesentlich stärker <strong>an</strong>wendungsorientiert arbeiten könnten als <strong>die</strong> (eher Grundlagenforschung<br />

betreibenden) Naturwissenschaftler <strong>der</strong> beiden <strong>an</strong><strong>der</strong>en Universitäten, was sich<br />

positiv auf den Drittmittelerfolg <strong>der</strong> Naturwissenschaften <strong>an</strong> <strong>der</strong> TU auswirke.<br />

<strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> <strong>Mittelvergabe</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Berliner</strong> Hochschulen |<br />

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