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Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

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Bewertung des Verfahrens<br />

• Unterschiede in <strong>der</strong> Angebotsstruktur: Die KHB betont, dass bestimmte ausschließlich <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

UdK vertretene Fächer wie etwa <strong>der</strong> Bereich Neue Me<strong>die</strong>n beson<strong>der</strong>s drittmittelstark seien,<br />

während umgekehrt <strong>die</strong> übergreifenden Fachgebiete <strong>der</strong> KHB „Künstlerische Grundlagen“ und<br />

„Theorie und Geschichte“ kaum Möglichkeiten für drittmittelträchtige Projekte und künstlerische<br />

o<strong>der</strong> gestalterische Entwicklungsvorhaben böten. Zudem bestehe ihr beson<strong>der</strong>es Profil<br />

in <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit Non-Profit-Org<strong>an</strong>isationen. Diese verfügten jedoch meist nur<br />

über geringe Fin<strong>an</strong>zmittel, so dass <strong>die</strong> Hochschule im Drittmittelbereich nicht von <strong>die</strong>sen Kooperationen<br />

profitieren könne.<br />

Die strukturellen Unterschiede führen nach Auffassung <strong>der</strong> künstlerischen Hochschulen auch<br />

beim Parameter für Preise/Wettbewerbserfolge zu einer Verzerrung im Rahmen <strong>der</strong> LbMV, da<br />

je nach fachlichem Bereich in unterschiedlichem Maße Preise und Wettbewerbe ausgeschrieben<br />

würden. So führt <strong>die</strong> KHB aus, dass sie im Bereich <strong>der</strong> Preise aus Filmwettbewerben gar<br />

nicht in Konkurrenz zur UdK treten könne, da nach dem Profil <strong>der</strong> KHB <strong>an</strong> <strong>der</strong> Hochschule keine<br />

Filme erstellt würden. Ähnliches gelte künftig für den Bereich Architektur, da das Architekturstudium<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> KHB eingestellt werde. Die HfS nennt als weiteres Beispiel, dass für das<br />

nur <strong>an</strong> <strong>der</strong> UdK vertretene Fach „Musical“ in Deutschl<strong>an</strong>d weit mehr Preise ausgelobt würden<br />

als im Fach „Schauspiel“. Umgekehrt würden in den nur <strong>an</strong> <strong>der</strong> HfS <strong>an</strong>gebotenen Fächern Regie<br />

und Puppenspiel kaum Preise ausgeschrieben. Weiterhin werde bezogen auf den – nur <strong>an</strong><br />

<strong>der</strong> UdK existierenden – Stu<strong>die</strong>ng<strong>an</strong>g „Szenisches Schreiben“ jede Veröffentlichung als Wettbewerbserfolg<br />

gewertet, da sie ein Auswahlverfahren durchlaufen habe, während etwa im<br />

Bereich „Choreographie“ <strong>die</strong> Teilnahme <strong>an</strong> Festivals nicht gewertet werde, obwohl auch hier<br />

oftmals ein Auswahlverfahren vorgeschaltet sei.<br />

Die HfS sieht sich im Übrigen auch mit Blick auf den Internationalitätsindikator gegenüber<br />

<strong>der</strong> UdK benachteiligt. Für <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>renden <strong>der</strong> HfS seien Ausl<strong>an</strong>daufenthalte aufgrund <strong>der</strong><br />

Ausrichtung des Schauspiels auf den deutschsprachigen Raum kaum relev<strong>an</strong>t, während <strong>die</strong>s<br />

für das Fach Musical <strong>an</strong> <strong>der</strong> UdK nicht in gleichem Maße gelte.<br />

• Unterschiede in Größe bzw. Ausstattung: Schließlich sehen <strong>die</strong> Spartenhochschulen auch mit<br />

Blick auf <strong>die</strong> personelle und apparative Infrastruktur bei <strong>der</strong> UdK eindeutige Vorteile mit Blick<br />

auf <strong>die</strong> Durchführung komplexer künstlerisch-gestalterischer Entwicklungsprojekte. Nicht zuletzt<br />

fehle <strong>an</strong> den kleinen Hochschulen <strong>der</strong> für <strong>die</strong> qualitativ hochwertige Vorbereitung von<br />

Drittmittel<strong>an</strong>trägen erfor<strong>der</strong>liche Mittelbau.<br />

Zusätzlich weist <strong>die</strong> HfM darauf hin, dass <strong>die</strong> UdK durch ihre l<strong>an</strong>ge Tradition im Westen gut vernetzt<br />

sei und ihr breites Fächerspektrum für Sponsoren aus Industrie und Wirtschaft attraktiver<br />

sei als das begrenzte Angebot einer Spartenhochschule.<br />

Alle künstlerischen Hochschulen Berlins berichten außerdem von Abgrenzungsproblemen<br />

bei den einzelnen Indikatoren:<br />

• Abgrenzung Drittmittel versus Mittel für Internationalität: Nach Auffassung einiger Hochschulen<br />

ist <strong>die</strong> Abgrenzung zwischen allgemeinen Drittmitteln und Drittmitteln für Internationalität<br />

teilweise nicht tr<strong>an</strong>sparent. Hierdurch entstehe <strong>der</strong> Fehl<strong>an</strong>reiz, Mittel zwischen <strong>die</strong>sen beiden<br />

Indikatoren hin- und herzuschieben. Als Lösung schlägt <strong>die</strong> HfM vor, <strong>die</strong> Indikatoren für<br />

Drittmittel und Internationalitätsmittel innerhalb <strong>der</strong> LbMV gleich zu gewichten, damit <strong>die</strong>ser<br />

Anreiz aufgehoben werde. Die UdK regt eine Streichung des Internationalitätsindikators<br />

und eine Erfassung <strong>der</strong> Drittmittel für internationale Zwecke beim Drittmittelindikator <strong>an</strong>.<br />

<strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> <strong>Mittelvergabe</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Berliner</strong> Hochschulen |<br />

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