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Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

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Bewertung des Verfahrens<br />

• Bei den Fachhochschulen betrifft <strong>die</strong>s <strong>die</strong> Frage, ob und in welcher Form Stu<strong>die</strong>rende dualer<br />

Stu<strong>die</strong>ngänge in <strong>die</strong> LbMV-Berechnungen einzubeziehen sind. Vorr<strong>an</strong>gig betroffen ist hiervon<br />

<strong>der</strong> Fachbereich <strong>der</strong> Berufsakademie innerhalb <strong>der</strong> FHW. Da es sich um Personen mit Ausbildungsvertrag<br />

h<strong>an</strong>delt, schließen <strong>die</strong>se ihr Studium in <strong>der</strong> Regel zügig ab, wodurch sich <strong>die</strong><br />

Leistungsdaten <strong>der</strong> jeweiligen Hochschule im Bereich Lehre verbessern. Angesichts <strong>die</strong>ser Beson<strong>der</strong>heit<br />

schlägt <strong>die</strong> TFH vor, duale Stu<strong>die</strong>ngänge in eine eigene Fächergruppe zu überführen.<br />

Die FHTW hält <strong>die</strong>s <strong>an</strong>gesichts <strong>der</strong> geringen Fallzahlen für nicht erfor<strong>der</strong>lich. Die FHW verweist<br />

zudem darauf, dass <strong>die</strong> Einbeziehung <strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>renden dualer Stu<strong>die</strong>ngänge zwar <strong>die</strong><br />

Erfolgs- sowie <strong>die</strong> Regelzeitquote positiv beeinflusst, sich in <strong>an</strong><strong>der</strong>en Leistungsbereichen aber<br />

eher negativ auswirkt: So sei <strong>die</strong> Internationalisierung dort beson<strong>der</strong>s schwierig zu verwirklichen,<br />

und im Bereich Forschung erbringe <strong>die</strong>ser Fachbereich stark unterdurchschnittliche<br />

Leistungen. Insgesamt würden so <strong>die</strong> Vorteile bei den gen<strong>an</strong>nten Quoten im Aufgabenbereich<br />

Lehre mehr als ausgeglichen. Zudem spreche inhaltlich nichts dafür, einen Fachbereich von<br />

den Anfor<strong>der</strong>ungen zu entbinden, <strong>die</strong> üblicherweise <strong>an</strong> eine Hochschule zu stellen sind.<br />

• Bei den künstlerischen Hochschulen stellt <strong>die</strong> Einbeziehung <strong>der</strong> Lehramtsstu<strong>die</strong>renden bei<br />

<strong>der</strong> Ermittlung <strong>der</strong> Indikatorwerte einen Streitpunkt dar, da sie <strong>die</strong> innerhalb <strong>der</strong> Fächergruppen<br />

bestehenden Unterschiede zwischen den Hochschulen noch verstärkt: Nur <strong>an</strong> <strong>der</strong> UdK<br />

sind Lehramtsstu<strong>die</strong>rende immatrikuliert. Diese stu<strong>die</strong>ren ein Fach <strong>an</strong> einer <strong>an</strong><strong>der</strong>en Hochschule<br />

und treten kaum durch künstlerische Preise und Wettbewerbserfolge in Erscheinung.<br />

Bei <strong>der</strong> Berechnung des zugehörigen Indikators im Aufgabenfeld „Forschung und Nachwuchsför<strong>der</strong>ung“<br />

wird <strong>die</strong>ser Personenkreis daher <strong>der</strong>zeit nicht mitgezählt. Die HfM moniert <strong>die</strong>se<br />

ungleiche H<strong>an</strong>dhabung und regt <strong>an</strong>, <strong>die</strong> Lehramtsstu<strong>die</strong>renden entwe<strong>der</strong> bei den Kennzahlen<br />

aller Aufgabenbereiche gleichermaßen o<strong>der</strong> aber überhaupt nicht zu berücksichtigen.<br />

Die KHB plä<strong>die</strong>rt dafür, Lehramtsstu<strong>die</strong>renden bei allen Indikatoren einzubeziehen, da es sich<br />

auch im Lehramtsbereich vorr<strong>an</strong>gig um eine künstlerische Ausbildung h<strong>an</strong>dele. Die UdK hingegen<br />

spricht sich dafür aus, <strong>die</strong> Lehramtsstu<strong>die</strong>renden bei den Berechnungen komplett außen<br />

vor zu lassen, da <strong>der</strong> Einfluss <strong>der</strong> Hochschule auf einen Stu<strong>die</strong>nabschluss in <strong>der</strong> RSZ bei<br />

<strong>die</strong>sen Stu<strong>die</strong>renden durch <strong>die</strong> Kooperation mit <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Universität gering sei.<br />

Beurteilung<br />

Mit Blick auf <strong>die</strong> von den Universitäten und Fachhochschulen vereinzelt vorgetragenen Vorschläge<br />

zur Einrichtung neuer Fächergruppen ist zu bedenken, dass sowohl <strong>die</strong> LbMV als auch neuere<br />

Modelle <strong>der</strong> Kapazitätsfestsetzung auf <strong>die</strong> großen Gruppen Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften<br />

und Geisteswissenschaften abstellen. Wenn <strong>die</strong> LbMV um neue Fächergruppen erweitert<br />

würde, würden <strong>die</strong> Grundeinheiten neu strukturiert und <strong>die</strong> Parallelität <strong>der</strong> Systeme aufgegeben.<br />

Bei den Vorschlägen <strong>der</strong> HU kommt hinzu, dass <strong>die</strong> neu einzurichtende Gruppe <strong>der</strong> Unikatsfächer<br />

<strong>die</strong> Leistungen <strong>der</strong> Hochschule zu Wettbewerbspartnern außerhalb von Berlin in Bezug<br />

setzen müsste. Dies würde einen deutlich höheren Datenerhebungs- und Berechnungsaufw<strong>an</strong>d<br />

mit sich bringen und mit <strong>der</strong> bisherigen inneren Logik <strong>der</strong> LbMV brechen. Bei einer geson<strong>der</strong>ten<br />

Gewichtung <strong>der</strong> Unikate innerhalb <strong>der</strong> vorh<strong>an</strong>denen Fächergruppen stellt sich <strong>die</strong> Frage, wie <strong>die</strong><br />

Gewichtsfaktoren ermittelt werden sollen. Auch hier ist von einer deutlichen Komplexitätssteigerung<br />

des Modells auszugehen. Zudem bergen Son<strong>der</strong>gewichtungen <strong>die</strong> Gefahr, vorh<strong>an</strong>dene Unterschiede<br />

sogar noch zu verfestigen, indem sie Anreize zu <strong>der</strong>en Überwindung minimieren.<br />

Selbstverständlich sollten Eingriffe in das LbMV-Modell, <strong>die</strong> zu einer deutlichen Steigerung<br />

des Aufw<strong>an</strong>ds führen und/o<strong>der</strong> <strong>die</strong> innere Stringenz des Modells in Teilen min<strong>der</strong>n, nicht grund-<br />

28 | <strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> <strong>Mittelvergabe</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Berliner</strong> Hochschulen

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