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Jugendliche im freiwilligen 10. und 11. Schuljahr an der ... - Bifie

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Zu den verschiedenen Aspekten <strong>der</strong> Frage 5 (PTS/DFB-04) wurde von einigen Schulleiterinnen<br />

<strong>und</strong> Schulleitern schriftlich <strong>an</strong>gemerkt, dass es sehr schwierig sei, solche allgemeine Fragen wegen<br />

<strong>der</strong> unterschiedlichen Persönlichkeit <strong>der</strong> <strong>Jugendliche</strong>n zu be<strong>an</strong>tworten. Einige St<strong>an</strong>dorte haben<br />

keine bzw. nur wenige <strong>Jugendliche</strong> <strong>im</strong> <strong>freiwilligen</strong> <strong>Schuljahr</strong> <strong>und</strong> es wird mitgeteilt, dass dort kein<br />

merklicher Unterschied zwischen den beiden Schülergruppen feststellbar sei: „Aufgr<strong>und</strong> des knappen<br />

St<strong>und</strong>enkontingents können die Schüler nicht in einer Gruppe geführt werden, fällt es<br />

we<strong>der</strong> den Mitschülern noch den Lehrern auf, dass sich m<strong>an</strong>che schon <strong>im</strong> <strong>10.</strong> bzw. <strong>11.</strong> <strong>Schuljahr</strong> befinden. Schüler<br />

fallen nur auf, wenn sie außerhalb <strong>der</strong> festgelegten "berufspraktischen Tage" in Betrieben schnuppern o<strong>der</strong> wenn sie<br />

die Schule abbrechen, weil sie einen Lehrplatz gef<strong>und</strong>en haben“. Zur Situation ausländischer Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler wird mitgeteilt, dass m<strong>an</strong>che nur sol<strong>an</strong>ge <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schule bleiben, bis sie die Staatsbürgerschaft<br />

o<strong>der</strong> eine Aufenthaltsgenehmigung erhalten haben.<br />

Zum Aspekt „Motivation <strong>und</strong> Ehrgeiz“ wird von einzelnen Schulleiterinnen <strong>und</strong> Schulleitern vermerkt,<br />

dass<br />

- Schüler, die <strong>im</strong> 9. <strong>Schuljahr</strong> <strong>an</strong> einer weiterführenden Schule gescheitert sind, sich eher bemühen,<br />

einen positiven Eindruck zu machen.<br />

- m<strong>an</strong> sich bemühe, Schüler <strong>im</strong> <strong>10.</strong> <strong>Schuljahr</strong> noch während des laufenden <strong>Schuljahr</strong>es auf<br />

Lehrstellen zu vermitteln („Dadurch fallen diese Schüler sehr positiv auf <strong>und</strong> sind bemüht,<br />

durch entsprechende Leistungen das Ziel ‘ Lehrstelle’ zu erreichen“).<br />

- vor allem männliche Schüler, die aus dem Ausl<strong>an</strong>d kommen o<strong>der</strong> Österreicher mit ausländischer<br />

Herkunft sind, dieses zusätzliche Angebot wohl <strong>an</strong>nehmen, aber kaum bereit sind,<br />

auch einen erfolgreichen Abschluss <strong>an</strong>zustreben („Die Schule wird zum Aufenthaltsort“).<br />

- sich Schüler <strong>im</strong> <strong>10.</strong> <strong>Schuljahr</strong> sehr bemühten <strong>und</strong> allgemein nicht schwierig seien („Meist<br />

bemühen sich die Schüler <strong>im</strong> <strong>10.</strong> <strong>Schuljahr</strong>, da sie den Ernst <strong>der</strong> Lage meist doch<br />

erkennen“).<br />

- Eltern ihre Kin<strong>der</strong> bei ausgeprägtem Desinteresse zunehmend häufiger ein freiwilliges<br />

<strong>Schuljahr</strong> besuchen ließen („Billige Betreuung <strong>und</strong> zusätzlich Kin<strong>der</strong>geld“).<br />

Eine mögliche Überfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Jugendliche</strong>n <strong>im</strong> <strong>freiwilligen</strong> <strong>Schuljahr</strong> wird durch eine „<strong>an</strong>gepasste<br />

Didaktik, einfachere Aufgabenstellungen“ bzw. durch ein „eigenes Konzept mit mehr Praxis <strong>und</strong><br />

Schnuppertagen“ nach Mitteilung <strong>der</strong> Direktorinnen <strong>und</strong> Direktoren weitgehend verhin<strong>der</strong>t. Zum<br />

Aspekt Fehlst<strong>und</strong>en wird <strong>an</strong> je einem St<strong>an</strong>dort festgestellt, dass „die Möglichkeit bei<br />

Fehlverhalten sehr hilfreich wäre“ bzw. dass „Asyl<strong>an</strong>ten <strong>im</strong> <strong>11.</strong> <strong>Schuljahr</strong> (meist außerordentliche Schüler) sehr<br />

bemüht sind <strong>und</strong> wenig Fehlst<strong>und</strong>en aufweisen“. Zusammenfassend zeigt sich, dass die St<strong>an</strong>dorte mit <strong>der</strong><br />

beson<strong>der</strong>en Situation des <strong>freiwilligen</strong> Schulbesuchs weitgehend gut zurecht kommen <strong>und</strong> „Problembehaftetes<br />

Schulverhalten“ von den <strong>Jugendliche</strong>n in einem <strong>freiwilligen</strong> <strong>Schuljahr</strong> nach Einschätzungen<br />

<strong>der</strong> Schulleiterinnen <strong>und</strong> Schulleiter „seltener“ als bei <strong>der</strong> regulären Schülergruppe<br />

festgestellt wurde. Die Anwesenheit von <strong>Jugendliche</strong>n <strong>im</strong> <strong>freiwilligen</strong> <strong>Schuljahr</strong> wirkt sich aus <strong>der</strong><br />

Sicht <strong>der</strong> Schulleitungen kaum gravierend auf das Schul- <strong>und</strong> Klassenkl<strong>im</strong>a aus. Auch mit <strong>der</strong><br />

größeren Altersheterogenität können die Lehrpersonen <strong>im</strong> Allgemeinen recht gut umgehen. Es<br />

gibt keine expliziten Hinweise auf vermehrte Disziplinlosigkeit <strong>im</strong> Unterricht bzw. raueren Umg<strong>an</strong>g<br />

<strong>der</strong> <strong>Jugendliche</strong>n mitein<strong>an</strong><strong>der</strong>, wobei m<strong>an</strong>chmal allerdings geringere Motivation <strong>und</strong> m<strong>an</strong>geln<strong>der</strong><br />

Ehrgeiz bei den <strong>Jugendliche</strong>n <strong>im</strong> <strong>freiwilligen</strong> <strong>Schuljahr</strong> festgestellt wurden.<br />

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