Jugendliche im freiwilligen 10. und 11. Schuljahr an der ... - Bifie
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In <strong>der</strong> Einschätzung <strong>der</strong> Schwierigkeit des Unterrichts <strong>im</strong> alternativen Pflichtgegenst<strong>an</strong>d (Fachbereich)<br />
liegen zwischen den beiden Schülergruppen signifik<strong>an</strong>te Unterschiede vor, wobei allerdings<br />
<strong>der</strong> Fachbereichsunterricht insgesamt als nicht zu schwierig eingestuft wird. Dieser Unterschied<br />
geht weitgehend zu Lasten <strong>der</strong> Mädchen: Die Mädchen <strong>im</strong> regulären 9. <strong>Schuljahr</strong> schätzen den<br />
Fachbereichsunterricht als eher leichter ein als ihre Mitschülerinnen <strong>im</strong> <strong>freiwilligen</strong> <strong>Schuljahr</strong>. Die<br />
Burschen bei<strong>der</strong> Schülergruppen dagegen empfinden den Unterricht <strong>im</strong> alternativen Pflichtunterricht<br />
gleichermaßen als nicht zu schwierig. Die <strong>Jugendliche</strong>n <strong>der</strong> Polytechnischen Schule waren<br />
weiters aufgefor<strong>der</strong>t, den Unterricht des Vorjahres mit jenem <strong>im</strong> laufenden <strong>Schuljahr</strong> vergleichend<br />
einzuschätzen. Eine globale Auswertung dieser Frage (PTS/SFB-05, Frage 16/Item 43)<br />
zeigt, dass <strong>der</strong> Unterricht <strong>im</strong> laufenden <strong>Schuljahr</strong> <strong>im</strong> Vergleich zum Vorjahr allgemein als besser<br />
verständlich eingestuft wurde. Zwischen den beiden Schülergruppen <strong>und</strong> jener Teilstichprobe,<br />
die <strong>im</strong> Vorjahr bereits die Polytechnische Schule besuchten, liegen keine nennenswerten Unterschiede<br />
vor. Da ein Großteil <strong>der</strong> Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler <strong>im</strong> Vorjahr eine Schule <strong>der</strong> Sek<strong>und</strong>arstufe<br />
I (meist eine Hauptschule) besucht haben, bedeutet dieses Ergebnis, dass sich die Lehrenden<br />
<strong>an</strong> <strong>der</strong> Polytechnischen Schule ihren Unterricht durchaus dem Niveau ihrer Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler <strong>an</strong>passen <strong>und</strong> diese entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit unterrichten <strong>und</strong> es ihnen<br />
insgesamt gelingt, den Unterricht so zu gestalten, dass <strong>Jugendliche</strong> we<strong>der</strong> über- noch unterfor<strong>der</strong>t<br />
werden. Es ist dies ein Indiz dafür, dass <strong>Jugendliche</strong>, die keinen <strong>an</strong>gemessenen Schulabschluss<br />
erreichen konnten <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> am Arbeitsmarkt schlechte Ch<strong>an</strong>cen haben, durch ihren <strong>freiwilligen</strong><br />
Schulbesuch eine zusätzliche, ihrem Niveau entsprechende För<strong>der</strong>ung erhalten können.<br />
In Frage 16 des Schülerfragebogens konnten die <strong>Jugendliche</strong>n Aussagen bewerten, wie sehr diese<br />
nach ihren Erfahrungen für sich selbst <strong>und</strong> für die Schule zutreffend sind. Die faktoren<strong>an</strong>alytischen<br />
Ergebnisse lieferten zwei Faktoren, die ihre positive Einstellung zum Unterricht <strong>und</strong> die<br />
bemühte Erledigung <strong>der</strong> übertragenen schulischen Aufgaben (Skala: Anstrengungsbereitschaft<br />
zur Bewältigung schulischer Aufgaben, ANS) bzw. ihre Abneigung zum Lernen wegen Überfor<strong>der</strong>ung<br />
<strong>und</strong> m<strong>an</strong>gelnden Selbstvertrauens (Skala: Schulische Überfor<strong>der</strong>ung, UFO) beschreiben.<br />
Insgesamt betrachtet zeigt sich, dass keine signifik<strong>an</strong>ten Unterschiede zwischen Mädchen <strong>und</strong><br />
Burschen hinsichtlich <strong>der</strong> Skala Anstrengungsbereitschaft zur Bewältigung schulischer Aufgaben <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Frage nach <strong>der</strong> Zufriedenheit mit <strong>der</strong> Schule insgesamt festgestellt werden konnten, wohl aber<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> Skala Schulische Überfor<strong>der</strong>ung 27 . Es zeigt sich deutlich, dass sich die Mädchen stärker<br />
als ihre männlichen Mitschüler in <strong>der</strong> Schule überfor<strong>der</strong>t fühlen. Eine Analyse auf Itemebene<br />
zeigt, dass die Mädchen <strong>im</strong> Vergleich zu den Burschen weniger gut <strong>im</strong> Unterricht mitkommen,<br />
bei schwierigen Dingen schneller aufgeben, die An<strong>der</strong>en als klüger einschätzen als sich selbst <strong>und</strong><br />
weniger mit sich selbst zufrieden sind. Eine bedeutsame Wechselwirkung zwischen Geschlecht<br />
<strong>und</strong> Gruppenzugehörigkeit konnte nicht festgestellt werden. Hinsichtlich <strong>der</strong> Skala<br />
Anstrengungsbereitschaft zur Bewältigung schulischer Aufgaben (Skala ANS) liegt lediglich eine leichte<br />
Tendenz vor, dass die regulären <strong>Jugendliche</strong>n <strong>der</strong> Polytechnischen Schule gegenüber ihren Mitschülerinnen<br />
<strong>und</strong> Mitschülern <strong>im</strong> <strong>freiwilligen</strong> <strong>Schuljahr</strong> etwas häufiger bereit sind, ihre schulischen<br />
Aufgaben – auch mit einer gewissen Anstrengung – <strong>an</strong>gemessen zu erfüllen. Insgesamt<br />
be<strong>an</strong>tworteten (teils) deutlich mehr als zwei Drittel <strong>der</strong> Befragten einzelne Items <strong>der</strong> Skala Anstrengungsbereitschaft<br />
zur Bewältigung schulischer Aufgaben zust<strong>im</strong>mend: Es sei ihnen bei entsprechen-<br />
27 Signifik<strong>an</strong>z über die Stichprobe: Skala UFO: AM wbl =5,28; AM mnl =4,70 – t-Wert=5,11; P(t)