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Jugendliche im freiwilligen 10. und 11. Schuljahr an der ... - Bifie

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Lehrerwahrnehmung bek<strong>und</strong>en. Signifik<strong>an</strong>te Unterschiede zwischen den Gruppen liegen für die<br />

Skala „Allgemein positive Darstellung <strong>der</strong> Schule (PDS)“ vor: Die Gruppe <strong>der</strong> regulären Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler <strong>im</strong> 9. <strong>Schuljahr</strong> zeigt eine bedeutsam positivere Einstellung zur Schule selbst <strong>und</strong> zur<br />

Qualität des Unterrichts als ihre Mitschülerinnen <strong>und</strong> Mitschüler <strong>im</strong> <strong>freiwilligen</strong> <strong>Schuljahr</strong>, wobei<br />

dieser Unterschied vor allem durch die Einstellungen <strong>der</strong> Burschen verursacht wird. Die Frage<br />

nach <strong>der</strong> Zufriedenheit mit <strong>der</strong> Schule insgesamt beurteilen die Mädchen wie die Burschen <strong>der</strong><br />

Gruppe rPTS gleichermaßen sehr positiv, wobei tendenziell die <strong>Jugendliche</strong>n <strong>im</strong> <strong>freiwilligen</strong><br />

<strong>Schuljahr</strong> etwas niedrigere, aber durchaus positive Zufriedenheitswerte aufweisen.<br />

Für die Skala „Schulverdrossenheit (VER)“ besteht vari<strong>an</strong>z<strong>an</strong>alytisch neben einem signifik<strong>an</strong>ten<br />

Haupteffekt zwischen Mädchen <strong>und</strong> Burschen eine bedeutsame Interaktion zwischen Geschlecht<br />

<strong>und</strong> Gruppenzugehörigkeit. Die signifik<strong>an</strong>te Interaktion wird dadurch verursacht, dass die Burschen<br />

<strong>der</strong> Gruppe rPTS höhere Werte als ihre Mitschüler <strong>der</strong> Gruppe fPTS in <strong>der</strong> Skala Schulverdrossenheit<br />

aufweisen, wogegen die Mädchen in beiden Gruppen etwa vergleichbare Gruppenmittelwerte<br />

erzielen. Die Burschen sind deutlich stärker <strong>an</strong> praktisch-h<strong>an</strong>dwerklichen Tätigkeiten<br />

<strong>und</strong> weniger am schulischen Lernen interessiert als die Mädchen. Es ist zu vermuten, dass nach<br />

Verlassen <strong>der</strong> Sek<strong>und</strong>arstufe I vor allem die Burschen, die ihr letztes Pflichtschuljahr <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

Polytechnischen Schule absolvieren, stärker ihrer „h<strong>an</strong>dwerklichen“ als ihrer „schulischen“<br />

Fähigkeiten bewusst sind <strong>und</strong> tendenziell lieber <strong>im</strong> Beruf als in <strong>der</strong> Schule wären, was zu einer<br />

höheren Abneigung schulischen, meist theoretischen Lernens führt.<br />

4.1.6. Zurückgelegter schulischer Weg <strong>und</strong> gepl<strong>an</strong>te weitere schulische<br />

bzw. berufliche Laufbahn <strong>im</strong> Vergleich<br />

Um die Schullaufbahn <strong>und</strong> Zukunftsabsichten <strong>der</strong> <strong>Jugendliche</strong>n <strong>der</strong> Polytechnischen Schule<br />

näher beschreiben zu können, wurden <strong>im</strong> Schülerfragebogen nach dem Besuch einer Vorschulklasse,<br />

nach Wie<strong>der</strong>holungen von Klassen, nach <strong>der</strong> vorhergehenden Schule bzw. nach den zukünftigen<br />

Plänen gefragt.<br />

Etwa je<strong>der</strong> sechste <strong>Jugendliche</strong> hat <strong>im</strong> Fragebogen (Tabelle 27: PTS/SFB-05, Frage 5) <strong>an</strong>gegeben,<br />

dass er vor dem Besuch <strong>der</strong> 1. Klasse Volksschule wegen m<strong>an</strong>geln<strong>der</strong> Schulreife eine Vorschulklasse<br />

besuchte, wobei <strong>der</strong> Anteil jener Schülergruppe, die sich in einem <strong>freiwilligen</strong> <strong>Schuljahr</strong> <strong>an</strong><br />

<strong>der</strong> Polytechnischen Schule befindet, auf mehr als ein Drittel <strong>an</strong>wächst. 28 Hinsichtlich des Geschlechts<br />

konnte kein signifik<strong>an</strong>ter Unterschied festgestellt werden. Durch den Besuch <strong>der</strong> Vor-<br />

28 Aus <strong>an</strong><strong>der</strong>en Untersuchungen ist bek<strong>an</strong>nt, dass <strong>der</strong> Anteil jener Kin<strong>der</strong>, die die Vorschulstufe besuchen, zwischen<br />

den B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n starken Schw<strong>an</strong>kungen unterliegt. An Volksschulst<strong>an</strong>dorten mit einer Vorschulklasse<br />

liegt <strong>der</strong> Anteil durchschnittlich bei etwa 21 %, über alle Schulen insgesamt bei 7 %. Würden alle Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler, die einen Vorschulunterricht erhalten haben, in die Polytechnische Schule eintreten, so stiege ihr<br />

Anteil auf etwa 30 bis 40 %. Es ist zu vermuten, dass ein großer Teil <strong>der</strong> sog. „Vorschulkin<strong>der</strong>“ <strong>an</strong><strong>der</strong>e Schularten<br />

auf <strong>der</strong> Sek<strong>und</strong>arstufe II besucht o<strong>der</strong> nach Erfüllung ihrer Schulpflicht ohne Absolvierung <strong>der</strong> 9. Schulstufe<br />

in das Berufsleben eintritt. Vgl. Österreichische Schulstatistik bzw. E. St<strong>an</strong>zel-Tischler <strong>und</strong> G. Grogger,<br />

Schülerlaufbahnen in <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>schule, ZSE-Report 48, Graz 2000.<br />

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