Jugendliche im freiwilligen 10. und 11. Schuljahr an der ... - Bifie
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„face2face“ kommt ein Bewährungshelfer „für vier St<strong>und</strong>en pro Woche in die Schule, um mit den Schülern<br />
über ihre Lebensprobleme mit dem Ziel Gewalt-, Konflikt- <strong>und</strong> Aggressionsprävention zu sprechen“. LIS ist<br />
ein peer project, in dem „ehemalige Schüler <strong>und</strong> Lehrlinge über ihre berufliche Erfahrung die jetzigen Schüler<br />
mit dem Ziel informieren, dass dies zu einer intensiveren Kommunikation als mit Erwachsenen führt“. Das Projekt<br />
„Tägliche Schülerausspeisung“ verfolgt das Ziel zur Verbesserung <strong>der</strong> Motivation: „<strong>Jugendliche</strong><br />
mit beson<strong>der</strong>en Bedürfnissen bereiten täglich für die übrigen Poly-Schüler ein warmes Essen um 1 Euro zu. Phasenweise<br />
werden auch jene Schüler eingeb<strong>und</strong>en, die sich in den herkömmlichen Unterrichtsst<strong>und</strong>en nicht mehr<br />
‚wohl fühlen’, durch geistige Abwesenheit <strong>und</strong> Disziplinlosigkeit glänzen <strong>und</strong> <strong>im</strong> praktischen Betätigungsfeld <strong>der</strong><br />
‚Schülerausspeisung’ eine pr<strong>im</strong>äre Sinnhaftigkeit erkennen“. Und zuletzt wird mit dem Projekt „Knigge for<br />
business“ das Ziel verfolgt, dass <strong>Jugendliche</strong> „mit Personen aus dem öffentlichen Leben bzw. Wirtschaftsleben<br />
die Bedeutung <strong>und</strong> Sinnhaftigkeit guten Benehmens“ erarbeiten.<br />
Zusammenfassend zeigt die Auswertung <strong>der</strong> Fragen nach beson<strong>der</strong>en Problemen <strong>und</strong> Lösungs<strong>an</strong>sätzen<br />
<strong>im</strong> Zusammenh<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> Betreuung von <strong>Jugendliche</strong>n <strong>im</strong> <strong>freiwilligen</strong> <strong>Schuljahr</strong> eine<br />
breite Palette von Bemühungen zur Weiterqualifikation <strong>und</strong> Einglie<strong>der</strong>ung dieser <strong>Jugendliche</strong>n in<br />
das Berufsleben. Es wird von zusätzlichen personellen Ressourcen – in m<strong>an</strong>chmal nicht ausreichendem<br />
Maße – zur individuellen För<strong>der</strong>ung, von beson<strong>der</strong>s intensiven Kontakten zu öffentlichen,<br />
sozialen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Einrichtungen, um für <strong>Jugendliche</strong> mit beson<strong>der</strong>en Bedürfnissen<br />
eine Berufseinglie<strong>der</strong>ung zu ermöglichen, sowie von org<strong>an</strong>isatorischen <strong>und</strong> unterrichtlichen<br />
Maßnahmen berichtet. Dies geschieht <strong>an</strong> den einzelnen St<strong>an</strong>dorten zur Zeit mehr o<strong>der</strong> weniger<br />
unsystematisch <strong>und</strong> aus Eigeninitiative <strong>der</strong> Lehrerschaft. Aus den Ergebnissen <strong>der</strong> Direktorenbefragung<br />
ist ein f<strong>und</strong>iertes, allgemein <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>ntes Maßnahmenpaket zur Betreuung dieser<br />
<strong>Jugendliche</strong>n – offenbar wegen des hohen individuellen Betreuungsbedarfs <strong>der</strong> <strong>Jugendliche</strong>n –<br />
noch kaum erkennbar.<br />
Es stellen sich aber einige Fragen, die einer systematischen Klärung bedürfen:<br />
- K<strong>an</strong>n eine allgemein bildende Pflichtschule, die durch das Fehlen einer gesetzlichen Aufnahmebeschränkung<br />
(es sind schulpflichtige <strong>Jugendliche</strong> auch ohne entsprechende Qualifikationen<br />
aufzunehmen) in <strong>der</strong> Rekrutierung ihrer Schüler eingeschränkt ist, <strong>der</strong> Heterogenität<br />
ihrer Schülergruppe auf <strong>der</strong> Sek<strong>und</strong>arstufe II in einem einjährigen Bildungsg<strong>an</strong>g gerecht<br />
werden?<br />
- Welcher Anteil <strong>an</strong> <strong>Jugendliche</strong>n mit beson<strong>der</strong>en Bedürfnissen ist <strong>der</strong> Polytechnischen Schule<br />
zumutbar, ohne dass dadurch die regulären Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in ihrer Betreuung<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> Berufsvorbereitung <strong>und</strong> Persönlichkeitsentwicklung beeinträchtigt werden<br />
<strong>und</strong> wie könnten eventuell <strong>an</strong><strong>der</strong>e Schulformen dieser Schulstufe in die Betreuung solcher<br />
<strong>Jugendliche</strong>r eingeb<strong>und</strong>en werden?<br />
- Welches Didaktik- <strong>und</strong> Methodenrepertoire ist geeignet, effizientes Unterrichten zu unterstützen<br />
<strong>und</strong> Lerndefizite in einem einjährigen <strong>Schuljahr</strong> nachhaltig zu beheben?<br />
- Welche Zusatzqualifikationen sind für die Unterrichtenden <strong>an</strong> <strong>der</strong> Polytechnischen Schule<br />
erfor<strong>der</strong>lich, um den <strong>der</strong> Schule übertragenen Aufgaben <strong>an</strong>gemessen gerecht zu werden?<br />
- Welche Maßnahmen sind sinnvoll <strong>und</strong> zweckmäßig, um <strong>Jugendliche</strong> – teils befinden sie sich<br />
am R<strong>an</strong>de <strong>der</strong> Gesellschaft – nachhaltig zu motivieren, die gebotenen Ch<strong>an</strong>cen zur Erhöhung<br />
ihres beruflichen Weiterkommens auch wahrzunehmen <strong>und</strong> ist eine einjährige Schulform<br />
wie die PTS allein dazu in <strong>der</strong> Lage bzw. soll sie alleine diesen Auftrag erhalten?<br />
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