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Jugendliche im freiwilligen 10. und 11. Schuljahr an der ... - Bifie

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deutlich seltener eine fixen Lehrausbildungsplatz <strong>und</strong> pl<strong>an</strong>ten häufiger einen weiteren<br />

Schulbesuch.<br />

Als Gründe für den Besuch <strong>der</strong> Polytechnischen Schule (Tabelle 28: PTS/SFB-05, Frage 8) gaben<br />

knapp zwei Drittel <strong>der</strong> <strong>Jugendliche</strong>n <strong>an</strong>, dass sie in diesem <strong>Schuljahr</strong> ihre Schulpflicht beenden<br />

wollen, ein Viertel meinte, in diesem Jahr einen guten Abschluss zu erzielen <strong>und</strong> je<strong>der</strong> siebente<br />

äußerte, dass er <strong>im</strong> vorigen <strong>Schuljahr</strong> hinsichtlich des weiteren Lebenswegs noch unsicher<br />

war. Knapp 10 % <strong>der</strong> <strong>Jugendliche</strong>n wurde dazu vor allem von den Eltern zum Besuch <strong>der</strong> Polytechnischen<br />

Schule geraten. Zwischen den beiden Schülergruppen rPTS <strong>und</strong> fPTS liegen deutlich<br />

unterschiedliche Antwortmuster vor: So nennen etwa 80 % <strong>der</strong> regulären PTS-Schülerinnen <strong>und</strong><br />

-Schüler, dass sie diese Schule zur Erfüllung ihrer Schulpflicht besuchen, wogegen bei <strong>der</strong><br />

Gruppe <strong>der</strong> <strong>Jugendliche</strong>n <strong>im</strong> <strong>freiwilligen</strong> <strong>Schuljahr</strong> erwartungsgemäß dieser Wert deutlich<br />

niedriger ist (15 %). Nach strenger Auslegung <strong>der</strong> Fragestellung sollte dieser Wert jedoch Null<br />

sein. Es h<strong>an</strong>delt sich hier keineswegs nur um falsche Markierungen <strong>im</strong> Fragebogen, son<strong>der</strong>n es ist<br />

zu vermuten, dass die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler ohne erfolgreichen Abschluss <strong>der</strong> Sek<strong>und</strong>arstufe<br />

I dieses über die Schulpflicht hinausgehende Jahr als ein Jahr zum Nachholen eines Abschlusses<br />

genutzt wird <strong>und</strong> sie in ihrem Verständnis erst d<strong>an</strong>n die Schulpflicht erfüllt haben.<br />

Diese Schlussfolgerung wird dadurch unterstützt, dass in dieser Schülergruppe auch deutlich<br />

mehr <strong>Jugendliche</strong> als in <strong>der</strong> Gruppe rPTS das <strong>Schuljahr</strong> zur Erreichung eines <strong>an</strong>gemessenen<br />

Schulabschlusses nutzen. Ein Viertel bis ein Fünftel <strong>der</strong> <strong>Jugendliche</strong>n <strong>im</strong> <strong>freiwilligen</strong> <strong>Schuljahr</strong><br />

besucht die Polytechnische Schule deshalb, weil sie <strong>im</strong> Vorjahr noch unsicher waren bzw. weil<br />

m<strong>an</strong> ihnen dazu geraten hat. In <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> rPTS liegt <strong>der</strong> Anteil für die Antwortkategorie<br />

„habe letztes Jahr keine Lehrstelle gef<strong>und</strong>en“ bei 3,4 %. Dabei dürfte es sich um Datenfehler h<strong>an</strong>deln,<br />

da <strong>der</strong> Fragebogen doch relativ umf<strong>an</strong>greich war <strong>und</strong> die Befragten daher <strong>an</strong> Konzentration verloren<br />

haben dürften.<br />

Wie weit die Polytechnische Schule diesen <strong>Jugendliche</strong>n neben einer <strong>an</strong>gemessenen schulischen<br />

bzw. beruflichen Qualifikation auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage eines <strong>an</strong>spruchsvollen Lehrpl<strong>an</strong>s Verbesserungen<br />

ihrer Zukunftsperspektiven bieten k<strong>an</strong>n, hängt weitgehend von Faktoren ab, die nicht <strong>im</strong><br />

unmittelbaren Einflussbereich <strong>der</strong> Schule liegen: Es unterstützen die Lehrenden ihre Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler bei <strong>der</strong> Suche nach einer Lehrstelle mit besten Kräften <strong>und</strong> sie versuchen, das<br />

Selbstwertgefühl <strong>der</strong> <strong>Jugendliche</strong>n zu stärken. Sie können aber we<strong>der</strong> Ausbildungsplätze neu<br />

schaffen noch „gesellschaftliche“ Ausgrenzungen verhin<strong>der</strong>n. Die Polytechnische Schule k<strong>an</strong>n als<br />

einjährige Pflichtschule auf <strong>der</strong> Sek<strong>und</strong>arstufe II ihre <strong>im</strong> Schulorg<strong>an</strong>isationsgesetz 30 übertragenen<br />

Aufgaben unter den gegebenen Rahmenbedingungen zwar weitgehend erfüllen, k<strong>an</strong>n jedoch<br />

nicht verhin<strong>der</strong>n, dass einige <strong>Jugendliche</strong> weiterhin nur geringe Ch<strong>an</strong>cen am Arbeitsmarkt haben.<br />

30 § 28(1) <strong>und</strong> (3) SchOG (sinngemäß): Die Polytechnische Schule hat die <strong>Jugendliche</strong>n auf <strong>der</strong> 9. Schulstufe durch<br />

Berufsorientierung, Vertiefung <strong>und</strong> Erweiterung <strong>der</strong> Allgemeinbildung, Vermittlung einer Berufsgr<strong>und</strong>bildung<br />

auf das Berufsleben vorzubereiten bzw. Schüler ohne erfolgreichen Abschluss <strong>der</strong> 8. Schulstufe hinsichtlich ihrer<br />

Befähigung für das Arbeits- <strong>und</strong> Berufsleben beson<strong>der</strong>s zu för<strong>der</strong>n <strong>und</strong> zu einem bestmöglichen Bildungsabschluss<br />

zu führen.<br />

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