Neue Wege zu modernen Dienstleistungen - Baden-Württemberg ...
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1.2<br />
1.2.4 WiTal – Wissenstransfer und Grundlagenbereitung<br />
für technische <strong>Dienstleistungen</strong> im Maschinen- und Anlagenbau<br />
Mehr Erfolg durch Simulation<br />
Zielstellung<br />
Das Angebot technischer Services im Bereich<br />
der Wartung und Instandhaltung von Maschinen<br />
und Anlagen wird durch die stetige Ausweitung<br />
von Produktions- und Verkaufsnetzwerken<br />
immer komplexer. Gerade <strong>Dienstleistungen</strong> wie<br />
die Ersatzteilbereitstellung und die Übernahme<br />
konkreter Instandhaltungsinhalte stellen<br />
vor allem für kleine und mittlere Unternehmen<br />
des Maschinen- und Anlagenbaus in Deutschland<br />
ein großes wirtschaftliches Potential dar.<br />
Eine Steigerung des Nutzens, womit in der Regel<br />
auch eine Steigerung der Gewinne für die Anbieter<br />
verbunden ist, lässt sich jedoch nur erzielen,<br />
wenn der Kostenaufwand über die gesamte<br />
Laufzeit vor der Angebotsabgabe für einen neuen<br />
Auftrag kalkuliert werden kann.<br />
Vor diesem Hintergrund bestand das Ziel des<br />
Forschungsvorhabens WiTal darin, insbesondere<br />
kleine und mittlere Unternehmen dabei <strong>zu</strong><br />
unterstützen, technische <strong>Dienstleistungen</strong> systematisch<br />
entwickeln und wirtschaftlich umsetzen<br />
<strong>zu</strong> können. Häufig jedoch fehlt Betrieben<br />
dieser Größe das Know-how für eine sorgfältige<br />
Planung ihrer angebotenen technischen <strong>Dienstleistungen</strong>.<br />
Deshalb erfolgt die Abgabe eines<br />
Angebots meist in Form eines Gemeinkosten<strong>zu</strong>schlags.<br />
Um dieses Defizit aus<strong>zu</strong>gleichen und<br />
den Unternehmen eine Kalkulationsgrundlage<br />
für die wirtschaftliche Erbringung technischer<br />
<strong>Dienstleistungen</strong> <strong>zu</strong> liefern, wurde im Rahmen<br />
von WiTal eine Vorgehensweise <strong>zu</strong>r Planung sowie<br />
<strong>zu</strong>r Kalkulation von Total Cost of Ownership<br />
Verträgen (TCO) und <strong>zu</strong>r Optimierung der Servicefähigkeit<br />
konzeptioniert.<br />
Das Ziel dieser standardisierten Vorgehensweise<br />
war es, die ausgewählten Pilotbetriebe da<strong>zu</strong> <strong>zu</strong><br />
befähigen, TCO-Verträge im Vorfeld der Angebotsabgabe<br />
systematisch <strong>zu</strong> planen, <strong>zu</strong> kalkulieren<br />
und die Serviceressourcen ab<strong>zu</strong>schätzen.<br />
Da<strong>zu</strong> wurde eine spezielle Software implementiert.<br />
Programmiert in einer anwenderfreundlichen<br />
Umgebung, kann unter Anwendung dieser<br />
Software „S-Net“ der Betrieb der Maschinen und<br />
damit der Bedarf an Serviceleistungen anhand<br />
von Lastzeitendokumentation und Verschleißgesetzen<br />
simuliert werden. Die entstehenden<br />
Daten <strong>zu</strong> Kosten und Auslastungen werden ge-<br />
speichert, aufbereitet und können als Grundlage<br />
für die Ausarbeitung von technischen <strong>Dienstleistungen</strong><br />
verwendet werden.<br />
Vorgehensweise<br />
Unmittelbar nach dem Projektstart begann die<br />
Aufbereitung bestehender Forschungsergebnisse<br />
aus dem Bereich Service Engineering für<br />
einen Wissenstransfer in die am Projekt beteiligten<br />
Pilotunternehmen (Arbeitspaket 1). Anschließend<br />
wurde vor dem Hintergrund einer Potentialanalyse<br />
die Ausarbeitung eines umfassenden<br />
Fragebogens initiiert (Arbeitspaket 2). Die Befragung<br />
umfasste <strong>zu</strong>nächst die Projektpartner und<br />
im Anschluss daran deren Kunden.<br />
In einem weiteren Schritt definierte das Forschungsteam<br />
gemeinsam mit den Projektunternehmen<br />
individuelle Themenstellungen, die<br />
in den Arbeitspaketen 3 (Konzeption der Datenhaltung)<br />
und 4 (verfügbarkeitsorientierte Kapazitäts-<br />
und Ressourcenplanung) Gegenstand der<br />
Betrachtungen wurden. Begleitet wurde die gesamte<br />
Projektarbeit durch einen permanenten<br />
Informations- und Erfahrungsaustausch aller<br />
beteiligten Projektpartner.<br />
Da<strong>zu</strong> gehörte auch die Einrichtung eines Arbeitskreises,<br />
dessen Ziel darin bestand, den Industriepartnern<br />
aus dem Bereich Service die Möglichkeit<br />
<strong>zu</strong> bieten, aktuelle Problemstellungen und<br />
Erfahrungen im Kontext technischer <strong>Dienstleistungen</strong><br />
auch über die Abstimmungstreffen von<br />
Forschern und Unternehmensvertretern hinausgehend<br />
besprechen <strong>zu</strong> können. So sollten Informationen<br />
über Lösungen oder Best Practices aus<br />
anderen Branchen <strong>zu</strong>gänglich werden. Auf diese<br />
Weise wurden die Projektpartner da<strong>zu</strong> befähigt,<br />
sich einerseits mit branchenübergreifenden<br />
Themen <strong>zu</strong> vernetzen und andererseits Impulse<br />
<strong>zu</strong>r Lösung eigener Fragestellungen aus dem Bereich<br />
Service ab<strong>zu</strong>leiten.<br />
Auf sogenannten Meilensteintreffen wurden die<br />
Ergebnisse der verschiedenen Arbeitspakete für<br />
die entsprechenden Pilotdienstleistungen vorgestellt.<br />
Darüber hinaus wurden die beteiligten<br />
Pilotunternehmen im Zuge dieser Treffen da<strong>zu</strong><br />
befähigt, das erarbeitete Wissen bzw. die erarbeiteten<br />
Methoden künftig selbständig an<strong>zu</strong>-<br />
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