Neue Wege zu modernen Dienstleistungen - Baden-Württemberg ...
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2.1<br />
2. Fallbeispiele aus der Unternehmenspraxis<br />
2.1 Entwicklung eines neuen Geschäftsmodells<br />
Ein „Perpetuum mobile“ mit System<br />
Dietmar Vollmer hat hochbetagte Privatpersonen<br />
als <strong>zu</strong>sätzliche Kundengruppe für sein<br />
Unternehmen definiert, um die Wachstumsgeschwindigkeit<br />
seines Unternehmens beibehalten<br />
<strong>zu</strong> können. Das neue Geschäftsmodell<br />
der Gebäudereinigung Emil Vollmer GmbH<br />
entwickelte der Unternehmer unter Einsatz<br />
moderner Instrumente und Methoden aus der<br />
Dienstleistungsforschung.<br />
„Ich will <strong>zu</strong>künftig auch mit Privatkunden<br />
wachsen“, beschreibt Dietmar Vollmer sein<br />
aktuelles unternehmerisches Ziel. Das Foto<br />
zeigt den Unternehmer (Mitte) <strong>zu</strong>sammen mit<br />
Christoph Dahl (re.), dem Geschäftsführer der<br />
<strong>Baden</strong>-Württemberg Stiftung, und Mitgliedern<br />
des Projektteams bei der Eröffnung seiner<br />
neuen Geschäftsräume im Sommer 2012.<br />
Die Erschließung des für ihn neuen Marktes<br />
der privaten Haushaltsreinigung war für Dietmar<br />
Vollmer eine unmittelbare Folge seiner<br />
Arbeit als Pilotbetrieb im Rahmen der Transferinitiative<br />
„Erfolg durch neue <strong>Dienstleistungen</strong>“<br />
(vgl. Kap. 1.2.2). Bisher machte der 1974 in<br />
Stühlingen-Eberfingen gegründete Gebäudereinigungsbetrieb<br />
rund 70 Prozent seines Umsatzes<br />
mit der Unterhaltsreinigung vor allem<br />
in Betrieben sowie öffentlichen Einrichtungen<br />
Christoph Dahl, Thomas Rieger, Dietmar Vollmer, Dr.-Ing. Giuseppe Strina,<br />
Steffen Rentschler (v.r.n.l.)<br />
wie Schulen und Kindergärten. 30 Prozent des<br />
Umsatzes wurden durch Sonderreinigung erwirtschaftet,<br />
z.B. Bau- und Fassadenreinigung<br />
sowie Jalousie- oder Solardachreinigung.<br />
In den letzten zehn Jahren wuchs das Unternehmen,<br />
das rund 200 Mitarbeiter beschäftigt,<br />
jährlich mit acht bis 15 Prozent Umsatzsteigerung.<br />
Der Gesamtumsatz beläuft sich auf ca.<br />
2,5 Millionen Euro jährlich. „Um diese Wachstumsgeschwindigkeit<br />
beibehalten <strong>zu</strong> können“,<br />
sagt der geschäftsführender Gesellschafter der<br />
Gebäudereinigung Emil Vollmer GmbH, „engagiere<br />
ich mich mit meinem Team seit zwei Jahren<br />
in der Reinigung von Privathaushalten.“ Die<br />
Rechnung ging sehr schnell auf. Die Erlöse aus<br />
dem neuen Geschäftsfeld machen bereits nach<br />
zwei Jahren etwa zehn Prozent des Gesamtumsatzes<br />
aus. Allein im vergangenen Dreivierteljahr<br />
verdoppelte sich die Zahl der Privatkunden<br />
in der Haushaltsreinigung auf über 100 Personen.<br />
Tendenz rasch steigend.<br />
2.1.1 Ermitteln der Ist-Situation<br />
Der Leistungszyklus umfasst den allgemeinen<br />
Auftragsdurchlauf in einem Unternehmen. Das<br />
in Abb. 8 vorgestellte Modell hat den Vor<strong>zu</strong>g,<br />
dass sich die gewählte<br />
Phaseneinteilung im<br />
hier linear dargestellten<br />
Leistungszyklus sowohl<br />
auf die Erstellung<br />
eines Produkts als auch<br />
die Erbringung einer<br />
Dienstleistung anwenden<br />
lässt. In diesem<br />
Modell wird der Ablauf<br />
jedes Auftrags in diese<br />
vier Phasen eingeteilt:<br />
Informationsphase<br />
Angebots/Kaufphase<br />
Auftragsausführungsphase<br />
Nut<strong>zu</strong>ngsphase<br />
Im Unterschied <strong>zu</strong>r Herstellung<br />
von Produkten<br />
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