Neue Wege zu modernen Dienstleistungen - Baden-Württemberg ...
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der Einbeziehung eines Dienstleisters denen<br />
einer Inhouse-Lösung gegenübergestellt wurden,<br />
eine sogenannte Make-or-buy-Analyse.<br />
Die ILLIG Maschinenbau GmbH & Co. KG mit<br />
Sitz in Heilbronn zählt <strong>zu</strong> den führenden Anbietern<br />
mit dem weltweit umfassendsten Lieferprogramm<br />
von Maschinen und Werkzeugen<br />
für die Thermoformung und Verpackungstechnik.<br />
Rund 750 Mitarbeiter sind in dem 1946<br />
gegründeten Unternehmen beschäftigt. 1976<br />
wurde ILLIG France als erste Niederlassung im<br />
Ausland gegründet. In den nächsten Jahren<br />
baute das Unternehmen seine internationale<br />
Marktpräsenz stetig aus. Mit dem Einsatz der<br />
Kipptechnik bei größeren Thermoformmaschinen<br />
schaffte ILLIG erstmals 1984 einen neuen<br />
Standard für Hygienebedingungen in der Packmittelfertigung.<br />
Nur fünf Jahre später wurde<br />
das erste Rechnerprogramm <strong>zu</strong>r automatischen<br />
Grundeinstellung von Vakuumformmaschinen<br />
entwickelt. Und noch vor der Jahrtausendwende<br />
setzte der Weltmarktführer aus<br />
Heilbronn weitere Meilensteine wie z.B. die<br />
ersten In-Mould-Labeling-Produktionsanlagen<br />
für PP-Margarinebecher und vollaseptische<br />
Form-, Füll- und Verschließmaschinen.<br />
ILLIG-Produkte sind weltweit im Einsatz. Mehr<br />
als 20.000 Maschinen des Heilbronner Mittelständlers<br />
produzieren heute rund um die<br />
Uhr Markenprodukte für seine Kunden in 80<br />
Ländern der Welt. Die Niederlassungen und<br />
sechs Servicestützpunkte in Frankreich, Großbritannien,<br />
den USA, in Lateinamerika, Südamerika<br />
und Asien bilden <strong>zu</strong>sammen mit den<br />
Handelsvertretungen in über 80 Ländern ein<br />
flexibles und <strong>zu</strong>verlässiges Netzwerk für die<br />
umfassende Kundenbetreuung. Es stellt sicher,<br />
dass internationale Trends früh erkannt und<br />
länderspezifische Normen bei der Produktentwicklung<br />
berücksichtigt werden. Über lokale<br />
Ansprechpartner oder zentrale Hotlines ist<br />
die Firma ILLIG für ihre Kunden jederzeit und<br />
überall erreichbar. Direkt mit den notwendigen<br />
Spezialisten werden so Fragen unmittelbar<br />
beantwortet und Probleme gelöst. Benötigte<br />
Ersatzteile kommen mit Hilfe globaler Logistik<br />
auf dem schnellsten Weg <strong>zu</strong>m Kunden – aus<br />
dem Zentrallager, den Servicestützpunkten<br />
oder der Ersatzteilorganisation von weltweit<br />
agierenden Zulieferern. Ein Fernservice <strong>zu</strong>r<br />
Fehlerdiagnose und Fehlerbehebung ergänzt<br />
das Dienstleistungs-Portfolio – und im Falle eines<br />
Falles sind die Servicetechniker in kürzester<br />
Zeit beim Kunden.<br />
2.4.1 Projektziel<br />
„ILLIG versorgte ursprünglich sowohl unsere<br />
eigene Endmontage als auch Servicekunden<br />
aus einem gemeinsamen Teilepool“, erläutert<br />
Jens Klüdtke den Hintergrund der Entwicklung.<br />
„Zehn verschiedene Lager waren einmal über<br />
das ganze Werksgelände hinweg nach funktionalen<br />
und lagertechnischen Gesichtspunkten<br />
organisiert.“ Fast 50.000 Ersatzteile lagerten<br />
hier. Der Knackpunkt: Beide Bedarfsträger konkurrierten<br />
um diese Ersatzteile. Darüber hinaus<br />
waren für beide Bedarfsarten unterschiedliche<br />
Bewirtschaftungs- und Optimierungsstrategien<br />
notwendig. Die Situation war also permanent<br />
angespannt, Rivalitäten bei knapp gewordenen<br />
Teilen an der Tagesordnung.<br />
Im Jahr 2009 schließlich wurde die Fertigung<br />
auf Fließmontage umgestellt, d.h. dass die jeweils<br />
benötigten Teile <strong>zu</strong>m richtigen Zeitpunkt<br />
an den jeweiligen Produktionsplätzen <strong>zu</strong>r Verfügung<br />
stehen müssen. Ersatzteile jederzeit <strong>zu</strong>r<br />
rechten Zeit am rechten Fleck – größer konnte<br />
die Herausforderung an die ohnehin angespannte<br />
Situation in der Ersatzteillogistik nicht<br />
lauten. Die Umstellung auf die Fließmontage<br />
aber hat eine störungsfreie Teileversorgung <strong>zu</strong>r<br />
Vorausset<strong>zu</strong>ng. Eben das erwies sich als <strong>zu</strong>nehmend<br />
schwierige Aufgabe für die Endmontage<br />
im Unternehmen. Die andere Seite aber, also<br />
die Kundenperspektive, war weitgehend unbekannt.<br />
Der Leiter des ILLIG-Servicezentrums:<br />
„Welche Erwartungen hat eigentlich der Kunde<br />
in diesem Zusammenhang? Wir wussten es<br />
nicht genau.“<br />
Das sollte sich durch die Projektarbeit ändern.<br />
Sie ermöglichte dem Unternehmen <strong>zu</strong>sammen<br />
mit dem wbk-Team in erster Linie den Zugriff<br />
auf <strong>zu</strong>sätzliche Kompetenzen, auf die Möglichkeit<br />
wissenschaftlichen Arbeitens, auf den Einsatz<br />
neuer Methoden und Instrumente. „Aber<br />
es gab noch eine <strong>zu</strong>sätzliche Erkenntnis“, sagt<br />
Jens Klüdtke. „Erst in einem konkreten Projekt<strong>zu</strong>sammenhang<br />
ist man da<strong>zu</strong> gezwungen,<br />
sich detailliert mit einer Problematik auseinander<strong>zu</strong>setzen.<br />
Die Lösung kommt ja nicht von<br />
allein.“ Und so sieht er es fast als ein Privileg<br />
an, im Projektrahmen gewissermaßen lehrbuchmäßig<br />
nach Lösungen suchen <strong>zu</strong> können.<br />
Da<strong>zu</strong> gehöre, so Klüdtke, das man <strong>zu</strong>erst auf<br />
den Kunden <strong>zu</strong>gehen und ihn nach seinen Anforderungen<br />
und Bedürfnissen fragen müsse.<br />
„In der betrieblichen Praxis ist es doch eher die<br />
Ausnahme, dass ein Anbieter seinen Kunden<br />
nach dessen Wünschen fragt und anschlie-<br />
1 Einleitung<br />
Fallbeispiele aus der<br />
2 Unternehmenspraxis<br />
Transferformate<br />
3 für den Mittelstand<br />
4 Anhang<br />
59