Neue Wege zu modernen Dienstleistungen - Baden-Württemberg ...
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2.2.1 Projektziel<br />
Das von der <strong>Baden</strong>-Württemberg Stiftung finanzierte<br />
und von den Projektpartnern HTWG<br />
Konstanz sowie IHK Hochrhein-Bodensee organisierte<br />
und begleitete Projekt OpTiMA – Optimierung<br />
von Total Cost of Ownership <strong>Dienstleistungen</strong><br />
im Maschinen- und Anlagenbau – ging<br />
von der Beobachtung aus, dass produktlebenszyklusorientierte<br />
<strong>Dienstleistungen</strong> im Maschinen-<br />
und Anlagenbau häufig nur un<strong>zu</strong>reichend<br />
am Markt angeboten werden. Gleichzeitig, und<br />
das zeigen vor allem die Ergebnisse der aktuellen<br />
Dienstleistungsforschung, wächst die Bedeutung<br />
produktbegleitender <strong>Dienstleistungen</strong><br />
für die nachhaltige Entwicklung der Unternehmen<br />
dieser Branche.<br />
Um diese Diskrepanz vor allem für die kleinen<br />
und mittelständischen Betriebe <strong>zu</strong> beheben,<br />
sollte das Forschungsprojekt konkrete Lösungen<br />
und <strong>Wege</strong> anbieten und gemeinsam mit zwei<br />
Pilotbetrieben die Einführung in die betriebliche<br />
Praxis vorbereiten. Auch für den Kunden gewinnen<br />
produktbegleitende <strong>Dienstleistungen</strong><br />
schließlich immer mehr an Bedeutung, da es so<br />
möglich ist, durch den Einkauf bedarfsgerechter<br />
<strong>Dienstleistungen</strong> die Zuverlässigkeit der Investitionsgüter<br />
bei möglichst geringen Lebenszykluskosten<br />
<strong>zu</strong> maximieren. In diesem Zusammenhang<br />
wächst die Bedeutung sogenannter<br />
Life-Cycle-Cost- (LCC) bzw. Total-Cost-of-Ownership-Konzepte<br />
(TCO).<br />
Was bedeuten der TCO- bzw. der LCC-Ansatz?<br />
Der TCO-Ansatz berücksichtigt alle (relevanten)<br />
Kosten, die mit der Beschaffung und der<br />
Verwendung eines Investitionsgutes verbunden<br />
sind.<br />
TCO stellt eine Anwendung der Lebenszyklusbetrachtung<br />
auf Beschaffungsentscheidungen<br />
dar und wird insbesondere bei kapitalintensiven,<br />
langfristig <strong>zu</strong> nutzenden Gütern mit<br />
hohen Kosten in der Nut<strong>zu</strong>ngsphase angewendet.<br />
Die Chance, auf <strong>zu</strong>künftige Kosten Einfluss<br />
<strong>zu</strong> nehmen, spielt bei Neubeschaffungen von<br />
Maschinen/Anlagen sowohl für den Hersteller<br />
als auch für den Betreiber eine wichtige Rolle.<br />
Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Verfügbarkeit<br />
und Prozess-Stabilität der Maschinen.<br />
TCO macht die Kostenverläufe auf Betreiberseite<br />
kalkulierbar.<br />
TCO ist in der „Startphase“ oft mit hohem Aufwand<br />
für den Hersteller verbunden. Idealerweise<br />
ergibt sich jedoch für Premiumanbieter<br />
eine quantitative Argumentationshilfe bei<br />
Aufbau und Pflege einer Kundenbeziehung.<br />
TCO bedeutet für die Konstruktion oft einen<br />
Paradigmenwechsel (am Anfang mehr, insgesamt<br />
weniger). Dies betrifft u.a.<br />
– die Dimensionierung/Auslegung von Komponenten<br />
– die Verwendung von in der Anschaffung<br />
teureren Komponenten<br />
– die Betrachtung von Gesamtprozessen<br />
– die Zugänglichkeit/Austauschbarkeit von<br />
Bauteilen<br />
„Das Problem, mit dem wir es als Maschinenbauer<br />
<strong>zu</strong> tun haben, ist ganz einfach <strong>zu</strong> beschreiben“,<br />
skizziert Klaudijo Dreher seine Situation. „Wir<br />
arbeiten nicht mit unseren Maschinen, und deshalb<br />
wissen wir erst durch die Information unserer<br />
Kunden, wann und wo Schäden auftreten.<br />
Eine Art vorbeugender Schadensverhinderung<br />
gibt es für uns in der Regel nicht.“ Erst durch die<br />
Rückkopplung auf dem Markt ist eine Information<br />
über Schäden möglich. Und ohne Mitwirkung<br />
des Kunden keine Information. Da<strong>zu</strong> kommt,<br />
dass die Maschinen nur in den seltensten Fällen<br />
miteinander vergleichbar sind. Zwar gibt es<br />
eine Reihe standardisierter Bauteile, die in den<br />
meisten Werkzeugmaschinen <strong>zu</strong>m Einsatz kommen.<br />
Von Kunde <strong>zu</strong> Kunde jedoch variieren Zahl<br />
und Aufgabe diverser Sonderteile. Dennoch<br />
ist es möglich, die Lebenszykluskosten einer<br />
Werkzeugmaschine im Detail dar<strong>zu</strong>stellen (vgl.<br />
Abb. 27) und damit eine Basis für TCO/LCC-<br />
Lösungen <strong>zu</strong> finden.<br />
Abb. 27: Lebenszykluskosten<br />
einer Werkzeugmaschine<br />
Raumkosten 5%<br />
Druckluftkosten<br />
5%<br />
Energie<br />
17%<br />
Ungeplante<br />
Instandset<strong>zu</strong>ng<br />
15%<br />
Kapitalbindungskosten<br />
4%<br />
Maschinenbeschaffung<br />
34%<br />
Wartung & geplante<br />
Instandhaltung<br />
20%<br />
Quelle: Technische Universität Darmstadt (PTW, 2009)<br />
1 Einleitung<br />
Fallbeispiele aus der<br />
2 Unternehmenspraxis<br />
Transferformate<br />
3 für den Mittelstand<br />
4 Anhang<br />
39