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Neue Wege zu modernen Dienstleistungen - Baden-Württemberg ...

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2.2<br />

Kunden hat uns damit auch direkt geholfen“, so<br />

der Unternehmer. „Ohne diese Entwicklung bei<br />

der Hydraulik wäre es niemals <strong>zu</strong>r Erweiterung<br />

unserer Produktpalette gekommen.“ Und er verweist<br />

gleich noch auf einen weiteren Nutzen,<br />

der ebenfalls darauf <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen ist, dass im<br />

Unternehmen sämtliche Prozesse und Abläufe<br />

im Service auf den Prüfstand gekommen waren.<br />

„Früher haben wir mehr oder weniger eine Serviceverhinderungsstrategie<br />

gefahren“, urteilt<br />

Klaudijo Dreher selbstkritisch. „Da waren wir<br />

eher Telefonseelsorger als tatsächliche Hilfe.“ Im<br />

Servicebereich sind seit Oktober 2012 acht Mitarbeiter<br />

tätig, die permanent mit den Kunden in<br />

Kontakt treten. Inzwischen geht es nicht allein<br />

mehr um die Fehleranalyse und den Einsatz der<br />

Servicemonteure. Lehnte das Unternehmen früher<br />

noch mangels Kapazitäten eine vorbeugende<br />

Instandhaltung bei seinen Kunden ab, so ändert<br />

sich dies gerade. Die Abnehmer der Maschinen<br />

reduzieren aus Kostengründen mehr und mehr<br />

ihre eigenen Instandhaltungsabteilungen und<br />

greifen deshalb verstärkt auf die <strong>Dienstleistungen</strong><br />

der Hersteller <strong>zu</strong>rück. Da eröffnet sich in der<br />

Zukunft ein <strong>zu</strong>sätzliches Geschäftsfeld.<br />

Hydraulische Rohrverbindungen<br />

Auch im Bereich der Montage wurden Abläufe<br />

verändert. Bisher wurden die meist handgeschriebenen<br />

Montageberichte in einem Ordner<br />

abgelegt. Informationen gingen zwar so nicht<br />

verloren, aber der Aufwand für Ablage und Suche<br />

war erheblich. Heute werden sämtliche<br />

Montageberichte eingescannt und im System<br />

hinterlegt. Der größte Vorteil besteht darin, dass<br />

nun jeder Versender (z.B. Baustellenleiter, Vorgesetzte<br />

aus dem Bereich Montage/Service) auf<br />

dieses Programm Zugriff hat und seinen eigenen<br />

Monteur optimal auf den bevorstehenden<br />

Einsatz beim Kunden vorbereiten kann.<br />

Eine weitere Anpassung, die im Rahmen der Projektlaufzeit<br />

erreicht wurde, ist die Standardisierung<br />

einiger Prozesse. Im Bereich der Konstruktion<br />

wurden Prozesse rund um die Angebotserstellung,<br />

das Projektmanagement und die technische<br />

Dokumentation überholt, angepasst und<br />

darüber hinaus neue Stellen geschaffen. Es wurden<br />

Kontrollinstanzen eingebaut, um <strong>zu</strong>künftig<br />

noch weniger Fehler <strong>zu</strong> verursachen, konstruktive<br />

Nacharbeiten <strong>zu</strong> überwachen und die Geschwindigkeit<br />

bei<strong>zu</strong>behalten bzw. sogar noch <strong>zu</strong><br />

erhöhen. „Gerade das Thema Geschwindigkeit“,<br />

weiß Klaudijo Dreher, „ist für uns Mittelständler<br />

ein besonders wichtiger Wettbewerbsvorteil<br />

gegenüber den meist schwerfälliger agierenden<br />

Großunternehmen“.<br />

In den Bereichen Montage und Service wurden<br />

die Abläufe überarbeitet und teilweise geändert,<br />

um einen möglichst hohen Grad an Standardisierung<br />

<strong>zu</strong> erreichen. Das hat <strong>zu</strong>r Konsequenz, dass<br />

der jeweilige Prozessablauf für jeden Mitarbeiter<br />

und für jeden Versender gleich ist und nicht mehr<br />

individuell abläuft, abhängig davon, wer gerade<br />

den Versand übernommen hat. Durch diese Standardisierung<br />

der Prozesse zeigte sich bereits sehr<br />

schnell eine erhebliche Verbesserung bei der Einarbeitung<br />

neuer Mitarbeiter.<br />

Gleichzeitig stiegen die Professionalität im<br />

Auftreten der Mitarbeiter und die gesamte Arbeitsqualität<br />

erkennbar an. Fehlende Teile auf<br />

Baustellen, mangelnde Kommunikation mit den<br />

Kunden und <strong>zu</strong> knappe oder gar nicht durchgeführte<br />

Abschlussgespräche gehören seitdem der<br />

Vergangenheit an. Die jeweils verantwortlichen<br />

Ansprechpartner sind nun für alle Mitarbeiter<br />

gleich. Zudem wurden Abläufe vereinheitlicht.<br />

Jeder Mitarbeiter wurde geschult und über seine<br />

Rechte und Pflichten informiert, um auch in Zukunft<br />

keine Zeit mit Diskussionen über Verantwortlichkeiten<br />

<strong>zu</strong> vergeuden, sondern professionell<br />

und schnell die Arbeitsaufgaben <strong>zu</strong> lösen.<br />

In diesem Zusammenhang erfuhr die Verwaltung<br />

der beruflichen Weiterbildungsangebote<br />

ebenfalls eine Professionalisierung. Grundlage<br />

für die anstehenden Trainingsinhalte des Unternehmens<br />

ist heute eine Qualifikationsmatrix auf<br />

Excel-Basis, die permanent aktualisiert wird (vgl.<br />

Abb. 34). Die Übersicht umfasst die Darstellung<br />

der notwendigen Qualifikationen jedes Mitarbeiters<br />

für jede einzelne Maschine, angefangen<br />

von „keinen Kenntnissen“ bis hin <strong>zu</strong>m „Expertenwissen“.<br />

Zug um Zug lässt sich mit Hilfe dieser<br />

Qualifikationsmatrix der aktuelle Wissensstand<br />

jedes Mitarbeiters für jede Maschine in Erfahrung<br />

bringen und ein in die Zukunft weisender<br />

Weiterbildungsplan <strong>zu</strong>sammenstellen.<br />

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