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Musikalische Bildung in Deutschland - Deutscher Musikrat

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LANDESMUSIKRAT BREMEN<br />

Musikunterricht an Bremer<br />

allgeme<strong>in</strong> bildenden Schulen<br />

Vorschulbereich<br />

Die E<strong>in</strong>beziehung musikalischer Elemente <strong>in</strong> die K<strong>in</strong>dergartenarbeit ist leider<br />

stark abhängig von den Präferenzen der Erzieher<strong>in</strong>nen und Erzieher. In der<br />

Ausbildung ist es ke<strong>in</strong> Pflichtmodul, sondern i.d.R. nur wahlweise zu belegen.<br />

Der Landesmusikrat betont im Rahmen der musikalischen Grundausbildung<br />

die Wichtigkeit, der Musik e<strong>in</strong>en zentralen Raum auch im K<strong>in</strong>dergarten e<strong>in</strong>zuräumen.<br />

Projekte wie die „FELIX“-K<strong>in</strong>dergärten stellen e<strong>in</strong>en Weg <strong>in</strong> die richtige Richtung dar. Ziel aber muss es se<strong>in</strong>,<br />

die Musik direkt sowohl <strong>in</strong> die Ausbildung der Erzieher<strong>in</strong>nen und Erzieher als auch <strong>in</strong> das pädagogische Konzept jedes<br />

K<strong>in</strong>dergartens fest zu <strong>in</strong>tegrieren.<br />

Grundschule<br />

In der e<strong>in</strong>heitlich vierjährigen Grundschule f<strong>in</strong>det sich das Fach Musik dem Lernbereich „Ästhetik“ zugerechnet, zu dem<br />

auch noch die Fächer Sport, Kunst und Darstellendes Spiel gehören. In jedem Jahr stehen für diesen Lernbereich sechs<br />

Stunden pro Woche zur Verfügung. Die Verteilung der Stunden auf die e<strong>in</strong>zelnen Fächer ist hier aber nicht festgelegt (es<br />

ist auch epochal erteilter Unterricht sowie Unterricht im Fächerverbund möglich), so dass nicht von e<strong>in</strong>em umfassend<br />

gesicherten Musikunterricht gesprochen werden kann, zumal dieser oft fachfremd erteilt wird oder von Fachkräften, die<br />

Musik <strong>in</strong> stark reduzierter Form als Zusatzfach studiert haben, erteilt wird. Obwohl sich die Situation <strong>in</strong> den letzten Jahren,<br />

vor allem durch e<strong>in</strong>gerichtete Musikprofile an e<strong>in</strong>igen Schulen (an denen <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der städtischen<br />

oder privaten Musikschulen e<strong>in</strong> zusätzliches musikalisches Angebot zu f<strong>in</strong>den ist), merklich verbessert hat, kann noch<br />

nicht von e<strong>in</strong>er flächenmäßig gesicherten Deckung des Musikunterrichts durch Fachlehrer ausgegangen werden.<br />

Der Landesmusikrat fordert darum die Garantie des durchgängig erteilten Musikunterrichts über alle vier Jahre der<br />

Grundschule mit jeweils zwei Wochenstunden, um e<strong>in</strong>e musikalische Grundbildung zu gewährleisten.<br />

Nach der e<strong>in</strong>heitlich vierjährigen Grundschule gibt es <strong>in</strong> Bremen seit dem 2010 <strong>in</strong> Kraft getretenen (und nach Willen<br />

der Beteiligten bis 2020 festgeschriebenen) <strong>Bildung</strong>skonsens zwischen SPD, CDU und den Grünen nur noch zwei<br />

Schulformen, an denen sämtliche Schulabschlüsse erreicht werden können:<br />

Oberschule mit der Möglichkeit zum Erwerb des Abiturs nach 13 Jahren,<br />

Gymnasium mit der Möglichkeit zum Erwerb des Abiturs nach 12 Jahren („G8“).<br />

Innerhalb dieser beiden Schultypen f<strong>in</strong>den sich auch die verlässliche Ganztagsschule und die Gesamtschule wieder.<br />

Oberschule<br />

Die Situation des Faches Musik stellt sich <strong>in</strong> der sechsjährigen Sekundarstufe I der Oberschule (5. bis 10. Jahrgangsstufe)<br />

bereits auf dem Papier als schwieriger dar als <strong>in</strong> der Grundschule. Hier f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> der Stundentafel <strong>in</strong>sgesamt nur noch<br />

zwei Wochenstunden, für die Fächer Kunst, Musik und Darstellendes Spiel. Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Bereichen „Profil<br />

und Ergänzung“ und „Wahlunterricht“ noch <strong>in</strong>sgesamt 3 Stunden pro Woche z. B. auch <strong>in</strong> den Fächern Kunst, Musik und<br />

Darstellendes Spiel möglich, die Auswahl fällt jedoch <strong>in</strong> die Zuständigkeit der jeweiligen Schule.<br />

Auch für die Oberschulen gilt als erfreuliche Entwicklung, dass e<strong>in</strong>ige Schulen <strong>in</strong> den letzten Jahren e<strong>in</strong> Musikprofil ausgebildet<br />

haben und dieses mit Unterstützung des Senatsressorts für <strong>Bildung</strong> aufrecht erhalten können. Die Problematik der<br />

nicht garantierten flächendeckenden Versorgung aller Oberschulen mit durchgehend zweistündigem Musikunterricht,<br />

wie er vom Landesmusikrat gefordert wird, ist aber auch hier zu konstatieren, zumal noch dazu der Anteil fachfremd erteilten<br />

Unterrichts hoch ist.<br />

Der Musikunterricht <strong>in</strong> der dreijährigen Sekundarstufe II (11. Bis 13. Jahrgangsstufe) stellt sich wie unter Oberstufe Gymnasium<br />

beschrieben dar.<br />

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