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Musikalische Bildung in Deutschland - Deutscher Musikrat

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II. <strong>Musikalische</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

2. Musik außerhalb der Schule<br />

2.1 Musik im Vorschulalter / <strong>Musikalische</strong> Früherziehung<br />

Musik verb<strong>in</strong>det körpers<strong>in</strong>nliche und geistige Betätigung und ermöglicht ästhetische Erfahrungen auf vielen Ebenen <strong>in</strong> jedem<br />

Lebensalter. Dadurch, dass jeder Mensch mit dem Potential zum musikalischen Erleben ausgestattet ist, bilden sich<br />

bereits <strong>in</strong> den ersten Lebensjahren die Grundlagen zum Musikverständnis heraus. Dabei s<strong>in</strong>d die <strong>in</strong>termodale Wahrnehmung,<br />

das S<strong>in</strong>gen und der Umgang mit Instrumenten und Musikmedien besonders wichtig. Aus diesem Grunde konzentriert<br />

sich die musikalische Arbeit im Vorschulalter sowohl auf künstlerisch-gestaltendes Tätigse<strong>in</strong> als Grundbedürfnis als<br />

auch auf basale, elementare und primäre künstlerisch-gestalterische <strong>Bildung</strong>sprozesse im Reproduzieren, Improvisieren<br />

und Gestalten mit Stimme und Instrumenten.<br />

Forderungen s<strong>in</strong>d daher:<br />

die Umsetzung des Thür<strong>in</strong>ger <strong>Bildung</strong>splanes für K<strong>in</strong>der bis 10 Jahre,<br />

die Bereitstellung von Ausbildungskapazität für e<strong>in</strong>e akademische Erzieher<strong>in</strong>nenausbildung mit e<strong>in</strong>em Musik-<br />

Schwerpunkt (BA-Studiengang an der FHS Erfurt),<br />

e<strong>in</strong>e Stärkung der musisch-ästhetischen Kompetenzen <strong>in</strong> der Ausbildung der Erzieher<strong>in</strong>nen an den vorhandenen<br />

Ausbildungse<strong>in</strong>richtungen,<br />

die Bereitstellung ausreichender Kapazität für die Aus-, Fort- und Weiterbildung <strong>in</strong> der <strong>Musikalische</strong>n Früherziehung,<br />

die Intensivierung der Kooperation zwischen K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen und qualifizierten außerschulischen<br />

musikalischen <strong>Bildung</strong>strägern (öffentliche und private Musikschulen, etc.),<br />

e<strong>in</strong>e umfassende Zusammenarbeit zwischen K<strong>in</strong>dertagesstätten und Grundschulen bei künstlerisch-gestalterischen<br />

<strong>Bildung</strong>sprozessen,<br />

die Unterstützung der Bemühungen der K<strong>in</strong>dertagesstätten um e<strong>in</strong> musisches Profil (Ausstattung, Fachpersonal),<br />

um derartige Angebote flächendeckend <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen vorzuhalten,<br />

e<strong>in</strong>e Verbesserung der Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für die Forschung auf diesem Gebiet.<br />

2.2 Öffentliche und private Musikschulen<br />

Musikschulen s<strong>in</strong>d Angebotsschulen mit der grundsätzlichen Aufgabe, Menschen jeden Alters zu sozial verträglichen<br />

Konditionen an die Musik heranzuführen und ihnen die erforderliche Kenntnisse und Fertigkeiten für e<strong>in</strong>en selbständigen<br />

und aktiven Umgang mit Musik zu vermitteln. Sie regen Musikalität an, f<strong>in</strong>den und fördern musikalische Begabungen und<br />

Hochbegabungen, leiten zum aktiven Musizieren an und ermöglichen ihren Schülern den Zugang zu lebenslanger Freude<br />

durch Musik. Die 25 öffentlichen Thür<strong>in</strong>ger Musikschulen haben sich zu kulturellen Kompetenzzentren entwickelt, die das<br />

Musikleben <strong>in</strong> den Städten, Geme<strong>in</strong>den und Landkreisen entscheidend mitgestalten. Dabei liefern sie durch ihre Kernaufgaben,<br />

aber auch durch Projektarbeit wertvolle Beiträge zu Sozialisations- und Integrationsprozessen junger Menschen.<br />

Forderungen s<strong>in</strong>d:<br />

die Sicherung der Existenz der bestehenden Musikschulen mit ihren Außenstellen und Ausbildungskapazitäten,<br />

e<strong>in</strong>e Steigerung der Schülerzahlen durch geeignete Werbemaßnahmen, da trotz bildungspolitischem Bedeutungsgew<strong>in</strong>n<br />

e<strong>in</strong> immer noch zu ger<strong>in</strong>ger Teil der Thür<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>der und Jugendlichen aktiv Musik betreibt,<br />

das Festhalten an verlässlichen F<strong>in</strong>anzierungsmodellen, die es ermöglichen, die vorhandenen <strong>Bildung</strong>sangebote<br />

zu stabilisieren,<br />

e<strong>in</strong> Stoppen des Trends zum Abbau des hauptamtlichen Personals und Umkehr dieser aus Nachhaltigkeitsgründen<br />

pädagogisch unvertretbaren Entwicklung,<br />

der Ausbau der Kooperationsmodelle der Musikschulen mit allgeme<strong>in</strong> bildenden Schulen und K<strong>in</strong>dertagesstätten,<br />

e<strong>in</strong>e Stärkung der Projektarbeit der Musikschulen durch Fortschreibung des Programms des TMBWK zur Unterstützung<br />

der musikalischen Arbeit <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dertagesstätten und Grundschulen,<br />

e<strong>in</strong>e Intensivierung von Fortbildungsangeboten für Instrumentallehrer (Klassenmusizieren, Instrumentenkarussell,<br />

„Jedem K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Instrument“ u.Ä.).<br />

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