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Musikalische Bildung in Deutschland - Deutscher Musikrat

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II. <strong>Musikalische</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Förderschule<br />

Im Bereich der Förderschule kommt dem Fach Musik e<strong>in</strong>e besondere, auch substanziell unterschiedliche Bedeutung zu.<br />

Es muss daher zwischen der allgeme<strong>in</strong>bildenden und der therapeutisch ausgebildeten Sonderpädagogik unterschieden<br />

werden, die — je nach Beh<strong>in</strong>derungsart und -grad — unterschiedliche Gewichtung und Differenzierung erhält. Insbesondere<br />

der hohe therapeutische Stellenwert, den Musik <strong>in</strong> diesem Fall besitzt, sollte sich sowohl für die Stundenzahl, die<br />

Lehreraus- und Lehrerfortbildung für das Fach Musik bis h<strong>in</strong> zur räumlichen und <strong>in</strong>strumentellen Ausstattung der Schulen<br />

niederschlagen.<br />

Erfüllung der Stundentafel<br />

Nach e<strong>in</strong>er dem Landesmusikrat Sachsen-Anhalt bereits <strong>in</strong> den 90-er Jahren übermittelten Information aus dem Kultusm<strong>in</strong>isterium<br />

zufolge wird dort die Erteilung des Musikunterrichts nicht im Zusammenhang mit der Qualifikation des<br />

unterrichtenden Lehrers, sondern ausschließlich nach Erteilung als solche betrachtet. Dennoch wurde auf Nachfrage des<br />

Landesmusikrats 2009 e<strong>in</strong>e Erhebung dazu durchgeführt und das Ergebnis mitgeteilt:<br />

Erteilung des gegebenen Musikunterrichtes durch Fachlehrer (2009/10)<br />

Schulform Abdeckung Referendariate Musik 2012<br />

2009 2012<br />

Grundschule 89% 38 1<br />

Sekundarschule 77% 2 58 2<br />

Gymnasium /Gesamtschule 96% 3 3<br />

Förderschule 57% 21 3<br />

Zielstellungen<br />

Zuvorderst steht die Forderung, e<strong>in</strong>e fachlich hochstehende Str<strong>in</strong>genz des Musikunterrichtes durch alle Schulformen<br />

h<strong>in</strong>durch aufzubauen und durchzusetzen. Dazu sollte, auch wenn das unter dem E<strong>in</strong>druck des eklatanten<br />

Fachlehrermangels unrealistisch ersche<strong>in</strong>en muss, kurzfristig die flächendeckende Absicherung des Fachunterrichts<br />

und längerfristig das zweistündige Pflichtfach Musik durchgängig <strong>in</strong> allen Jahrgangsstufen angestrebt<br />

werden. Denn, darüber s<strong>in</strong>d sich wenigstens alle Fachleute e<strong>in</strong>ig, e<strong>in</strong>e wöchentlich e<strong>in</strong>stündige oder gar<br />

epochale Unterrichtung kann den Anforderungen ke<strong>in</strong>esfalls gerecht werden.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Forderung des Landesmusikrates Sachsen-Anhalt richtet sich auf die mittelfristig bessere Ausstattung<br />

der Fachunterrichtsräume Musik aller Schulformen mit geeignetem Instrumentarium und zeitgemäßer<br />

Medientechnik sowie dem Zugang zum Internet.<br />

An allen Schulen sollte die E<strong>in</strong>richtung von Chören, S<strong>in</strong>gkreisen, Instrumental- und Tanzgruppen durch konkrete<br />

Maßnahmen gefördert werden. Bei Fehlen von entsprechend ausgebildeten Pädagogen an den Schulen selbst<br />

muss die Interimsmöglichkeit der E<strong>in</strong>beziehung außerschulisch tätiger Musikpädagogen bzw. anderer durch<br />

ihre Vorbildung geeignete Bewerber (wie bspw. Musikschullehrer oder Kirchenmusiker) auf Honorarbasis eröffnet<br />

werden.<br />

Anzustreben ist die Förderung von musikalischen Wahlfachangeboten der unterschiedlichsten Art.<br />

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