Musikalische Bildung in Deutschland - Deutscher Musikrat
Musikalische Bildung in Deutschland - Deutscher Musikrat
Musikalische Bildung in Deutschland - Deutscher Musikrat
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Vorwort<br />
Wer trägt <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> die<br />
Verantwortung für die <strong>Musikalische</strong><br />
<strong>Bildung</strong>? Die zivilgesellschaftlichen<br />
Akteure im <strong>Bildung</strong>s-<br />
und Kulturbereich, die<br />
Menschen, die <strong>in</strong> der Musikvermittlung<br />
Beruf und Berufung<br />
verb<strong>in</strong>den, und die Persönlichkeiten,<br />
die <strong>in</strong> Entscheidungspositionen<br />
Verantwortung<br />
für diesen Bereich tragen. Mit diesem Blickw<strong>in</strong>kel wird<br />
e<strong>in</strong>mal mehr deutlich, dass es e<strong>in</strong>e gesamtgesellschaftliche<br />
Verantwortung für die <strong>Musikalische</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong>sbesondere<br />
unserer K<strong>in</strong>der und Jugendlichen gibt und dass die Zielgruppe<br />
der Verantwortungsträger<strong>in</strong>nen und -träger weit größer<br />
ist, als „die Politik“. Ohne die Parlamente und Regierungen<br />
aus ihrer Verantwortung zu entlassen, bedarf es neben dem<br />
gesamtgesellschaftlichen Konsens, dass <strong>Musikalische</strong> <strong>Bildung</strong><br />
als elementarer Teil der <strong>Bildung</strong> für das Individuum wie<br />
für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft unverzichtbar<br />
ist, e<strong>in</strong>es zielgerichteten Handelns für e<strong>in</strong>en wirkungsvollen<br />
Ressourcene<strong>in</strong>satz.<br />
Der Deutsche <strong>Musikrat</strong> ist geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>en Mitgliedern<br />
e<strong>in</strong> zivilgesellschaftliches Kraftfeld für e<strong>in</strong> lebendiges Musikland<br />
<strong>Deutschland</strong>. Mit der Verpflichtung für den Schutz und<br />
die Weiterentwicklung unserer Kulturellen Vielfalt – vom kulturellen<br />
Erbe, über die zeitgenössische Musik e<strong>in</strong>schließlich<br />
der Populären Musik, bis zu den Kulturen anderer Länder <strong>in</strong><br />
unserem Land – verb<strong>in</strong>det sich das gesellschaftspolitisch geprägte<br />
Engagement für die kulturelle Teilhabe für alle Bürger<strong>in</strong>nen<br />
und Bürger, ohne die es ke<strong>in</strong>e Kulturelle Vielfalt geben<br />
kann. Der Reichtum unserer Kulturellen Vielfalt lebt von den<br />
föderalen <strong>Bildung</strong>s- und Kulturschätzen, sofern die Potenziale<br />
vor Ort erkannt und gefördert werden.<br />
Das Bewusstse<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer Verantwortung für die <strong>Musikalische</strong><br />
<strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> unserem Land bestimmt wesentlich die<br />
musikpolitische Arbeit auf Bundes-<br />
und Länderebene und<br />
spiegelt sich <strong>in</strong> diesem geme<strong>in</strong>samen<br />
Grundsatzpapier des<br />
Deutschen <strong>Musikrat</strong>es und der<br />
Konferenz der Landesmusikräte<br />
wider.<br />
Der im Juni dieses Jahres veröffentlichte<br />
4. Nationale <strong>Bildung</strong>sbericht<br />
der Kultusm<strong>in</strong>isterkonferenz und des Bundesbildungsm<strong>in</strong>isteriums<br />
mit dem Schwerpunkt „Kulturelle <strong>Bildung</strong>“<br />
bildet den Bezugspunkt für viele Anregungen, Handlungsvorschläge<br />
und Forderungen <strong>in</strong> diesem Grundsatzpapier.<br />
Mit dem Zahlenwerk der Landesmusikräte ist es darüber<br />
h<strong>in</strong>aus zum ersten Mal gelungen, e<strong>in</strong>en vergleichsweise guten<br />
E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die unterschiedlichen Situationen vor Ort zu<br />
gew<strong>in</strong>nen.<br />
Die <strong>Musikalische</strong> <strong>Bildung</strong> ist als Teil der Kulturellen <strong>Bildung</strong><br />
e<strong>in</strong>e öffentliche Aufgabe <strong>in</strong> öffentlicher Verantwortung und<br />
damit im Wesentlichen auch <strong>in</strong> öffentlicher F<strong>in</strong>anzierung. Der<br />
vom Deutschen <strong>Musikrat</strong> geforderte Wegfall des Kooperationsverbotes<br />
zwischen Bund und Ländern ebenso wie die Aufnahme<br />
des Staatsziels Kultur <strong>in</strong> das Grundgesetz können auf<br />
dem Weg zu e<strong>in</strong>er „<strong>Musikalische</strong>n <strong>Bildung</strong> für alle“ wichtige<br />
Wegmarken se<strong>in</strong>. Die Stärkung der Orte kultureller Erstbegegnung<br />
wie K<strong>in</strong>dertagesstätte, Schule und Musikschule<br />
s<strong>in</strong>d für e<strong>in</strong>e lebensprägende Erfahrung mit unserer Musikkultur<br />
unverzichtbar.<br />
Qualität und Kont<strong>in</strong>uität s<strong>in</strong>d die Schlüsselworte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
eventorientierten Gesellschaft und Voraussetzung für e<strong>in</strong>e<br />
wirksame <strong>Bildung</strong>sarbeit der schulischen und außerschulischen<br />
<strong>Bildung</strong>se<strong>in</strong>richtungen. Der Blick auf die musikalische<br />
<strong>Bildung</strong>slandschaft zeigt deutlich, dass es höchste Zeit zu<br />
handeln ist – für Qualität und Kont<strong>in</strong>uität <strong>in</strong> der <strong>Musikalische</strong>n<br />
<strong>Bildung</strong> von Anfang an und e<strong>in</strong> Leben lang.<br />
Prof. Mart<strong>in</strong> Maria Krüger<br />
Präsident des Deutschen <strong>Musikrat</strong>s<br />
Dr. Ulrike Liedtke<br />
Vorsitzende der Konferenz der Landesmusikräte<br />
im Deutschen <strong>Musikrat</strong><br />
3