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Leitfaden 2 - The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints

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Lektion 6<br />

Beispiel/Besprechen<br />

Beispiel/Besprechen<br />

Manchmal bekamen wir auch Pakete mit der Post – immer durch Eilboten: Fische und Austern,<br />

immer in eine Schachtel mit frischem Spinat verpackt. Jedes Blatt war sorgfältig gewaschen.<br />

Daß er fünf Kilometer bis zum Postamt gehen mußte und sehr arm war, machte seine Geschenke<br />

doppelt wertvoll.<br />

Wenn ich solche kleinen Aufmerksamkeiten erhielt, dachte ich <strong>of</strong>t an die Bemerkung einer<br />

Nachbarin nach seinem ersten Besuch: ,Haben Sie diesen häßlichen Mann heute nacht in Ihrem<br />

Haus schlafen lassen? Ich habe ihn weggeschickt. So jemand kann einem alle anderen Gäste<br />

vergraulen.‘<br />

Vielleicht haben wir auch den einen oder anderen Gast durch ihn verloren. Doch hätten sie ihn nur<br />

gekannt – vielleicht hätte seine Krankheit ihnen dann viel weniger ausgemacht! Meine Familie wird<br />

immer dankbar dafür sein, daß wir ihn kennenlernen durften; von ihm haben wir nämlich gelernt,<br />

etwas Schlechtes ohne Klage und etwas Gutes mit Dankbarkeit vor Gott hinzunehmen.“<br />

(Mary Bartels, „<strong>The</strong> Old Fisherman“, Instructor, Mai 1968, Seite 180 f.)<br />

• Wer hat in diesem Beispiel wem auf welche Weise gedient?<br />

• Wer hat gegeben? Wer hat genommen?<br />

• Inwiefern seid ihr gesegnet worden, weil ihr anderen Menschen gedient habt?<br />

Oft kann man anderen, auch ohne konkreten Auftrag, dienen. Das Werk des Herrn erfordert<br />

willige Hände, eine liebevolle Einstellung und das Verständnis dessen, was der Herr gelehrt hat.<br />

Präsident Thomas S. Monson hat von einem Brief erzählt, den ihm eine Witwe in seinem Pfahl<br />

geschrieben hat:<br />

„Lieber Präsident Monson,<br />

ich möchte Ihnen von einem wundervollen Erlebnis erzählen. Anfang November erhielten alle<br />

Witwen und älteren Schwestern und Brüder eine Einladung zum Abendessen. Um Fahrgelegenheiten<br />

brauchten wir uns nicht zu kümmern, dafür sorgten die jungen Erwachsenen unserer<br />

Gemeinde.<br />

Zur verabredeten Uhrzeit klingelte ein netter junger Mann bei mir und fuhr mich und noch eine<br />

Schwester in das Pfahlhaus. Dort hielt er an, und zwei andere junge Männer führten uns in das<br />

Gebäude, wo zwei junge Frauen uns in Empfang nahmen und zur Garderobe führten. Von da aus<br />

ging es in die Mehrzweckhalle, wo wir uns setzten und uns ein bißchen unterhielten. Dann wurden<br />

wir zu Tisch geführt. Neben uns saßen entweder ein junger Mann oder eine junge Frau. Dann<br />

wurde ein herrliches Abendessen serviert, und anschließend gab es ein ausgezeichnetes<br />

Programm. ...<br />

Es war so ein schöner Abend. Die meisten Anwesenden waren gerührt von der Liebe und der<br />

Achtung, die uns entgegengebracht wurden.<br />

Präsident Monson, wenn man sieht, daß junge Menschen so mit ihren Mitmenschen umgehen,<br />

dann kommt man zu der Ansicht, daß die Kirche in guten Händen ist.“ (Der Stern, Januar 1990,<br />

Seite 43.)<br />

• Inwiefern ist diese Art des Dienstes ein Liebesbeweis?<br />

• In welchem Zusammenhang stehen Liebe und Dienen?<br />

• Inwiefern habt ihr mehr Liebe für eure Mitmenschen empfunden, wenn ihr ihnen gedient habt?<br />

Lesen Sie das folgende Beispiel vor, das Elder F. Melvin Hammond erzählt hat:<br />

„Als ich Missionspräsident in Bolivien war, kam einer meiner Missionare zu mir, um mit mir zu<br />

sprechen. Es war gegen Ende seiner Mission, und er war sehr niedergeschlagen. ...<br />

Er erzählte mir, wie sehr er sich zu Beginn seiner Mission bemüht hatte, angestrengt zu arbeiten,<br />

<strong>of</strong>t zu beten und alle Regeln zu befolgen, und natürlich hatte er auch geh<strong>of</strong>ft, dafür mit vielen<br />

Taufen belohnt zu werden. Aber unglücklicherweise hatte er nicht einen einzigen Untersucher<br />

getauft. Und so ließ sein Eifer im Laufe der Zeit nach. ...<br />

Verzweifelt stieß er aus: ,Ich bin ein Niemand. Es ist völlig gleichgültig, was ich tue – es ändert sich<br />

dadurch ja doch nichts!‘ Und dann setzte er schnell hinzu, wie um eine gegenteilige Bestätigung<br />

heischend: ,Das stimmt doch, oder?‘ Einen Moment lang schossen mir ähnliche Gedanken durch<br />

den Kopf. Kann er wirklich etwas bewirken? Kann ich etwas bewirken? Kann das überhaupt<br />

jemand? Kommt es wirklich darauf an, was jemand tut?<br />

Und dann zogen mir unzählige Bilder von Menschen und Ereignissen am inneren Auge vorbei,<br />

die etwas bewirkt hatten. Ich sprach von ... Kopernikus, der die Astronomie revolutioniert hatte,<br />

und von Mahatma Ghandi, der Frieden und Liebe gepredigt und dadurch Indien befreit hatte.<br />

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