Leitfaden 2 - The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints
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Tafel/Besprechen<br />
• Wie hat Präsident Spencer W. Kimball als Junge wohl hin und wieder reagiert, wenn er die<br />
geschilderten Aufgaben erfüllen sollte?<br />
• Was hat er wohl aus diesen Erfahrungen gelernt? Wie mag ihm das bei seinen späteren Tätigkeiten<br />
als Missionar, Apostel und schließlich als Prophet geholfen haben? (Mögliche Antworten: er<br />
hat gelernt, Verantwortung zu übernehmen, eine Aufgabe zu Ende zu bringen, Anweisungen zu befolgen,<br />
auf seine Leistung stolz zu sein, anderen zu dienen und seine Fertigkeiten zu verbessern.)<br />
Schreiben Sie die Antworten der Jungen an die Tafel.<br />
• Was für Aufgaben habt ihr zu erledigen?<br />
• Inwiefern hat sich Arbeit bisher segensreich für euch und für eure Familie ausgewirkt?<br />
Beispiel/Besprechen<br />
Ehrliche, anstrengende Arbeit festigt den Charakter<br />
Lesen Sie das folgende Beispiel vor, oder geben Sie es mit eigenen Worten wieder:<br />
„In unserem Städtchen in Utah wußte keiner, woher die Gräfin eigentlich stammte; ihr gepflegtes<br />
Englisch ließ allerdings vermuten, daß sie keine gebürtige Amerikanerin war. Weil sie ein großes<br />
Haus führte und viel Personal hatte, nahmen wir an, daß sie reich war, aber sie lud niemals Gäste<br />
ein und ließ deutlich durchblicken, daß sie zu Hause unter keinen Umständen zu sprechen war. ...<br />
Die Gräfin hatte immer einen Stock bei sich – nicht nur als Stütze, sondern auch zur Züchtigung<br />
von Kindern, die das ihrer Meinung nach nötig hatten, und das traf hin und wieder wohl auf die<br />
meisten Kinder in der Gegend zu. Dank meiner schnellen Beine und meiner Wachsamkeit war ich<br />
ihr bisher immer entkommen, doch als ich einmal – ich war damals 13 – die Abkürzung durch ihre<br />
Hecke nahm, kam sie mir nahe genug, um mir mit ihrem Stock einen Hieb über den Kopf zu<br />
ziehen. ,Aua‘, schrie ich und hüpfte vor Schreck ein paarmal in die Höhe.<br />
,Junger Mann, ich habe etwas mit dir zu besprechen‘, sagte sie. Ich rechnete mit einer Strafpredigt<br />
über das Betreten fremder Grundstücke, doch während sie mich mit einem halben Lächeln<br />
anschaute, überlegte sie es sich <strong>of</strong>fenbar anders.<br />
,Du wohnst doch eine Straße weiter in dem grünen Haus mit den Weiden davor?‘<br />
,Ja, gnädige Frau.‘<br />
,Pflegst du euren Rasen? Gießt du ihn? Schneidest und mähst du ihn?‘<br />
,Ja.‘<br />
,Gut. Mein Gärtner hat gekündigt. Komm am Donnerstag morgen um sieben Uhr zu mir, und<br />
erzähl mir nicht, du hättest etwas anderes zu tun; ich habe dich donnerstags immer nur<br />
herumstrolchen sehen.‘<br />
Wenn die Gräfin etwas befahl, dann wurde es auch gemacht. Ich hätte es niemals gewagt, am<br />
Donnerstag nicht bei ihr zu erscheinen. Dort mußte ich dann den Rasen dreimal mähen, ehe sie<br />
zufrieden war, und anschließend noch auf allen Vieren Unkraut jäten, bis meine Knie genauso<br />
grün waren wie das Gras. Schließlich rief sie mich zu sich auf die Veranda.<br />
,Na, junger Mann, wieviel verlangst du für diesen Tag Arbeit?‘<br />
,Ich weiß nicht – fünfzig Cent vielleicht?‘<br />
,Findest du, daß deine Arbeit das wert ist – fünfzig Cent?‘<br />
,Ja, so in etwa.‘<br />
,Gut. Hier sind die fünfzig Cent, die deine Arbeit nach deiner Einschätzung wert war, und hier sind<br />
noch ein Dollar fünfzig. Die habe ich für dich verdient, weil ich dich zur Arbeit angehalten habe.<br />
Und jetzt will ich dir sagen, wie wir in Zukunft zusammenarbeiten werden. Jeder hat beim<br />
Rasenmähen seine eigene Methode, und das Ergebnis hinterher kann zwischen einem Penny und<br />
fünf Dollar wert sein. Was du heute geleistet hast, war – sagen wir mal – drei Dollar wert, allerdings<br />
hättest du das alles von dir aus machen müssen. Damit die Arbeit vier Dollar wert ist, müßte sie<br />
schon so perfekt sein, daß nur ein Tor soviel Zeit auf einen Rasen verwenden würde. Und fünf<br />
Dollar – so ein Rasen ist so gut wie unmöglich, also lassen wir das besser. Ich werde dir in Zukunft<br />
jede Woche das zahlen, was deine Arbeit nach deiner eigenen Einschätzung wert ist.‘<br />
Ich ging also mit meinen zwei Dollar nach Hause – so reich war ich noch nie gewesen. Und ich<br />
nahm mir vor, sie beim nächsten Mal um vier Dollar zu erleichtern. Aber ich schaffte nicht einmal<br />
die drei Dollar. Beim zweiten Mähen versagte mein Wille schon.<br />
,Wieder zwei Dollar, was? Wenn du so weitermachst, wirst du entlassen, junger Mann.‘<br />
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