14.05.2014 Aufrufe

Europa am Scheideweg – Zwischen Verbrüsselung und Vielfalt

Dieser Sammelband ist der Beitrag der Denkfabrik „freiheitlicher Arbeitskreis Attersee“ zur kommenden Wahl zum Europäischen Parlament am 25. Mai 2014. Experten, Fachleute und Politiker analysieren den derzeitigen Status der Europäischen Union und der Gemeinschaftswährung Euro. Wenn man sich ernsthaft mit der derzeitigen Verfaßtheit der Union beschäftigt, drängen sich ganz von selbst zwingende Fragen auf. Entspricht die Entwicklung der EU den ursprünglichen Zielen und Versprechungen der damaligen Gründer?

Dieser Sammelband ist der Beitrag der Denkfabrik „freiheitlicher Arbeitskreis Attersee“ zur kommenden Wahl zum Europäischen Parlament am 25. Mai 2014. Experten, Fachleute und Politiker analysieren den derzeitigen Status der Europäischen Union und der Gemeinschaftswährung Euro. Wenn man sich ernsthaft mit der derzeitigen Verfaßtheit der Union beschäftigt, drängen sich ganz von selbst zwingende Fragen auf. Entspricht die Entwicklung der EU den ursprünglichen Zielen und Versprechungen der damaligen Gründer?

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B. Kappel <strong>–</strong> Potentiale nutzen<br />

Konkurrenzfähigkeit geht. Denn in den USA erlebt die energieintensive<br />

Industrie einen unerwarteten Aufschwung. Nicht zuletzt<br />

wegen der Förderung von Erdgas aus unkonventionellen Quellen<br />

wie Schiefergestein mutierten die Vereinigten Staaten vom weltgrößten<br />

Importeur von fossilen Brennstoffen zu einem der größten<br />

Gaserzeuger. Mit positiven Folgen für die Energiepreise. Ein Kubikmeter<br />

Erdgas kostet in den Staaten etwa ein Drittel dessen, was die<br />

europäische Industrie dafür bezahlen muß. Beim Strom kommen<br />

die Amerikaner mit weniger als der Hälfte der Kosten aus. Auch<br />

Chinas Energiekosten liegen derzeit klar unter denen <strong>Europa</strong>s.<br />

Diese ungleichen Voraussetzungen haben auch VOEST-Alpine-<br />

Chef Wolfgang Eder bewogen, ein neues Werk nicht in <strong>Europa</strong> sondern<br />

in den USA zu errichten <strong>–</strong> aber erst, nachdem seine jahrelangen<br />

Warnungen, der Standort <strong>Europa</strong>, <strong>und</strong> d<strong>am</strong>it auch der Standort<br />

Österreich, würde durch schlechte Rahmenbedingungen deutlich<br />

an Attraktivität einbüßen, ungehört verhallten.<br />

Gott sei Dank spielen neben Energiekosten noch andere Faktoren<br />

eine wichtige Rolle: nämlich gut ausgebildete Mitarbeiter, innovative<br />

Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsabteilungen, politisch stabile<br />

Rahmenbedingungen, Marktnähe <strong>und</strong> nicht zuletzt die Reputation<br />

der Unternehmen. Aber sich darauf zu verlassen, wird nicht reichen.<br />

EU-Sozialpolitik schwächt Wirtschaftsstandort<br />

Bedingt durch die Auswirkungen der Euro-Krise steigt die Arbeitslosigkeit,<br />

vor allem in Euro-Peripherieländern wie Spanien<br />

<strong>und</strong> Griechenland, deutlich an. Um diese Auswirkungen zumindest<br />

sozial abzufedern, will die EU-Kommission in der Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Währungsunion (WWU) soziale Indikatoren als feste Bestandteile<br />

der jährlichen Reformempfehlungen festlegen. So soll der Sozialministerrat<br />

neben dem Finanzministerrat eine stärkere Rolle während<br />

des „Europäischen Semesters“ erhalten, das den Zyklus der<br />

EU-Überwachung der Wirtschaftsreformen in den EU-Ländern beschreibt.<br />

Das geht aus einem Strategiepapier für die „Soziale Dimension“<br />

der WWU hervor. Die Mitgliedsländer sollen in guten Zeiten<br />

in eine Art gemeins<strong>am</strong>en Fonds einzahlen, um in schlechten Zeiten<br />

davon zu profitieren, Dieses „Versicherungssystem“ soll helfen, wie<br />

es heißt, „asymmetrische ökonomische Schocks“ kurzfristig besser<br />

zu verkraften. Experten warnen schon jetzt vor dieser gemeins<strong>am</strong>en<br />

EU-Arbeitslosenversicherung mit direkten Budgettransfers<br />

unter den Mitgliedstaaten <strong>und</strong> halten den Vorschlag für utopisch.<br />

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