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Europa am Scheideweg – Zwischen Verbrüsselung und Vielfalt

Dieser Sammelband ist der Beitrag der Denkfabrik „freiheitlicher Arbeitskreis Attersee“ zur kommenden Wahl zum Europäischen Parlament am 25. Mai 2014. Experten, Fachleute und Politiker analysieren den derzeitigen Status der Europäischen Union und der Gemeinschaftswährung Euro. Wenn man sich ernsthaft mit der derzeitigen Verfaßtheit der Union beschäftigt, drängen sich ganz von selbst zwingende Fragen auf. Entspricht die Entwicklung der EU den ursprünglichen Zielen und Versprechungen der damaligen Gründer?

Dieser Sammelband ist der Beitrag der Denkfabrik „freiheitlicher Arbeitskreis Attersee“ zur kommenden Wahl zum Europäischen Parlament am 25. Mai 2014. Experten, Fachleute und Politiker analysieren den derzeitigen Status der Europäischen Union und der Gemeinschaftswährung Euro. Wenn man sich ernsthaft mit der derzeitigen Verfaßtheit der Union beschäftigt, drängen sich ganz von selbst zwingende Fragen auf. Entspricht die Entwicklung der EU den ursprünglichen Zielen und Versprechungen der damaligen Gründer?

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B. Tomaschitz <strong>–</strong> <strong>Europa</strong> sichern<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Attraktivität des Schweizer Arbeitsmarktes <strong>und</strong><br />

des hohen Lebensstandards <strong>und</strong> Lohnniveaus werde daher die<br />

Schweizer Wirtschaft „jederzeit auf genügend ausländische Arbeitnehmende<br />

zählen können, auch ohne internationale Abkommen“.<br />

Bei der Einstellung von ausländischen Arbeitnehmern soll nur ein<br />

Gr<strong>und</strong>satz gelten: „Ein Gesuch eines Arbeitgebers aus der Schweiz<br />

muß vorliegen, es sollen nur Leute einwandern <strong>und</strong> in der Schweiz<br />

bleiben dürfen, die sich auch wirklich integrieren (können <strong>und</strong><br />

wollen) <strong>und</strong> zu guter Letzt ist eine ausreichende, eigenständige Existenzgr<strong>und</strong>lage<br />

als Bedingung festzulegen.“<br />

Änderung der Verträge<br />

Während es für die Schweiz, die nicht der EU angehört, rechtlich<br />

einfach ist, zu Kontingenten für Ausländer zurückzukehren,<br />

sind die Mitgliedstaaten der Europäischen Union in einer deutlich<br />

schwierigeren Lage, weil für sie Art. 45 AEUV unmittelbar gilt. Deshalb<br />

ist bei einer Reform des freien Personenverkehrs eine Vertragsänderung<br />

unerläßlich.<br />

Wie eine Neuregelung der Personenfreizügigkeit auszusehen<br />

hat, muß Gegenstand politischer Diskussion sein. Denkbar ist etwa<br />

eine „Ventilklausel“. Demnach wird es einem Mitgliedstaat erlaubt,<br />

die Zuwanderung aus anderen EU-Ländern zu begrenzen, wenn<br />

diese in einem Jahr den Durchschnitt der drei, vier oder fünf vorangegangenen<br />

Jahre um einen bestimmten Prozentsatz, z. B. zehn<br />

Prozent, überschritten hat. Eine andere Einwanderung wäre die<br />

Einführung des aus klassischen Einwanderungsländern wie Australien<br />

oder Kanada bekannten Punktesystems. Ein Punktesystem<br />

wäre vor allem zur Verhinderung von Sozialmißbrauch vorteilhaft.<br />

Eine wiederum andere Möglichkeit wäre das Erfüllen bestimmter<br />

Bedingungen durch den Zuwanderungswillen, etwa die Vorlage eines<br />

Arbeitsvertrags.<br />

Eine andere Frage ist freilich, ob für eine derartige Vertragsänderung<br />

der politische Wille besteht. Aussagen seitens der EU-Kommission<br />

weisen jedenfalls auf Gegenteiliges hin. Auch haben die<br />

weniger wohlhabenden Mitgliedstaaten, insbesondere in Ost- <strong>und</strong><br />

Südosteuropa, wenig Interesse an einer Änderung des Status quo.<br />

Schengen, die heilige Kuh<br />

Es begann <strong>am</strong> 14. Juni 1985 mit einer Bootsfahrt auf der Mosel<br />

nahe des luxemburgischen Orts Schengen. Vertreter Belgiens, der<br />

B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland, Frankreichs, Luxemburgs <strong>und</strong> der<br />

Niederlanden unterzeichneten auf dem Ausflugsschiff Princesse<br />

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